Theodor WOTTITZ

Theodor WOTTITZ

Kapellmeister, Komponist und Textautor

geboren am 31. März 1875 in Wien
gestorben am 11. März 1937 in Wien
beerdigt auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab (Gruppe 33 E, Reihe 16, Nummer 12)  

06.06.1993 – Goldener Violinschlüssel von der “Robert Posch Vereinigung

In den Jugendjahren meines Vaters gab’s das Variete „Gartenbau“ — heute ist an dieser Stelle das „Gartenbaukino“ — und in diesem Vergnügungsetablissement war Theodor Wottitz als Kapellmeister tätig. Mein Vater schreibt in seinen Aufzeichnungen und Erinnerungen: „Mit meiner Mutter durfte ich das Varieteprogramm im Gartenbau ansehen, und da ist mir besonders eine Negersängerin aufgefallen, sie hieß Arabella Fields und sang ein Lied, betitelt ‚Nach Zigeunerart‘. Sie erntete damit großen Applaus.“ Das Lied war von Wottitz, der damals einer der erfolgreichsten Komponisten für Variete- und Kabarettstars war. Hansi Führer sang „Schackerl, Schackerl, trau di net“, Hermine Fery brachte den Marsch „Alte, ich bitt’ dich, brumm net“, auch Turl Wiener und Richard Waldemar sangen die Lieder von Wottitz.

Als Sohn eines Kaufmanns wurde Theodor Wottitz am 31. März 1875 in Wien geboren. Seinen Namen habe ich schon im Zusammenhang mit dem 75. Geburtstag des Textdichters Prof. Peter Herz im Jänner heurigen Jahres genannt. Beide wohnten in einem Haus. Wottitz war nach der Mittelschule in der Akademie, hatte viele auswärtige Engagements, so am Budapester Orpheum. Er wurde für das „Colosseum“ nach Wien zurückgeholt, von dort kam er an das „Neufellner Orpheum“, ans „Gartenbau“ und ins „Ronacher“. Sogar Militärkapellmeister bei den Honveds Nr. 13 war er, und da entstand der „Conrad-Hötzendorf-Marsch“.

Der Sohn von Theodor Wottitz, Arthur Karl, der das Erbe seines Vaters pflegt und selbst ein ausgezeichneter Textdichter ist (ein Slow, „Du kannst mich belügen“, mit Prof. Sandauer, ein Lied „Warum soll‘s denn mit fünfzig schon vorbei sein?“, mit Prof. Kubanek der Marsch „Halli, hallo!“), hat mir die Entstehungsgeschichte eines Schlagers, „Parlez-vous francais?“, erzählt: Vater Wottitz war als Künstler sehr selten zu Hause, noch rarer waren die Spaziergänge mit seiner Familie. Einmal war’s doch soweit, die Familie wanderte in den Stadtpark. Man fand ein sonniges Platzerl, plötzlich sprang Wottitz auf und sagte zu seiner Ehefrau: „Ich muss sofort nach Hause, hörst du den Vogel?“ Die Gattin starrte dem Davoneilenden entgeistert nach, als er mit einem Taxi abrauschte. Aus dem Vogelgesang hatte er den Klang herausgehört zur Melodie, die er zu Hause sofort niederschrieb. Peter Herz hat den Text dazu gemacht. Es wurde ein großer Erfolgsschlager, anno 1927 vom Boheme-Verlag herausgebracht, der erst kürzlich sein 50. Gründungsfest feiern konnte.

Als Mitglied der Gesellschaft zur Hebung und Förderung der Wiener Volkskunst hatte Wottitz viel zur Popularisierung des Wienerliedes beigetragen. Mit den Textdichtern Roman Domanig-Roll, Leo Förster, Stefan Goll, Josef Hadrawa, Karl Maria Jäger, Karl Leibinger und Peter Herz hat er unzählige Lieder und Couplets geschaffen. Eines davon war für meinen Vater: „Die Fichte“. Und das heute noch bekannteste und am meisten gespielte Lied ist „Zwa Fiedeln, a Klampfen, a Maurerklavier“. Und er schuf auch noch Erfolgsnummern mit Ludwig Babinski und Prof. Norbert Pawlicki.

1937 ist der Künstler begraben worden, aber in seinem Sohn ist ein Bewahrer und Erneuerer geblieben, der mit Carl Loube eine originelle böhmische Polka herausbringt.

