Leo ASCHER

Leo ASCHER

Komponist

geboren am 17.08.1880 in Wien
gestorben am 25.02.1942 in New York

– 08.05.1955  Aschergasse im 13. Wiener Gemeindebezirk   

– 18.08.1980  Briefmarke   

Leo Ascher war in Wien als Sohn eines bürgerlichen Schirmmachers geboren. Er studierte neben der „Juristerei“ am Wiener Konservatorium bei Robert Fuchs und Franz Schmidt. Damit begann er Lieder und Chansons zu komponieren.

Sein Operettenerstling hieß „Vergelt’s Gott“ mit Louis Treumanns, Debut im Theater an der Wien am 14.10.1905.

Erst fünf Jahre später gelang ihm mit dem Librettisten Brammer-Grünwald ein großer Erfolg. Im Raimundtheater fand am 24.02.1912 die Uraufführung des „umgekehrten Walzertraumes“ statt: „Hoheit tanzt Walzer“.
Kurz der Inhalt: Prinzessin Marie bricht mit ihrer Hofdame aus dem eintönigen Hofleben aus und kommt zufällig in den Gastgarten „Zur silbernen Brez’n“. Mit dem Lied „Das Lercherl von Hernals“ erlebt sie unbeschwert ein paar verliebte Stunden, ein kleines Liebesmärchen, bis sie vom Hofzeremoniell wieder eingeholt wird.
„Hoheit tanzt Walzer“ hatte wienerischen Charme und Leo Ascher war an der großen Zeit der Operette mitbeteiligt.

1916 folgte ein typisch Berlinerisches Singspiel „Der Soldat der Marie“ – ein preußischer Prinz, eine märkische Müllerstochter und Veilchen spielen darin eine Rolle.

„Die Babarina“ und „Bruder Leichtsinn“ waren die nächsten Titel von Operettenaufführungen anno 1917.

Wienerlieder komponierte der Vielseitige auch: „Wenn am Graben der Letzte Fiaker steht“, Ein Platzerl inmitten von Reben“ und „In Heiligenstadt steht a Bankerl am Bach“ sind mir überliefert.

Nach dem ersten Weltkrieg schrieb Leo Ascher die Noten zu der Operette „Frühling im Wienerwald“. Dazu gibt es eine kleine, heitere Geschichte, die ich im Mai / Juni 1948 selbst miterlebte:

Am „Schauspielhaus“ – so hieß das Theater bei der Philadelphiabrücke in Meidling – spielte man damals „Frühling im Wienerwald“. Mein Vater spielte mit Josef Egger. Beide hatten ein Duett zu singen „Maxl, Maxl, Maxl, das war wunderbar, so vor ca. 50 Jahr“ als, bei dem nicht ganz leicht, aber schnell zu singenden „Maxl-Text“ dem Egger Pepi der obere Gebißteil herausfiel. Er fing es geschickt auf und brachte es an seinen Platz zurück. Jedoch die Lachsalven des Publikums – vom Lachanfall meines Vaters (er war ein richtiger Lach-Kren) gar nicht zu reden – unterbrachen das Duett. Der Kapellmeister musste „abklopfen“ – die Musiker im Orchestergraben waren aufgestanden und lachten mit. Erst als noch einmal von vorne begonnen wurde hat’s geklappt.

Leo Ascher wurde auch vom Tonfilm gefordert mit seinen Kompositionen zu „Mein Leopold“ (Hauptdarsteller: Paul Hörbiger), „Purpur und Waschblau“ (mit der Volksschauspielerin Hansi Niese in einer Doppelrolle), darin das Lied „Irgendwann kommt irgendwer von irgendwoher und nimmt dein kleines Herzchen mit und macht dich glücklich“. Das Publikum sang es seinerzeit als es aus dem Kino kam.
Peter Herz, mein väterlicher Freund und Berater in den Dingen des wienerischen Genre, war der Textautor gewesen. Er schrieb u.a. auch „Das Ringelspiel“, „Das kleine Kaffee in Hernals“, „Endlich wieder amal a Wienerlied“, „Zwanzig, dreißig Jahrln jünger sollt ma sein“ etc.

Peter Herz wollte mit Leo Ascher, der am Schüttel ganz in der Nähe Herzens wohnte, „König vom Moulin Rouge“ herausbringen. Es blieb beim Manuskript, da infolge der Umwälzungen 1938 in Österreich, sowohl Leo Ascher als auch Peter Herz emigrieren mussten.

Dr. Leo Ascher verstarb am 25.02.1942 in New York.

Text von Emmerich Arleth

Titel
Text
Musik
 
12 Uhr nachts
Felix Dörmann / Hans Kottow
Leo Ascher
Operette
Aber Ernst!
 
Leo Ascher
 
Baronesschen Sarah
August Neidhart
Leo Ascher
Operette
Das braune Maidelen
Otto Julius Bierbaum
Leo Ascher
 
Das Lercherl von Hernals
 
Leo Ascher
 
Der Soldat der Marine
Bernhard Buchbinder / Jean Kren / Alfred Schönfeld
Leo Ascher
Operette
Die Loreley hat heut’ noch keinen Bubikopf
Leo Ascher
 
Egon und seine Frauen
Jean Kren / Bernhard Buchbinder
Leo Ascher
 
Heut geh ich aufs Ganze
Johannes Brandt
Leo Ascher
 
Heut’ hab’ ich mit dem Glück ein Rendezvous
Wilhelm Sterk
Leo Ascher
 
Ihre Durchlaucht, die Wäscherin
Peter Herz / R. E. Weiss
Leo Ascher
 
Im Gärtchen ‘Zum Rebstock’ beim Wein
Fritz Ginzel
Leo Ascher
 
In Heiligenstadt steht ein Bankerl am Bach
Artur Rebner
Leo Ascher
 
Klingende Wogen
Bernhard Buchbinder / Jean Kren / Alfred Schönfeld
Leo Ascher
 
Prinzessin-Walzer
 
Leo Ascher
 
Ruth
 
Leo Ascher
 
Sonja
Rudolf Presber / Leo W. Stein
Leo Ascher
 
Wenn am Graben der letzte Fiaker steht
Leo Ascher
 

Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:

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