Ludwig BABINSKI

Ludwig BABINSKI

Arrangeur, Dirigent,  Komponist, Musiker (Geige, Klarinette, Klavier, Saxophon, Violine), Orchesterleiter

geboren am 29.06.1909 in Wien
gestorben am 14.10.1990 in Wien
beerdigt in Wien auf dem Kagraner Friedhof (Gruppe 14, Reihe 13, Nummer 1)

– 10.04.1972 Verleihung des Berufstitels „Professor“
– 1974 Hut vom lieben Augustin in Bronze von der Robert-Posch-Vereinigung
– 1983 das Goldene Wienerherz von der Robert-Posch-Vereinigung
– 1984 das Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft, I. Klasse
– 1985 die Ehrenmedaille der Stadt Wien

In seinem Nachruf auf Ludwig Babinski schrieb Gerhard Track in der AKM-Zeitung vom Dezember 1990: „ein echter Wiener Gentleman hat uns verlassen“.

Ludwig Babinski war ein Herr im wahrsten Sinne des Wortes – ich kann’s bestätigen, hatte ich doch des öfteren Gelegenheit dies zu erkennen, sowohl bei Besuchen in seinem Heim, als auch bei verschiedenen Veranstaltungen als wir uns trafen.

Und er selbst schilderte mir seinen Lebenslauf vor vielen Jahren:

Ludwig Babinski war ein gebürtiger Wiener, besuchte die Volks-und Realschule, beschloss sein Welthandelsstudium 1930 als Diplomkaufmann.

Seit seinem 7. Lebensjahr spielte er Geige, absolvierte das Volkskonservatorium und lernte Klavier, Klarinette und Saxophon dazu.

Harmonielehre, Komposition und Kontrapunkt folgten als Theorie.

Als junger Mann leitete er eine Salonkapelle, die Routine erspielte sich der Herr Diplomkaufmann bei den verschiedensten Orchestern.

Bereits mit 14 Jahren komponierte er einen Marsch „Frohen Sinnes“.

Die wohl aufregendste Zeit für ihn war, wie er mir erzählte, sein Gastspiel in der Türkei. Dabei besonders die Konzerte vor Kemal Atatürk, dem damaligen Präsidenten des Landes.

Der exzellente Musiker, der Babinski war, fand nach der Rückkehr sofort Beschäftigung, als Arrangeur, Dirigent, als Komponist und Solist des Europa-Sender Tanzorchesters. Nach 1945 beteiligte er sich an maßgebender Stelle an der Reorganisation des österreichischen Rundfunks.

Seine „Hallo Swing Shows” begeisterten das Publikum auf den Wiener Bühnen.

Er gestaltete neue Produktionen, eine davon hieß ”Schlagerbarometer” und seine ”Babinski-Schrammeln“ seien nicht vergessen.

Seit 1956 spielte er mit seinen Solisten am „Opernball“- 1984 war es zum 29. Male.

„Mein Beruf ist mein Steckenpferd, gestand er mir. Dass er, so nebenbei, für seine Kollegen tätig war, sei nicht verschwiegen:

in der AKM, im Komponistenbund, in der Fachgruppe Kapellmeister des ÖGB, so konnten die Ehrungen nicht ausbleiben:

1972 Berufstitel Professor, das Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft-I. Klasse (1984), die Ehrenmedaille der Stadt Wien (1985), den ”Hut vom lieben Augustin“, das „Goldene Wienerherz“ usw.

Einige seiner vielen Kompositionen” passieren Revue“:

„Du sagst wonderful zu Wien“, „Die alten Wiener“, „Verträumtes Wien“, eine Vielzahl von Schrammelmelodien: „Grinzinger-Tanz“, „Leopoldauer-Tanz“, „Schmeichelkatzerl“, u.a.m., modernes:

„Day Dreams“, „Night dreams“, „Roses for you“, „Oh please Madame“, „Manhattan Romance“, „Lucky Moment“, „Many Thanks“ und vieles mehr               .

Zu seinem 70., zum 75. und zu seinem 80. Geburtstag hatte ich die Freude Sendungen über ihn, sein Leben, mit seinen Kompositionen gestalten und „beplaudern“ zu können. Die letzte Ausstrahlung für den „SIR“ der österreichischen U-Musik war am 22.10.1990. Am 14.10.1990 hatte sein Herz zu schlagen aufgehört.

Text: Emmerich Arleth

Geboren am 09.06.1909 in Wien, österreichischer Staatsbürger, röm. kath.
wohnhaft in 1210 Wien XXI., Siemensstrasse 161

5 Volksschulklassen
7 Realschulklassen –   Matura 1927
3 Jahre Hochschule für Welthandel, absolviert 1930: Diplom-Kaufmann

Spiele Geige seit meinem 7. Lebensjahr
Musikstudium am Wiener Volkskonservatorium 1927-1930 (Prof. Ferdinand Großmann)

Instrumente: Violine, Klavier, Klarinette, Saxophon
Theorie: 3 Jahre Harmonielehre, 2 Jahre Komposition (Hans Gal), 1 Jahr Kontrapunkt (Pilß)

vorher und nachher Privatstudium Violine, Klarinette (Wlach)

Als 14-jähriger eigene Salon-Kapelle, dann Ensemble-Musiker in diversen Orchestern im ln- und Ausland (1935-1938 Türkei, Wiener Kapelle für Ankara Palast-Hotel und Kemal Atatürk), ab 1939 eigene Kapelle

Wehrdienst von 1939 bis Kriegsende

1943-1945 Dirigent, 1. Saxophonist, Arrangeur und Komponist des Europa-Sender Tanzorchesters / Wien

1945 „Hallo Swing“-Schau über Wiener Bühnen (Scala, Konzerthaus, Volkstheater, Bürgertheater etc.)

1950 Berufung an den Sender Wien und das Kleine Wiener Rundfunkorchester zu modernisieren und Produktion zu leiten (Schlagerbarometer)
Schallplatten (Elite Special, Philips, Columbia, Polydor, etc.)
Kapellmeister, Arrangeur und Komponist bis 1957, ab dann freier Mitarbeiter im österreichischen Rundfunk, auch jetzt im ORF.

Seit 1970 eigenes Ensemble und Schrammeln mit Aufnahmen Wiener Volksmusik Studio Wien.

Mit eigener Kapelle nach dem Krieg 7 Jahre Französischer Offiziers-Club-Wien, Graben-Cafe, Palais Auserperg, Hochhaus, Südbahnhotel-Semmering, Hotel Stefanie etc.

Seit 1955 mit Solisten-Kapelle Opernball, Rudolfina-Redoute etc.

Kompositorische Erfolge in Unterhaltungsmusik und Wienerlied:
Scherzende Geigen (Singing Strings)
Augarten Porzellan
Der Geiger aus Wien, Verträumtes Wien, Rupf und Zupf-Polka,

Arrangeur vieler gedruckter In-und Auslandschlager (Hans Lang: Der alte Sünder; Irving Berlin: Let’s face the music and dance etc.)

Jahrzehnte langes Vorstandmitglied des österreichischen Komponistenbundes, seit 1970 dessen Vize-Präsident.

Jahrzehnte langes Mitglied der Programmprüfungskommission der AKM. Eine Zeit lang Vorstandsmitglied der AKM. Jahrelanger Vize-Präsident der Fachgruppe Kapellmeister in der Gewerkschaft Kunst und freie Beruf.

Derzeit mit eigenem Ensemble für Wiener Musik im Hotel Stefanie-Wien für den Fremdenverkehr tätig.

Am 10.04.1972 Verleihung des Berufstitels „Professor“ im Bundesministerium für Unterricht und Kunst (Entschließung des Bundespräsidenten vom 15.03.1972).

Titel
Text
Musik
A fesches Weanaliad
 
Ludwig Babinsky
Bolero Romantico
 
Ludwig Babinsky
Brillantengrund-Tanz
 
Ludwig Babinsky
Busserl-Polka
 
Ludwig Babinsky
Come on, Joe
 
Ludwig Babinsky
Cynthia’s Theme
 
Ludwig Babinsky
Das alter Ringelspiel
Ludwig Babinsky
Das sans, die Weana Tanz
Hanns Schachner
Ludwig Babinsky
Der alte Brunnen
Lia Scheermann
Ludwig Babinsky
Der beste Doktor
 
Ludwig Babinsky
Der Geiger aus Wien
Ludwig Babinsky
Der heikelste Beruf
 
Ludwig Babinsky
Der Himmel über Wien
Ludwig Babinsky
Der schöne Franz
Ludwig Babinsky
Der Wastl von der Kofler-Alm
Ludwig Babinsky
Die alten Wiener
 
Ludwig Babinsky
Du sagst wonderful zu Wien
Harald Gärtner
Ludwig Babinsky
Enrico di Portofino
Harald Gärtner
Ludwig Babinsky
Es steht ein Fiaker am Stefansplatz
Ludwig Babinsky
Grüne Pagode
 
Ludwig Babinsky
Frohes Sinnen
 
Ludwig Babinsky
Guate Freunde
Hanns Schachner
Ludwig Babinsky
Happy end what’s good for you
Gärtner / Man / Nichols
Ludwig Babinsky
Happy Waltz
 
Ludwig Babinsky
Heut waht der rechte Wind
Ludwig Babinsky
In uns’rer alt’n Gass’n
Ludwig Babinsky
Lass dir von mir die Sterne zeigen
Ludwig Babinsky
Manchmal kriagst a Watsch’n
Erich Butter
Ludwig Babinsky
Mei liabes Wean, di krempelns um
Ludwig Babinsky
Melodie Exclusive
 
Ludwig Babinsky
Mexican Look
 
Ludwig Babinsky
Nacht am Meer
Berdach / Man / Nichols
Ludwig Babinsky
Nobody sleeps
 
Ludwig Babinsky
Pupperlhutschn
Hanns Schachner
Ludwig Babinsky
Quick Start
 
Ludwig Babinsky
Tag für Tag
Ferry Häupel
Ludwig Babinsky
Torbellino
 
Ludwig Babinsky
Traum-Melodie
 
Ludwig Babinsky
Unser Lanner
 
Ludwig Babinsky
Verträumtes Wien
Ludwig Babinsky
Von meiner Tant
Karl Bahr
Ludwig Babinsky
Warst du schon verliebt?
Otto Folkmann
Ludwig Babinsky / Hans Folkmann
Wenn dir im Leben …
Elfie Friedrich
Ludwig Babinsky
Zigeunerweisen
Ludwig Babinsky

Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:

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