eigentlich: Johann Edler von Frankowsky
geboren am 03.11.1888 in Graz
gestorben am 15.01.1945 in Wien
beerdigt in Wien auf dem Friedhof Ottakring (Gruppe 5, Reihe 7, Nummer 26)
Beim Gschwandtner war’s in Hernals (der Gschwandtner war ein Lokal mit einem Riesensaal in der Hernalser Hauptstrasse) als Frankowski 1938 seinen 50.Geburtstag dort feierte, mit einem Programm, das ihm zu Ehren gegeben wurde.
Den Gschwandtner gibt es nicht mehr, das Kaffee “Fenstergucker” existiert auch nur mehr in vager Erinnerung und in einem alten Hörbiger–Moser Film “Wiener G’schichten.” Wieso ich da drauf komme?
Frankowski schrieb die Musik zu diesem Film “Ja, das san halt Wiener G’schichten” – alles das war einmal!
Am 3. Nov. 1888 hat Hans Frankowski, der sich “von” hätte nennen dürfen, in Wien seinen ersten “Blinzler” gemacht.
Und als er ordentlich schauen lernen konnte, entschied er sich nach den Schulabschlüssen für die Musik.
Er wurde ein gesuchter Pianist und begann zu komponieren. “Herrgott wie schön bist du Wien” erklang so zum ersten Mal und als er mit seinem Freund und Textautor Franz Prager in den Anfangs 30igern nach Hause wanderte, blieben die Beiden unter einer Gaslatern stehen (damals gab es noch Gasbeleuchtung in Wien), der Prager “schmierte” was auf ein Papier und plötzlich patrouillierte ein Wachmann (das gab es auch noch) vorbei, amtshandelte kurz:
“Was machen’s denn da?” Erkannte jedoch sofort, dass die Zwei nur “Spinnerte” waren und ging seines Weges weiter.
Dass er fast die “Geburtsstunde” des Liedes “Erst wann’s aus wird sein” erlebt hätte, konnte er nicht ahnen. Hunderte Kompositionen flossen aus “der Feder” Hans Frankowskis, vor allem ist mir “Weana Tanz san der höchste Spinat” in besonderem Gedächtnis.
Erstens: sang dieses Lied eine Volkssängerin, die Wien kannte und verehrte – Mizzi Starecek war ihr Name.
Sie sang es damals zu seinem 50iger und dann, zweitens: nahe dem Margaretner Gürtel hatte die Starecek ein kleines Lokal, es war so am Beginn des Jahres 1943, ich hatte meinen Einberufungsbefehl in Händen. Was das bedeutete, kann nur der ermessen, der eben damals einzurücken hatte. Mein Vater und ich “landeten” nach einer Veranstaltung bei der Mizzi. Sie setzte sich zu uns und sang für uns Beide, “Weana Tanz san der höchste Spinat”, dass mein Vater und auch ich mehr als gerührt waren, will ich gar nicht verhehlen.
Eigentlich fiel mir auf, dass Hans Frankowski vieles vertonte, was mit dem ENDE zu tun hat.
“Kinder wegen mir braucht’s ka Trauerg’wand und a kan Flor auf’m Huat”, “Ich brauch kan Pflanz, i brauch kan Glanz, i brauch ka schöne Leich” und das erwähnte “Erst wann’s aus wird sein, mit aner Musi und dem Wein”.
Trotzdem sich all diese Lieder Frankowskis auf den Tod, aufs Ende des Lebens beziehen, werden sie gerne gehört und vor allem beim Heurigen (so noch Musik spielt) gesungen.
Dabei hat Hans Frankowski sein tragisches “wenn’s aus wird sein” nicht voraussehen können. Er hat “ka schöne Leich”, a “ka Trauerg’wand” braucht, denn seine Frau und er kamen bei einem Bombenangriff auf Wien am 15.1.1945 in den Trümmern ihres Wohnhauses ums Leben.
Am Haus Neulerchenfelderstrasse 39 befindet sich ein Mosaik hier wird das Schicksal der beiden Frankowskis geschildert. Wir denken mit der Hoffnung,dass uns über all das Leid,das war, seine Musik weiterhin Freude schenken wird.
Text von Emmerich Arleth
Titel |
Text |
Musik |
Deine Liebe ist mein Leben |
Hans Frankowski |
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Erst wann’s aus wird sein |
Franz Prager |
Hans Frankowski |
Es geht die Olga bis zum Knie in die Wolga |
Franz Prager |
Hans Frankowski |
Herrgott wie schön bist du Wien |
Hans Frankowski |
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I hab kann Zins noch zahlt |
Hans Frankowski |
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I suach mir in Grinzing a Kabinatt |
Hans Frankowski |
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Ich brauch kan Pflanz |
Karl Leibinger |
Hans Frankowski |
Ja, das sind halt Wiener G’schichten! |
Ernst Marischka |
Hans Frankowski |
Jetzt spielt’s mir a Lied aus der untersten Lad |
Josef Fiala |
Hans Frankowski |
Kinder wegen mir braucht’s ka Trauerg’wand |
Karl Leibinger |
Hans Frankowski |
So warst du Dornbach |
W. Kukula |
Hans Frankowski |
Weana Tanz san der höchste Spinat |
Franz Prager |
Hans Frankowski |