aktiv von 1985/86
Erstbesetzung:
Christian Deix: Gesang
Silvio Berger: Percussion, Schlagzeug
Oliver Jung: Keyboard
Bernhard „Börn“ Moshammer: Bass
Bernhard Aigelsreither: Gitarre
Im Oktober 1985 saßen fünf junge musikbegeisterte Freunde in ihrer Heimatstadt St.Pölten in einem Cafe und beschlossen eine eigene Band zu gründen. Eigentlich fehlte nur noch der Name. Der ergab sich aus der Aufschrift auf einer Kaffeemaschine – ESPRESSO Ein wahrhaft starker und belebender Name. Und so begann für die gebürtigen St.Pöltner Christian Deix (voc), geb. am 02.06.1964, Silvio Berger (dr), geb. am 08.07.1970, z.Zt. in der Rainhard-Fendrich-Band engagiert, Oliver Jung (kb), geb. am 04.01.1967, Bernhard Moshammer (b), geb. am 07.08.1968, z.Zt. in der Band von Andy Baum tätig, und Bernhard Aigelsreither (git) der Einstieg in die österr. Musikszene.
Begonnen hat es im „Kuckucksnest“, wo sie ihren ersten Live-Auftritt vor 320 ! begeisterten Zusehern hatten. Es folgten noch einige Auftritte, bis die erste Plattenfirma auf sie aufmerksam wurde. So entstand im Music-Pool-Austria ihre erste Single „Say“. Schon kurz nach ihrem Erscheinen kletterte sie bis auf Platz 3 in der Austro-Hitparade.
Damit begann aber auch eine steigende Nachfrage nach der Gruppe und die damit verbundenen Verpflichtungen belasteten Bernhard Aigelsreither schon zu sehr. Seine berufliche Laufbahn erlaubte ihm nicht, sich so zu engagieren. Damit war der Weg frei für Mario Berger (git), geb. am 15.08.1963 – ebenfalls in St.Pölten. Sein Einstieg erfolgte mit der Single „Take It All Down“, die für den Pop- Amadeus 1987 nominiert wurde.
Der nächste Streich wurde durch die UNO eingeleitet, die anlässlich der Geburt des fünfmilliardsten Menschen auf der Erde die nächste Single „Five Billion“ orderte.
Danach gab es für ESPRESSO Zuwachs. Christian „Gigi“ Skokan (kb), geb. am 15.11.1959, dann bis 1990 Mitglied der UNTOUCHABLES, verstärkte die Gruppe zwecks Soundverbesserung. Damit war der Startschuss zu einem großen Höhenflug erfolgt. Zwar war er mit „Don’t Let Me Dow’n“ noch nicht derart messbar, aber mit der Nachfolgesingle „Why Don’t You Listen To My Music“ stießen sie bis auf Platz 1 in der Austro-Hitparade und auf Platz 2 in der Ö3-Hitparade, bis auf Platz 4 in der Ö3-Jahres-Playlist und Platz 15 in den französischen Disco-Charts vor.
Fulminant waren aber vor allem ihre Live- Auftritte und ihre Support-Acts bei Level 42, James Brown, Roger Chapman, den Beach Boys, Rainhard Fendrich u.v.a. In dieser Top- Phase war die Band auch häufig im TV zu bewundern (X-Large, Die Großen 10, Live am Samstag, Checkpoint Live, Wurlitzer, Kinderfernsehen, Frühstücksfernsehen in RTL-Plus, P.I.T im ZDF, u.a).
In diesem Sog entstand auf HeyU die erste LP „Espresso“, mit 3 Single-Auskoppelungen. Probleme mit dieser neuen Plattenfirma führten zu wöchentlichen Veröffentlichungen von Demobändern in Ö3 (Das Rot-Weiß-Rote-Radio), um ein anderes Label zu interessieren. Die zermürbende Suche führte schließlich im November 1991 zum Ende von ESPRESSO, zu mindestens einmal in dieser Besetzung.
Eine verspätete Reaktion von Peter Guschelbauer (Sound Design) auf die Demos in Ö3 hauchte der Gruppe in neuer Form wieder Leben ein. Im Frühling 1992 begannen Christian Deix und Mario Berger mit ESPRESSO weiterzuarbeiten. In Mario’s Heimstudio entstanden die ersten Probebänder, die bei Sound Design umgesetzt wurden. In dieser Zusammenarbeit war der Einfluss ihrer großen Vorbilder, wie der Beatles, der Beach Boys und Rolling Stones, sehr viel nachhaltiger.
Bereits im Kindesalter waren die Deix’s und die Berger’s gut befreundet. Durch ihre älteren Brüder bekamen sie schon frühzeitig Kontakt zur Musik der 60er-Jahre und der Beatgeneration. So übernahm Christian von seinem Bruder Manfred die Vorliebe für die Beach Boys; Mario hingegen schwört auf die Musik der Beatles. Während sich Christian selbst das Gitarrespiel beibrachte, erlernte es Mario von seinem Bruder Chico und perfektionierte es in seinem Studium auf der Musikhochschule. Beide brachten es bisher auf zahlreiche Einsätze als Studiomusiker, wie z.B. Mario bei Bilgeri, Mo, Bukowski, VSOP, Joni Madden, Rainhard Fendrich u.a. Seit April 1990 spielt er als fixer Bestandteil in der Fendrich-Band mit. Christian hingegen ist musikalisch sehr vielseitig (Zitat: „Ich spiele alle Musikinstrumente, außer Blockflöte”), was er auch mit seinen Einsätzen als Schlagzeuger bei der R&R-Band Stefan de Icco’s immer wieder beweist. Zudem ist Christian der Literat ESPRESSO’s und verfasst die meisten der Songtexte.
Peter Guschelbauer war also nunmehr der Initiator des 2. Lebens der Gruppe, indem er Ihnen in seinem Studio die Verwirklichung ihrer Vorstellungen der Musik ermöglichte. Mit Mario als Produzenten entstand so das zu zweit eingespielte neue Album „Espresso 2“.
Die Folge waren neuerlich vermehrte Live- Auftritte, bei denen Christian sehr deutlich seine sozialen Anliegen, wie gegen den Fremdenhass etc., anklingen lässt. Live werden die beiden von Georg Gabler (kb), geb. am 12.03.1959 in Wien, ebenfalls Mitglied der Rainhard-Fendrich- Band, begleitet. Georg gründete bereits mit 13 Jahren seine erste Band (THE CRUMB) und produzierte in späterer Folge Etta Scollo, Ludwig Hirsch, Joni Madden, Alexander Goebel u.a. Mittlerweile arbeiten Christian und Mario bereits an ihrer 3. CD und wollen im Herbst mit großer Band auf Tournee gehen. Dafür wünschen wir dieser jungen und engagierten Band viel Erfolg und interessierte Zuhörer.
Robert Wiaderni
nach einem Gespräch mit den Mitgliedern der Gruppe Espresso
Anfang 1994