Schwester von Walter Heider und Leopold Heider (HPÖ)
geboren am 17.08.1948 in Wien
1999 Hut vom lieben Augustin in Silber von der “Robert-Posch-Vereinigung“
2017 Goldenes Wienerherz von der “Robert-Posch-Vereinigung”
2023 Robert Stolz Medaille in Gold von der “Robert-Posch-Vereinigung“
Ring der Vereinigung “Das Wienerlied”
Rubin Ring vom Rubato-Verlag
Robert Stolz Medaille in Bronze von der “Robert-Posch-Vereinigung“
Robert Stolz Medaille in Silber von der “Robert-Posch-Vereinigung“
Goldenes Mikrophon beim “Grand Prix der Volksmusik”
Es war der 17. August 1948, als sich Familie Heider über ihr fünftes Kind (ein sechstes sollte noch folgen) freuen durfte. Christine war in eine sehr musikalische Familie geboren, in der bereits der Vater Heurigensänger und die großen Vorbilder mit ihren Brüdern Walter und Poldi (HPÖ) gegeben waren.
Neben ihrer Lehre zum Friseurberuf nahm nunmehr auch ihre Gesangslaufbahn Formen an. Vorerst eigentlich als Schlagersängerin. Erst 1977 war es dann die Vereinigung „Das Wienerlied“, bei der sie bei einem Nachwuchswettbewerb taxfrei zur Nachfolgerin der Maly Nagl gelobt wurde. Sie hatte den Bewerb gewonnen und der Siegertitel „Jede Notn von an Weanaliad“ wurde für sie von Lothar Steup und Josef Kaderka geschrieben.
Also entstand ihre erste Langspielplatte und ein Auftritt in der Sendung „Guten Abend am Samstag“ von Heinz Conrads. Der Erfolg war nicht mehr aufzuhalten.
Nachdem sie mit dem Trio „Die 3 Grinzinger“ auch recht erfolgreich war, lernte sie 1978 Hannes Schlader kennen. Mit ihm und seinem Trio „Die echten Wiener“ gab es wieder eine LP und vor allem zahlreiche Tourneen durch die ganze Welt – Deutschland, Belgien, Polen, Frankreich, Japan, Kenia … Wobei Christl der Auftritt in Mombasa in Erinnerung ist. Im Herzen Afrikas traten sie in Dirndl und Lederhose auf. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein toller Erfolg.
Auch Paris hat bei ihr Erinnerungen hinterlassen. Der Auftritt war im 4. oder 5. Stockwerk eines großen Kaufhauses. Und wie eben bei solchen Veranstaltungen üblich, wurden auch die aktuellen Schallplatten der Truppe zum Verkauf angeboten. Aber nicht mit dem Manager des Kaufhauses, der meinte, dass es in ihrem Haus eine Schallplattenabteilung gäbe und daher kein Konkurrenzverkauf erlaubt sei (natürlich gab es im gesamten Kaufhaus kein Konkurrenzprodukt, also Tonträger der Österreicher). Aber Christl wusste sich zu helfen: In den Pausen schnappte sie sich die Taschen mit den Platten, informierte die Zuhörer über den neuen Verkaufsstandort und fuhr ins Erdgeschoss und stellte sich mit ihren Tonträgern vor den Eingang des Kaufhauses. Der Verkaufserfolg gab ihr Recht.
Es kamen die ersten Erfolge, bei denen sie von den „Die 3 Grinzinger“ (Kurt Schaffer & Franz Belay & Lothar Steup) begleitet wurde.
Mittlerweile wurde sie auch zum Stammgast in der Heinz-Conrads-Sendung und die beliebten Duette mit ihrem Bruder Walter Heider nahmen ebenso zu wie ihre Soloauftritte. Begleitet wurde sie dabei z.B. von den „Weana Spatzn“ (Fredi Gradinger & Rudi Koschelu) oder von den „Zwa Strawanzer“ (Rudi Luksch & Rudi Bauer). Seit 1985 begleitet sie Herbert Schöndorfer.
Christl ist eine Verfechterin des authentischen Wienerliedes. Ihre Augen leuchten und ihr Temperament bricht durch, wenn sie mir erklärt, dass bei den Liedern das „Schmalz“ fließen muss. Der Zuhörer muss zu Tränen gerührt sein oder herzhaft lachen. Kurz – Christl lebt das Wienerlied.
Aber man muss auch unbedingt die andere Christl Prager kennenlernen. Sie singt die Evergreens und Schlager in einer Art und Weise, wie es eben nur Christl Prager kann. Egal ob flott, sentimental oder verrucht – ihre Darbietung ist ein wahrer Genuss. Man muss Christl einfach auch in diesen Bereichen gehört haben.
Christl Prager – die Grande Dame des Wienerliedes und des Schlagers und Evergreens.
Robert Wiaderni
nach einem Gespräch mit Christl Prager
im Oktober 2018