geboren am 06.05.1888 in Wien
gestorben am 19.11.1953 in Wien
beerdigt in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (30D-2-9)
Beim Verein zur Erhaltung und Förderung des Hernalser Heimatmuseums war er Ehrenmitglied
Da fangt der alte Stefansturm zum plaudern an.
Zur 100.Wiederkehr des Geburtstages des Textautors und Schriftstellers Alfred Steinberg-Frank (geboren am 6. Mai 1888).
Schon in den 20iger und 30iger Jahren hatte Alfred Steinberg-Frank einen guten Namen als Textautor und Schriftsteller.
Ich persönlich bin ihm nach dem Krieg 1945 sehr oft begegnet, war er doch ein Freund meines Vaters und der Fredl spazierte mit mir, abends am inneren Gürtel, nächst der Altlerchenfelder-Kirche. Er wohnte in der Albertgasse und wir ganz in der Nähe. Damals gabs noch keinen Autoverkehr, wir hatten ganz andere Sorgen als Benzingestank, Umweltverschmutzung, etc .
Alfred Steinberg-Frank durfte wieder gespielt werden, nach sieben Jahren Index, Schreibverbot. War er ja nach den ominösen Nürnberger Rassengesetzen verurteilt “zu schweigen” – wie viele damals … seine Frau und seine Freunde haben ihn nicht im Stich gelassen.
So erfuhr ich vieles von ihm bei unseren Wanderungen: am 6.Mai 1888 ist er in Wien geboren worden, besuchte das Göttweiger Gymnasium, maturierte mit Auszeichnung, wollte Philosophie studieren, aber aus finanziellen Gründen ging er zur Finanz, d.h. er arbeitete als Bankbeamter. Schrieb schon als junger Mann lyrische Gedichte, Feuilletons und in all seinen Schaffensjahren über 600 Wienerlieder und was für welche!
Vom „plaudernden Stefansturm” zu dem Karl Föderl die Musik machte. Mit Heinrich Strecker, den er im Ersten Weltkrieg als Soldat traf, entstanden “Auf der Lahmgruab’n, da steht a altes Haus”, “Das war in Petersdorf”, “Hätt‘ ma‘s net, so tät‘ ma’s net”, ”Liebes Wien, du Stadt der Lieder”, mit dem Josef Sirowy “Kennst du Wien”, “Wann‘s amal soweit is”, mit Karl Zaruba “Ein Waldviertier Dirnderl”.
Alfred Steinberg-Frank schrieb auch Operetten und Revuen: “Märchen aus Wien”, “Kaiserliebchen “wurde im Stadttheater und im Theater an der Wien uraufgeführt.
Repertoire für die “Burg-Größen” von seinerzeit Blanka Glossy, Lotte Medelsky, Raoul Aslan, für Franz Höbling, der mein Lehrer war, Richard Eybner, den ich Freund nennen durfte.
Und was ganz persönliches aus meiner “Erinnerungslade”: Fredl, Karl Föderl und mein Vater trafen sich gerne bei einem guten Glaserl Wein. Es musste ja nicht unbedingt im Kaffee Föderl sein. Es gab da einen “Kren” aufs Wienerlied in Maria Enzersdorf, das war der Gallhuber Pepi. Bei ihm im Garterl entstand aus der Stimmung heraus “In Maria Enzersdorf da wachst ein Tröpferl” – ein fesches Marschliedel. Steinberg-Frank hatte den Text im Nu fertig, dem Karl Föderl wurde das Pianino in die Laube geschoben und mein Vater sang vom Zettel.
Karl Föderl starb am 10.November 1953, nach dem Emmerich Kalman. Neun Tage später folgte Alfred Steinberg-Frank. Noch immer sehe ich meinen Vater um seine Freunde weinen.
35 Jahre sind es heuer im November … “wann‘s amal soweit is, dann spielt‘s mir a Lied” … vom Alfred Steinberg-Frank.
Text von Emmerich Arleth
Lied |
Text |
Musik |
A Glaserl Wein aus Straß |
Alfred Steinberg-Frank |
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A jeder Pflasterstein kennt mi am Tritt |
Alfred Steinberg-Frank |
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A klans bisserl fesch und a klans bisserl resch |
Alfred Steinberg-Frank |
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Auf der Lahmgruab’n da steht ein altes Haus |
Alfred Steinberg-Frank |
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Da fangt der alte Stefansturm zum plaudern an |
Alfred Steinberg-Frank |
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Das ist mein Wien |
Alfred Steinberg-Frank |
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Das war in Petersdorf |
Alfred Steinberg-Frank |
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Die Eva war a Wienerin |
Alfred Steinberg-Frank |
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Es steht ein Bank im Schönbrunnerpark |
Alfred Steinberg-Frank |
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Habt acht! Die Herzen präsentiert! |
Alfred Steinberg-Frank |
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Hätt mas net, so tät mas net |
Alfred Steinberg-Frank |
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Heut geh i mit an Pupperl aus …! |
Alfred Steinberg-Frank |
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I glaub jeder Mesch hat sein Sternderl |
Alfred Steinberg-Frank |
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I’ hab’ kann Zins noch zahlt |
Alfred Steinberg-Frank |
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I schau net auf d’ Uhr |
Alfred Steinberg-Frank |
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Ich hab dich geküsst in der Frühlingsnacht |
Alfred Steinberg-Frank |
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In der Brigittenau drunt am Kanal |
Jo Gribitz / Alfred Steinberg-Frank |
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In Maria Enzersdorf da wachst a Tröpferl |
Alfred Steinberg-Frank |
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Ja hätt’ ma’s net, so tät’ ma’s net |
Alfred Steinberg-Frank |
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Ja, so war’s einmal im alten Wien! |
Alfred Steinberg-Frank |
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Liebes Wien, du Stadt der Lieder |
Alfred Steinberg-Frank |
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Mei Freund, der hat an Keller |
Alfred Steinberg-Frank |
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Schatz, du regst mich furchtbar auf! |
Alfred Steinberg-Frank |
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So lang noch ein Knöpferl im Tascherl |
Alfred Steinberg-Frank |
R. H. Dietrich |
Tsching Tschang, kleine Geisha du |
Alfred Steinberg-Frank |
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Wanns amol so weit is |
Alfred Steinberg-Frank |
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Wenn an Graben der letzte Fiaker steht |
Peter Herz / Alfred Steinberg-Frank |
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Wenn dich ein Wienermädel küsst! |
Alfred Steinberg-Frank |
Hugo Engel |
Wenn im Wienerwald erblühn die Veigerln! |
Alfred Steinberg-Frank |
Jaro Reitinger |
Wien, Weib, Wein |
Alfred Steinberg-Frank |
Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt: