Ernest ERMAD

BildDatenEhrungen
Schriftsteller, Textautor

bürgerlicher Name: Ernest Adler

geboren am 01.05.1905 in Wien
gestorben am 21.01.1980 in Wien
beerdigt in Wien auf dem Südwestfriedhof (Gruppe 4, Reihe 4, Nr. 10)

1972 Hut vom lieben Augustin in Bronze von der “Robert-Posch-Vereinigung
Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien  
BiographieDas ErlenblattDiscographieNotenblätterWerkeKorrespondenzSendungenPresse

Ernest ERMAD ist am 1. Mai 1905 in Wien-Döbling geboren. Sein Vater, Dr. Friedrich Ferdinand Adler war Schriftsteller und Komponist, Direktor und Dirigent der Berliner Volksoper, von ihm sind u.a. die Operetten „Das Strumpfband“ und „Die Durchlaucht“, die mit Erfolg aufgeführt wurden. Seine Mutter, Marianne Adler geb. Heindl war eine bekannte Konzertpianistin. So ist es erklärlich, dass Ernest Adler-Ermad schon in der Mittelschule Gedichte und Verse schrieb, die Liebe zur Musik stammt von seinen Eltern. Als 17-jähriger schrieb er die Kurzgeschichte „Das Menuett“, die preisgekrönt sofort in einer Zeitung gedruckt wurde. Diesem Anfang folgte eine große Anzahl weiterer Geschichten und Novellen, die in in- und ausländischen Zeitungen gedruckt wurden.

Gleichzeitig schrieb er Liedertexte, u.a. „Hebe ahoi“, dieses Lied wurde bei den Schiffsrundfahrten der DDSG gern gespielt und gesungen und wurde ein Schlager.

In die Jahre 1945/46 fällt die Tätigkeit als künstlerischer Direktor der Konzertdirektion „Wien Melodie“, von welcher Stelle aus Veranstaltungen in den Bundesländern Kärnten und Steiermark ins Leben gerufen wurden, die zwei musikalische Lustspiele „Der Nächste bitte“ und „Mitternachtsüberraschung“ aus seiner Feder brachten. Stücke, die auch in Wien ihre Wiedergabe und freundliche Aufnahme fanden. Ebenso das 2-Personem Thriller-Drama „Das Gewitter“.

1946 begann Ernest Ermad für den Rundfunk zu arbeiten.

In der Sendereihe „Novellen der Weltliteratur“ wurden Novellen von ihm gelesen. Für die Sendereihe „Wien bleibt Wien“ schrieb er eine Vielzahl von Hörspielen und ganze Sendungen. Die Kabarettsendungen „Achtung, fertig, los“, „Capriolen“ und „Mit Melodie und Rhythmus“ brachten eine große Anzahl der von ihm verfassten Black Outs und in den einschlägigen Pressebesprechungen erhielt er ganz hervorragende Kritiken, z.B.

„Das kritische Ohr“ am 20.1.50 schrieb:

… „Ein recht beschwingter Samstagabend … fünf nette Black-outs von Ernest Ermad, der mit solchen Kurzszenen von explosiver Wirkung schon häufig bestens gefallen hat …“

„Das kritische Ohr“ am 13.7.47:

„Von dem im Rundfunk viel gespielten Autor Ernest Ermad hörte man am Sonntag ein heiteres Hörspiel „Der Heuwagen“ ….. und schilderte mit guter Beobachtungsgabe und sattem Behagen an der Milieuschilderung allerhand Vorkommnisse bei einem Straßenzwischenfall. Ein Heuwagen ist nämlich umgestürzt und dieser Vorfall gibt natürlich Anlass zu mancherlei Betrachtungen und gesellschaftskritischen Studien. …“

„Das kritische Ohr“ am 17.10.47:

… „Wieder einmal kam Ernest Ermad, der Spezialist für wienerische Kurzhörspiele mit einer Sendung in der Reihe „Wien bleibt Wien“ zu Worte. Sie war „Ein gemütlicher Sonntag“ überschrieben und stellte eine nicht üble Satire auf manche unserer Mitbürger dar, die mit ihrem freien Sonntag alles Mögliche Vorhaben, um schließlich im Alltagsgezänk alle Pläne zu begraben.

UBW.

Er textierte unzählige Wiener Lieder, er schrieb sie mit dem Herzen, denn er liebte diese Stadt, liebte seine Heimat. Sie wurden von namhaften Komponisten vertont. Hier sei als besonderer Erfolg „Grüaß di Gott, wie geht’s dir denn“, „Ohne di da geht’s halt net“, „Wenn amol des Werk’l steht“, „Der Geiger aus Wien“, „Nimm’s wie’s kommt“, „Wir werd’n’s überleb’n“, „I hab ka Zeit“, „Mei liabes Wean, di krempeln’s um“, „Geh Spezi nimm dei’ alte Fied’l“, „Kommst du nach Wien“, „Ich schenk dir a Ros’n“, „Am liabsten sing‘ ma a Weanalied“, „I red‘ wie mir der Schnab’l g’wachs’n is“ usw. aus der großen Anzahl seiner Schallplattenerfolge hervorzuheben.

Auch die Verfassung von Schlagertexten hatte große Erfolge zu verzeichnen, der deutschsprachige Text zu dem weltbekannten Tango „Jalousie“, der Text zu „How do you do“, „Auch ein Casanova wird alt“, „Jeden Tag brauch ich Musik“, „Nimm dir Zeit und nicht das Leben“ usw.

Der von ihm verfasste Roman „Am Rande des Abgrundes“, ein jugendpsychoanalytisches Werk, erschien 1948 im Erstabdruck in Fortsetzungen in der bekannten Frauenzeitschrift „Die Frau“.

Durch 13 Jahre (1960 – 1973) war er Präsident; des Verbandes Österreichischer Textautoren und setzte sich hier mit aller Kraft für die heimische Produktion der wortverbundenen Unterhaltungsmusik bis zu den höchsten Staatsstellen ein.
Auch diese Bemühungen waren nachweisbar mit Erfolg begleitet und sein Rücktritt aus Gesundheitsgründen wurde mit tiefem Bedauern zur Kenntnis genommen und ihm die Ehrenpräsidentschaft für sein Wirken verliehen.

Die Wertung seiner Person in allen von ihm erwähnten Bemühungen dokumentiert am besten, dass er Inhaber

1)            des Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

2)            des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich

3)            des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien und vieler anderer Ehrungen ist.

ERNEST ERMAD hat sein Leben mit viel Arbeit verbracht und in Stunden der Muße, der Freude, manchmal auch des Missmuts kam die Inspiration zu seinen literarischen Arbeiten und er hat eigentlich zu seinem Wohlbefinden die Arbeit dringender gebraucht als einen Urlaub.

Zu seinen letzten Schöpfungen zählt der Lyrikband „Lächerlich?“. Die Gedichte sind Erlebnisse des Alltags, die in gereimter Form geschildert werden und so wie der Autor bedingt durch seine Erfahrungen und Routine so wie seinen Einblick in das Leben sah, Wahrheiten, wie wir sie immer erleben, dialektisch, wie unsere Muttersprache eben ist, es fehlt auch nicht eine große Portion Humor und die richtige Dosis Ironie über das heutige Zeitgeschehen. Dieses Buch enthält viel Unterhaltung und bringt frohe Stunden für Leser, für Vortragende und für ganze Gesellschaften.

Der ORF-Hörfunk brachte eine Sendung: „lächerlich? … Gereimtes – gesprochen und gesungen – aus der Feder von Ernest Ermad, in der Peter Fichna acht Gedichte aus dem gleichnamigen Gedichtband vortrug. Außerdem wurden in der Sendung auch zehn Wiener Lieder auf Texte von Ermad zu Gehör gebracht. Die Sendung erhielt zahlreiche zustimmende Zuschriften.

Nach einem arbeitsreichen, erfüllten Leben ist er nach langer schwerer Krankheit (Herzleiden) im 75. Lebensjahr am 21. Jänner 1980 gestorben mit der Zuversicht, dass sein Schaffen durch seinen Sohn Ernest Ermad jun. seine Fortsetzung findet, der ebenfalls schon auf einige Liederfolge hinweisen kann.

Text von Emmerich Arleth

Vinyl Single

Ernest Ermad - 7" Vinyl Single

Jahr
Land
Label
Interpret
Titel
A
Fritz Nidetzky
A gsunder Rausch tuats a / Nur net derstössen
A
Peter Heinz Kersten
Grüaß di Gott / Wenn ich wüßt' … ?
A
Elfie Friedrich
Wien ist eine Liebe wert / Leise klangen Liebeslieder
1973
A
Nix dauert ewig / Mei Heilquell'n
Vinyl EP

Ernest Ermad - 7" Vinyl EP

Jahr
Land
Label
Interpret
Titel
A
Wunderbar / Sehnsucht nach deiner Liebe / Nachts am Kamin / Wenn ich auch nimmer bin
Vinyl 12LP

Ernest Ermad - 12" Vinyl LP

Jahr
Land
Label
Interpret
Titel
19--
A
Amadeo AVRS 8067 (2LP)
V.A.
Melodien aus Wien
19--
A
Fetz’n, Flasch’n, Has’nhäut’ln
19--
A
V.A.
Wiener Kinder
19--
A
Fontana 6446 019
V.A.
Bei der 10er Marie
19--
A
V.A.
Wenn Du an Wien denkst
19--
A
Schütt' die Sorgen in ein Gläschen Wein
19--
A
V.A.
Wer das Wienerlied erfunden
19--
A
V.A.
Am schönsten is’ für mi a echtes Weanaliad
19--
A
Emmy Denk singt Wienerlieder – Verliebt in Wien
19--
A
V.A.
So wia der Schnabel g’wachsen is‘
19--
A
V.A.
So wia der Schnabel g’wachsen is‘
19--
A
Rex Roval RR 520
The Five Gentlemen
Yesterday To-Day
19--
A
V.A.
Endstation Wien
19--
A
Duo Stadlmayr-Kroupa
A echta Weana Vorstadt-G’sang!
1973
A
Für mi' gibt's nur a Weanerliad
1974
D
Die drei alt'n Weana
Ein Heurigenabend in Wien
1979
A
V.A.
Wennst an Freund verlierst
MC

Ernest Ermad - MC | Musikkassette

Jahr
Land
Label
Interpret
Titel
A
3 Kolibris
Fetz’n, Flasch’n, Has’nhäut’ln
A
V.A.
So wia der Schnabel g’wachsen is’
1979
A
V.A.
Wennst an Freund verlierst
CD

Ernest Ermad - 5" CD

Jahr
Land
Label
Interpret
Titel
19--
A
V.A.
Ein Rendezvous mit …
19--
A
Die beste Wiener-Musik
19--
EU
V.A.
Wien – Traumstadt der Melodien
19--
A
V.A.
Music Mix
1992
A
I hab ka Angst um's Weanaliad
1996
A
V.A.
Musik aus Österreich, Folge 2
1996
A
Erinnerungen
20--
A
V.A.
Wiener Originale

Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:

Titel
Text
Musik
A anzige Ros’n
Ernest Ermad
A Hetz g’hört zur Musi
Ernest Ermad
A Musi woll’n ma immer hören
Ernest Ermad
Am liabsten sing’ ma a Weanalied
Ernest Ermad
Auch ein Casanova wird alt
Ernest Ermad
Das Abendsternderl
Ernest Ermad
Das Glück servier’n s’ net auf der Tass’n
Ernest Ermad
Das Lied vom Hutschpferd
Ernest Ermad
T. Elsner
Den Tag
Ernest Ermad
E. Turano
Der Ohrwurm
Ernest Ermad
Der tollste Mann
Ernest Ermad
E. Turano
Die Musi und der Wein
Ernest Ermad
Ein Geiger aus Wien
Ernest Ermad
Ein Gruß an die Welt
Ernest Ermad
Ein kleines Chanson
Ernest Ermad
E. Turano
Fang’ ma’s an
Ernest Ermad
Geh Spezi nimm dei’ alte Fiedel
Ernest Ermad
Grüaß di Gott, wie geht’s dir denn
Ernest Ermad
Haut die Musi richtig hin
Ernest Ermad
Hebe ahoi
Ernest Ermad
How do you do
Ernest Ermad
I hab ka Zeit
Ernest Ermad
I red’ wie mir der Schnabel g’wachsen is
Ernest Ermad
Ich schenk dir a Ros’n
Ernest Ermad
In unsern Gasserl brennt no d’ Gaslatern
Ernest Ermad
Alfred Gerstner
Jalousie
Ernest Ermad
Jeden Tag brauch’ ich Musik
Ernest Ermad
Klopf auf Holz
Ernest Ermad
Kommst du nach Wien
Ernest Ermad
L. Perne / L. Kubanek
Laß di’ nur net unterkriegen
Ernest Ermad
Mei Heilquell’n
Ernest Ermad
Mei liabes Wean, di krempeln’s um
Ernest Ermad
Mir schmeckt der Wein
Ernest Ermad
Nimm dir Zeit und nicht das Leben
Ernest Ermad
Nimm’s wie’s kommt
Ernest Ermad
Ohne di da geht’s halt net
Ernest Ermad
Servus bum
Ernest Ermad
Verliab i mi …
Ernest Ermad
Verspricht ma wer
Ernest Ermad
H. Gratzer
Wenn amol des Werk’l steht
Ernest Ermad
Wenn der Adam
Ernest Ermad
Wir wird’n ‘s überleb’n
Ernest Ermad
Z’ Haus
Ernest Ermad
W. Klein
Zärtliche Musik
Ernest Ermad
Brief Adler sen. an Arleth vom 19.04.1963
Brief Adler sen. an Arleth vom 23.04.1963
Brief Adler sen. an Arleth vom 14.04.1965
Brief Adler sen. an Arleth vom 16.05.1970
Sendung vom 08.02.1980
Sendung vom 18.05.1985
Autorenzeitung
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