Albert BACHRICH

Albert BACHRICH

Kapellmeister,  Komponist, Musiker (Klavier)

geboren am 29.11.1899 in Wien
gestorben am 10.12.1961 in Wien
beerdigt auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 64, Reihe 6, Nummer 61)

Sämtliche Fotos und Werke-Ergänzungen wurden liebenswürdigerweise von Albert Bachrichs Neffen, Herrn Richard Balzer, zur Verfügung gestellt.

„Ich bitt‘ Dich“, schrieb der Komponist Albert Bachrich an seinen Freund, den Textdichter Josef Petrak „immer nur scheint der Mond auf Venedig oder auf Hawaii, warum nicht einmal auf Hernals?“

Und so entstand der bekannte Tango „Scheint der Mond auf Hernals“.

So steht es in einem Brief vom 23.07.1957 an meinen Vater und Bachrich verweist damit auf die Entstehung des bekannt gewordenen „Scheint der Mond auf Hernals“.

Albert Bachrich entstammte bereits in der dritten Generation einer Musikerfamilie.

Sein Großvater war Philharmoniker gewesen. Prof. Sigmund Bachrich, Komponist, unterrichtete am Wiener Konservatorium Violine.

Der Vater Albert gehörte ebenfalls den Wiener Philharmonikern an; spielte mit seinem Bachrich-Quartett und galt als Johann Strauss-Interpret als Kapazität.

Nach dem Vater mit dem Vornamen benannt, besuchte Albert die Realschule auf der Wieden, anschließend die Hochschule für Musik  und hatte – 1914 – als erster Schüler Joseph Marx zum Lehrer der Theorie; Franz Schmidt unterrichtete ihn am Klavier.

mit Gattin Hansi

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges wandte sich der junge Mann der leichten Muse zu um Geld zu verdienen. Er spielte noch mit seinem Vater an den diversen Häusern Wiens. Später als Barpianist in der Bristol- und Parisienbar, in Marienbad, Bad Ischl usw.

Im Jahr 1933 lernte er den Textautor Erich Meder kennen und komponierte zu dessen Worten Schlager, welche u.a. von Peter Igelhoff populär gemacht wurden: „Ich hab’s“, „Stellen sie sich vor, ich wär‘ ein wilder Räuber“, „Delirium“, „Wir Zigeuner“ und das seinerzeit legendäre Boheme-Quartett brachte in seinem Programm „Es war einmal ein Liedel“.

Bachrichs musikalisches Schaffen wurde durch Weltkrieg II unterbrochen. Dann kam er mit den Textautoren Heinz Bassler und dem bereits erwähnten Josef Petrak zusammen: „Schinakel“, „Der Zwetschkenbam“, „Es steht eine Bank am Margaretengürtel“, „A Weiberl wie du“ und das bekannte „Scheint der Mond auf Hernals“.

Mit Heinz Bassler: „Frauen aus Wien“, „Nach dir kommt keine mehr“, „Hinterm Oferl sitzt a Knoferl“, „O mia bella Signorina“, Einmal der Gigl, einmal der Gogl“, „Bitte gleich bitte sehr“, „Mit ihnen Fräulein Antscherl, hätt‘ i so gern ein Pantscherl“.

Eines der schönsten Lieder entstand mit Karl Schneider: „Der Weinkellerkongreß“; mit Josef Kaderka: „I laß mir’s net nehmen“, „Ich hab noch den Kaiser Franz Joseph gesehen“, „Grüner Wald, blauer See“, „Der Mond scheint in mein Glaserl“; mit Peter Herz: „Was macht denn ein Wiener in China?“. Albin Ronnert verfasste: „Ein kleines Baby von 1000 Wochen“, ein Liedel aus dem Jahre 1957 – passt bestens in die heutige Zeit; von Ludwig Lewinter: „Alles lebt heut‘ nur vom Schmäh“. Hans Schober zeichnete für „1, 2, 3, wer hat das Pech“.

Viele Kompositionen Albert Bachrichs sind von Prominenten auf Schallplatten und Tonbändern „verewigt“, viele wurden im Ausland gespielt.

Seit 10.12.1961 scheint der Mond nicht mehr auf Hernals allein, sondern auch auf Albert Bachrichs letzte Ruhestätte. Ein Herzinfarkt hatte ihn hinweggerafft.

Text von Emmerich Arleth

Hier finden Sie eine alphabetische Auflistung aller Kompositionen von Albert Bachrich – einfach den jeweiligen Anfangsbuchstaben wählen:

0-9    A    B    C    D    E    F    G    H    I    J    K    L    M    N    O    P    R    S    T    U    V    W    Z

Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:

Sendung vom 01.09.1957:

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