bürgerlicher Name: Ernest Adler
geboren am 01.05.1905 in Wien
gestorben am 21.01.1980 in Wien
beerdigt in Wien auf dem Südwestfriedhof (Gruppe 4, Reihe 4, Nr. 10)
Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
Ernest ERMAD ist am 1. Mai 1905 in Wien-Döbling geboren. Sein Vater, Dr. Friedrich Ferdinand Adler war Schriftsteller und Komponist, Direktor und Dirigent der Berliner Volksoper, von ihm sind u.a. die Operetten „Das Strumpfband“ und „Die Durchlaucht“, die mit Erfolg aufgeführt wurden. Seine Mutter, Marianne Adler geb. Heindl war eine bekannte Konzertpianistin. So ist es erklärlich, dass Ernest Adler-Ermad schon in der Mittelschule Gedichte und Verse schrieb, die Liebe zur Musik stammt von seinen Eltern. Als 17-jähriger schrieb er die Kurzgeschichte „Das Menuett“, die preisgekrönt sofort in einer Zeitung gedruckt wurde. Diesem Anfang folgte eine große Anzahl weiterer Geschichten und Novellen, die in in- und ausländischen Zeitungen gedruckt wurden.
Gleichzeitig schrieb er Liedertexte, u.a. „Hebe ahoi“, dieses Lied wurde bei den Schiffsrundfahrten der DDSG gern gespielt und gesungen und wurde ein Schlager.
In die Jahre 1945/46 fällt die Tätigkeit als künstlerischer Direktor der Konzertdirektion „Wien Melodie“, von welcher Stelle aus Veranstaltungen in den Bundesländern Kärnten und Steiermark ins Leben gerufen wurden, die zwei musikalische Lustspiele „Der Nächste bitte“ und „Mitternachtsüberraschung“ aus seiner Feder brachten. Stücke, die auch in Wien ihre Wiedergabe und freundliche Aufnahme fanden. Ebenso das 2-Personem Thriller-Drama „Das Gewitter“.
1946 begann Ernest Ermad für den Rundfunk zu arbeiten.
In der Sendereihe „Novellen der Weltliteratur“ wurden Novellen von ihm gelesen. Für die Sendereihe „Wien bleibt Wien“ schrieb er eine Vielzahl von Hörspielen und ganze Sendungen. Die Kabarettsendungen „Achtung, fertig, los“, „Capriolen“ und „Mit Melodie und Rhythmus“ brachten eine große Anzahl der von ihm verfassten Black Outs und in den einschlägigen Pressebesprechungen erhielt er ganz hervorragende Kritiken, z.B.
„Das kritische Ohr“ am 20.1.50 schrieb:
… „Ein recht beschwingter Samstagabend … fünf nette Black-outs von Ernest Ermad, der mit solchen Kurzszenen von explosiver Wirkung schon häufig bestens gefallen hat …“
„Das kritische Ohr“ am 13.7.47:
„Von dem im Rundfunk viel gespielten Autor Ernest Ermad hörte man am Sonntag ein heiteres Hörspiel „Der Heuwagen“ ….. und schilderte mit guter Beobachtungsgabe und sattem Behagen an der Milieuschilderung allerhand Vorkommnisse bei einem Straßenzwischenfall. Ein Heuwagen ist nämlich umgestürzt und dieser Vorfall gibt natürlich Anlass zu mancherlei Betrachtungen und gesellschaftskritischen Studien. …“
„Das kritische Ohr“ am 17.10.47:
… „Wieder einmal kam Ernest Ermad, der Spezialist für wienerische Kurzhörspiele mit einer Sendung in der Reihe „Wien bleibt Wien“ zu Worte. Sie war „Ein gemütlicher Sonntag“ überschrieben und stellte eine nicht üble Satire auf manche unserer Mitbürger dar, die mit ihrem freien Sonntag alles Mögliche Vorhaben, um schließlich im Alltagsgezänk alle Pläne zu begraben.
UBW.
Er textierte unzählige Wiener Lieder, er schrieb sie mit dem Herzen, denn er liebte diese Stadt, liebte seine Heimat. Sie wurden von namhaften Komponisten vertont. Hier sei als besonderer Erfolg „Grüaß di Gott, wie geht’s dir denn“, „Ohne di da geht’s halt net“, „Wenn amol des Werk’l steht“, „Der Geiger aus Wien“, „Nimm’s wie’s kommt“, „Wir werd’n’s überleb’n“, „I hab ka Zeit“, „Mei liabes Wean, di krempeln’s um“, „Geh Spezi nimm dei’ alte Fied’l“, „Kommst du nach Wien“, „Ich schenk dir a Ros’n“, „Am liabsten sing‘ ma a Weanalied“, „I red‘ wie mir der Schnab’l g’wachs’n is“ usw. aus der großen Anzahl seiner Schallplattenerfolge hervorzuheben.
Auch die Verfassung von Schlagertexten hatte große Erfolge zu verzeichnen, der deutschsprachige Text zu dem weltbekannten Tango „Jalousie“, der Text zu „How do you do“, „Auch ein Casanova wird alt“, „Jeden Tag brauch ich Musik“, „Nimm dir Zeit und nicht das Leben“ usw.
Der von ihm verfasste Roman „Am Rande des Abgrundes“, ein jugendpsychoanalytisches Werk, erschien 1948 im Erstabdruck in Fortsetzungen in der bekannten Frauenzeitschrift „Die Frau“.