Text von Emmerich Arleth

Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:

Titel
Text
Musik
A Weaner Möbelpacker
 
Theodor Wottitz
Ach mein Lieschen, lass mich nur ein bisschen
 
Theodor Wottitz
Alte, geh bitte brumm net
 
Theodor Wottitz
Bäckeng’sell Vaclav
Turl Wiener / Moriz Mayer
Theodor Wottitz
Bramburi, Bramburi
 
Theodor Wottitz
Budapester Orpheum Marsch
 
Theodor Wottitz
Conrad Hötzendorf-Marsch
 
Theodor Wottitz
Das Elternhaus, op. 240
 
Theodor Wottitz
Das Expresstheater
 
Theodor Wottitz
Das ist der Hausbrauch in Wien
 
Theodor Wottitz
Das schönste Platzerl
 
Theodor Wottitz
Der Neffe vom Sastrawa
 
Theodor Wottitz
Der Schani von der Platten
 
Theodor Wottitz
Der verlorene Sohn
 
Theodor Wottitz
Der Wildschütz
 
Theodor Wottitz
Die Blumenliesel
 
Theodor Wottitz
Die Bürgerwehr
 
Theodor Wottitz
Die Electrische
Turl Wiener / Moriz Mayer
Theodor Wottitz
Die Fichte
 
Theodor Wottitz
Die höchsten Tanz
 
Theodor Wottitz
Die Musik is halbe Leben
 
Theodor Wottitz
Die Nachtigall
 
Theodor Wottitz
Die Wiener Bürgerwehr, Marsch
 
Theodor Wottitz
Ein Wiener Fleischhacker
Theodor Wottitz
Theodor Wottitz
Erinnerung an die goldene Backhendlzeit
Theodor Wottitz
Franz Freiherr Conrad-von-Hötzendorf-Marsch
 
Theodor Wottitz
Geh schütt dei Herzerl aus
 
Theodor Wottitz
Geh, sag mir Maximilian, was hast du mit dem Bart getan
 
Theodor Wottitz
Gelt, du bist mein Mutzerl
 
Theodor Wottitz
Gib acht, Zigeunerkind
 
Theodor Wottitz
Hast mi denn wirklich nimmer liab
 
Theodor Wottitz
Heinrich, Heinrich, graut dir nicht
 
Theodor Wottitz
Heut´ hab´i mein Tampus
 
Theodor Wottitz
I bin halt a Weaner, i kann nix dafür
 
Theodor Wottitz
I bitt um ein Rendezvous
 
Theodor Wottitz
I pfeif auf mei Alte
 
Theodor Wottitz
Ich hab´ dich gern
 
Theodor Wottitz
Im Wienerwald
 
Theodor Wottitz
Im Rosenpavillon
 
Theodor Wottitz
In den Praterauen
 
Theodor Wottitz
In der Tanzschule
 
Theodor Wottitz
Jessas, jessas na, das is halt a Wein
 
Theodor Wottitz
Kinder, Kinder, kommt´s mit mir (heut bin i a Wurzn)
 
Theodor Wottitz
Liliput-zerl
 
Theodor Wottitz
Mein Schatzerl ist ein Postillon
 
Theodor Wottitz
Möchten´s mir a Busserl geben
 
Theodor Wottitz
Musiki, Musiki
 
Theodor Wottitz
Mutzerl-Walzer
 
Theodor Wottitz
Nach Zigeunerart
Hermann Steinschneider
Theodor Wottitz
Nur di allani hab i gern
Theodor Wottitz
Parlez-vous francais
Theodor Wottitz
Prost! Es lebe, was wir lieben
 
Theodor Wottitz
Sagn S´ na, wann´s können sagn S´na
 
Theodor Wottitz
Santa Lucia
Theodor Wottitz
Schackerl, Schackerl, trau di net
 
Theodor Wottitz
Servus Schlieferl
 
Theodor Wottitz
So is und so war´s und so wird´s immer bleiben
 
Theodor Wottitz
Teplitzer Schützen-Jubiläums-Festmarsch
 
Theodor Wottitz
Was die Glocke vom Stephansdom erzählt
Hermann Steinschneider
Theodor Wottitz
Weana Vollblutkinder
Theodor Wottitz
Wer da net pascht, g´hört in d´Würscht
 
Theodor Wottitz
Wer wird denn jetzt scho z´haus gehen
 
Theodor Wottitz
Wienerwald voll Schubertmelodien
 
Theodor Wottitz
Zwa Fiedeln, a Klampfen a Maurerklavier
Karl Leibinger
Theodor Wottitz
Zum letzten Mal
 
Theodor Wottitz
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