Ralph BENATZKY

Ralph BENATZKY

Komponist

geboren am 05.06.1884 in Mährisch-Budwitz, heute Moravské Budějovice, Tschechische Republik
gestorben am 16.10.1957 in Zürich
beerdigt auf dem Friedhof St. Wolfgang am Wolfgangsee

– 1949 Ehrenmedaille der Stadt Wien
– 02.05.1962 Benatzkygasse im – 22. Wiener Gemeindebezirk
– Gedenktafel am Hotel ‘Zum Weißen Rössl’ in St. Wolfgang

Beim Geburtsdatum Ralph Benatzky‘s tu‘ ich mir ein bisserl schwer, denn im Reclam-Operettenführer steht das Jahr 1884, im Buch „die leichte Muse, Kulturgeschichte der Operette” lautet es 1887. Die Wiener Rathausbibliothek führt ebenfalls 1884 an, also lassen wir’s dabei.

Am 5. Juni 1884 ist Ralph Benatzky, in Mährisch-Budweis zur Welt gekommen. Er war der Sohn eines Gymnasialprofessors, war aktiver Leutnant der k.u.k.-Armee, studierte Musik bei Felix Mottl in München und machte seinen Doktor der Philosophie in Wien. Sein Schaffenskatalog ist ungeheuer massiv, Operetten, Singspiele, musikalische Komödien, Revuen, Possen, Kabarettnummern, Chansons vom Frivolen zum Tiefen, Wienerlieder, z.B. mit Fritz Grünbaum – 1914 entstand „Draußen im Schönbrunnerpark“ und sie widmeten dieses Lied seiner Majestät, dem Kaiser Franz Josef, der sich auch in einer Privataudienz bedankte, wahrscheinlich mit dem berühmten Satz: Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut ! „Nur der Generaladjutant war ein bisserl indigniert, weil die Herren „seine Majestät” sozusagen „per Du“ angesprochen haben, im Lied natürlich! Oscar Straus war es, der 1916 dem jungen Komponisten die erste Bühnen Chance gab. „Liebe im Schnee“ war von Benatzky noch im traditionellen Stil geschaffen worden.

Vielleicht kennen noch manches draus, „was jede Köchin summt“. Was er dann an Operetten produzierte hatte Haltung und Stil „Die Verliebten“ (1919), „Yuschi tanzt “ (1920), „Die Apachen“ (1921), weniger Gelungenes, wie „Die tanzende Maske“ (1918), „Pipsi“ (1921), „Ein Mädchen aus Florenz “ (1923) – heute unbekannt.

Dann wechselte Benatzky seinen Tätigkeitsort, er ging nach Berlin. In Eric Charell, dem dynamischen Regisseur fand er einen Partner und dieser wiederum für seine Revuen den Komponisten. „Für dich“ (1925), „An Alle“ (1926), „Casanova“ (1928), ein Spektakel fast schon nach USA-Manier „Drei Musketiere“ (1929), aber das glückhafteste Ereignis des Operettengenres war die Uraufführung des „Weißen Rössels“ am 8. Nov. 1930.

Eine Hymne auf Österreich – niemand konnte sich erinnern, einen so spontanen Erfolg, eine Begeisterung sondergleichen erzielt zu haben, als „Im weißen Rössel am Wolfgangsee“, „Es muss was Wunderbares sein”, „Die ganze Welt ist himmelblau“, „Und als der Herrgott Mai gemacht“ erklangen.

Benatzky‘s Geist schwebte schon in anderen „Welten“, er hatte 1926 bereits mit „Adieu Mimi“ versucht einen kammermusikalischen Operettenstil zu entwickeln.

1930 schuf er in „Meine Schwester und ich“ das bleibende Beispiel eines leichtgefügten musikalischen Lustspiels. „Ich lade sie ein Fräulein“, „Mein Mädel ist nur eine Verkäuferin“ ging und geht ins Ohr, noch dazu wenn man, wie ich, Johannes Heesters als Dr. Roger Fleuriot gesehen hat; Gretl Schörg war seine kongeniale Partnerin.

Am 24. Mai 1933 war Wien der Uraufführungsplatz des „Bezaubernden Fräuleins“, daraus kennen wir „Ach Luise“.

„Der König mit dem Regenschirm“ (1935) in der Josefstadt, mit dem herrlichen Oscar Karlweis, er sang „Mal geht man links, mal geht man rechts“, setzten die Reihe fort.

Der Film mit seinen großen Möglichkeiten brachte für Ralph Benatzky, nach seinem Erfolg „Axel an der Himmelstür“ (1936) im Theater an der Wien, neues Wirken:

„Ich steh‘ im Regen“, „Yes Sir“, „Ich hab’eine tiefe Sehnsucht in mir“ mit Zarah Leander. Dann fällt mir noch ein das „Kleine Kaffe“, dazu die „Mehlspeis“, das „Paradeisgartl“,

„I bin guat aufgelegt“, „Anno dazumal“, der Farkas-Text: „Pflückt ein Mädel Ribisel“ und unvergessen „I muaß wieder einmal in Grinzing sein“, „Ich weiß auf der Wieden“.

Der musikalische Lebensbogen endete am 17. Okt. 1957.

Text von Emmerich Arleth

Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:

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