Durch 13 Jahre (1960 – 1973) war er Präsident; des Verbandes Österreichischer Textautoren und setzte sich hier mit aller Kraft für die heimische Produktion der wortverbundenen Unterhaltungsmusik bis zu den höchsten Staatsstellen ein.
Auch diese Bemühungen waren nachweisbar mit Erfolg begleitet und sein Rücktritt aus Gesundheitsgründen wurde mit tiefem Bedauern zur Kenntnis genommen und ihm die Ehrenpräsidentschaft für sein Wirken verliehen.
Die Wertung seiner Person in allen von ihm erwähnten Bemühungen dokumentiert am besten, dass er Inhaber
1) des Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
2) des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
3) des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien und vieler anderer Ehrungen ist.
ERNEST ERMAD hat sein Leben mit viel Arbeit verbracht und in Stunden der Muße, der Freude, manchmal auch des Missmuts kam die Inspiration zu seinen literarischen Arbeiten und er hat eigentlich zu seinem Wohlbefinden die Arbeit dringender gebraucht als einen Urlaub.
Zu seinen letzten Schöpfungen zählt der Lyrikband „Lächerlich?“. Die Gedichte sind Erlebnisse des Alltags, die in gereimter Form geschildert werden und so wie der Autor bedingt durch seine Erfahrungen und Routine so wie seinen Einblick in das Leben sah, Wahrheiten, wie wir sie immer erleben, dialektisch, wie unsere Muttersprache eben ist, es fehlt auch nicht eine große Portion Humor und die richtige Dosis Ironie über das heutige Zeitgeschehen. Dieses Buch enthält viel Unterhaltung und bringt frohe Stunden für Leser, für Vortragende und für ganze Gesellschaften.
Der ORF-Hörfunk brachte eine Sendung: „lächerlich? … Gereimtes – gesprochen und gesungen – aus der Feder von Ernest Ermad, in der Peter Fichna acht Gedichte aus dem gleichnamigen Gedichtband vortrug. Außerdem wurden in der Sendung auch zehn Wiener Lieder auf Texte von Ermad zu Gehör gebracht. Die Sendung erhielt zahlreiche zustimmende Zuschriften.
Nach einem arbeitsreichen, erfüllten Leben ist er nach langer schwerer Krankheit (Herzleiden) im 75. Lebensjahr am 21. Jänner 1980 gestorben mit der Zuversicht, dass sein Schaffen durch seinen Sohn Ernest Ermad jun. seine Fortsetzung findet, der ebenfalls schon auf einige Liederfolge hinweisen kann.
Text von Emmerich Arleth
Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:
Titel |
Text |
Musik |
A anzige Ros’n |
Ernest Ermad |
|
A Hetz g’hört zur Musi |
Ernest Ermad |
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A Musi woll’n ma immer hören |
Ernest Ermad |
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Am liabsten sing’ ma a Weanalied |
Ernest Ermad |
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Auch ein Casanova wird alt |
Ernest Ermad |
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Das Abendsternderl |
Ernest Ermad |
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Das Glück servier’n s’ net auf der Tass’n |
Ernest Ermad |
|
Das Lied vom Hutschpferd |
Ernest Ermad |
T. Elsner |
Den Tag |
Ernest Ermad |
E. Turano |
Der Ohrwurm |
Ernest Ermad |
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Der tollste Mann |
Ernest Ermad |
E. Turano |
Die Musi und der Wein |
Ernest Ermad |
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Ein Geiger aus Wien |
Ernest Ermad |
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Ein Gruß an die Welt |
Ernest Ermad |
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Ein kleines Chanson |
Ernest Ermad |
E. Turano |
Fang’ ma’s an |
Ernest Ermad |
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Geh Spezi nimm dei’ alte Fiedel |
Ernest Ermad |
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Grüaß di Gott, wie geht’s dir denn |
Ernest Ermad |
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Haut die Musi richtig hin |
Ernest Ermad |
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Hebe ahoi |
Ernest Ermad |
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How do you do |
Ernest Ermad |
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I hab ka Zeit |
Ernest Ermad |
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I red’ wie mir der Schnabel g’wachsen is |
Ernest Ermad |
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Ich schenk dir a Ros’n |
Ernest Ermad |
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In unsern Gasserl brennt no d’ Gaslatern |
Ernest Ermad |
Alfred Gerstner |
Jalousie |
Ernest Ermad |
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Jeden Tag brauch’ ich Musik |
Ernest Ermad |
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Klopf auf Holz |
Ernest Ermad |
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Kommst du nach Wien |
Ernest Ermad |
L. Perne / L. Kubanek |
Laß di’ nur net unterkriegen |
Ernest Ermad |
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Mei Heilquell’n |
Ernest Ermad |
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Mei liabes Wean, di krempeln’s um |
Ernest Ermad |
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Mir schmeckt der Wein |
Ernest Ermad |
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Nimm dir Zeit und nicht das Leben |
Ernest Ermad |
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Nimm’s wie’s kommt |
Ernest Ermad |
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Ohne di da geht’s halt net |
Ernest Ermad |
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Servus bum |
Ernest Ermad |
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Verliab i mi … |
Ernest Ermad |
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Verspricht ma wer |
Ernest Ermad |
H. Gratzer |
Wenn amol des Werk’l steht |
Ernest Ermad |
|
Wenn der Adam |
Ernest Ermad |
|
Wir wird’n ‘s überleb’n |
Ernest Ermad |
|
Z’ Haus |
Ernest Ermad |
W. Klein |
Zärtliche Musik |
Ernest Ermad |