geboren am 05.09.1925 in Wien
gestorben am 06.09.2003 in Wien
beerdigt in Wien auf dem Hütteldorfer Friedhof (Gruppe 2, Nummer G8)
1975 Verleihung des Berufstitels Professor
1978 Robert Stolz-Ehrenring
1981 Goldener Violinschlüssel von der “Robert-Posch-Vereinigung“
1983 Goldenes Wienerherz von der “Robert-Posch-Vereinigung“
1984 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
1985 Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
1991 Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Ehrenmitglied und Ehrennadelträger des Österreichischen Komponistenbundes
Pro arte populi
GoldenerTaktstock
Robert Stolz Medaille in Gold von der “Robert-Posch-Vereinigung“
Er konnte mitunter ganz schön „scharf“ sein, wenn ihm „was net passte“ – dem Karl. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, waren wir doch etliche Jahre gemeinsam in der Argentinierstrasse, zuerst noch im Hörfunk der RAVAG, des Österreichischen Rundfunks, dann in der Unterhaltungsmusik des ORF tätig.
Und wie recht hatte er des öfteren, denn Qualität war für ihn das Markenzeichen.
Doch zurück zu den Anfängen, der Karli wollte ein „Firitos“, ein Virtuose werden, lernte leicht Geige spielen, musizierte in Schul- und Studentenkapellen. Sein Jahrgang kam auch noch zum „Handkuß“ – einrücken, Gefangenschaft war das Los.
Nach der Heimkehr besuchte er das Konservatorium der Stadt Wien, seine Fächer: Geige, Klarinette, Komposition, Dirigieren.
Weiters vier Semester Musikwissenschaft an der Wiener Uni.
Abends hieß es „Geld verdienen“ in den Clubs der amerikanischen Besatzungsmacht oder im Tanzorchester des Walter Heidrich. Dann begann er zu arrangieren, instrumentieren für Johannes Fehring, Karl Loubè und bei Robert Stolz, mehr als 400 Titel waren es beim „Robertl“.
1955 gründete Karl Grell das „Wiener Solistenorchester“. Mit diesem und seinem „Sound“ waren die Aufnahmen – hörmäßig – ein Vergnügen, eine Freude.
„Der bunte Schirm“, „Die süasse Weana Musi“ waren bereits Fernsehaufzeichnungen, für welche mein Vater, mit Paul Stockmeier, die Drehbücher, Karl Grell für die Musik verantwortlich zeichneten. Peter Dörre führte Regie.
Mit Karl Grell ging es rasch weiter, bei Lou van Burgs „Jede Sekunde ein Schilling“, „Weana Leut, Weana Freud“ hieß die Nachfolgesendung der „Süassen Weana Musi“ unter dem Unterhaltungschef Karl Lackner.
Im Hörfunk liefen „der tönende Operettenführer“ mit Toni Niessner, „Von Tänzern und Geigern“, „Wiener Charme“, „Vertraute Melodien“ und immer wieder er mit seinem „Wiener Solistenorchester, dazu gehörte auch ab 1975 die Sendung “Musik von und ab 1989″, “Weana Leut, Weana Freud“, welche von mir gestaltet, „beplaudert“ und als Unterhaltungschef von Karl Grell im Hörfunk überwacht wurde.
Als Komponist hat sich Karl Grell ebenfalls einen Namen gemacht „Vogerl aus Wien“, „Mi reisst’s, wann i a Musi hör“, „Nehmt’s mi, wia i bin“, „Für mich war es mehr als ein Märchen“, „Komm und tanz mit mir“, die Klaviersolis schrieb er bereits für seine Tochter Renate, eine exzellente Pianistin „Thema für Renate“, „Blumen für Wien“, „Romantisches Intermezzo“ u.v.a.
„Ein Leben für Musik“ wurde geehrt durch das „Grosse Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik“, das „Silberne Ehrenzeichen des Landes Wien“, der Berufstitel Professor blieb nicht aus, sowie das „Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst“ 1. Klasse und den vielen anderen Ehrungen, pro arte populi, den “Goldenen Taktstock”, den “Hut vom lieben Augustin“ usw.
Sein Leben ist nach wie vor „ein Leben für Musik“ und ich darf sagen, ein Teil davon, war auch die Arbeit mit ihm. Und die „Auseinandersetzungen“ gehörten eben zur „Würze“ dieser Arbeit und des Lebens für Musik!
Text von Emmerich Arleth
Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt: