geboren am 10.12.1832 in Rechnitz, Burgenland, damals Rohonc, Ungarn
gestorben am 29.04.1921 in Wien
beerdigt in der Israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofes (Gruppe 8, Reihe 60, Nummer 105)
Als “Echter Wiener” ist Gustav Pick in Rechnitz (damals lag der Ort in Ungarn) geboren.
Er war ein sehr gebildeter Mann, der Oberlandesgerichtsrat Dr. Gustav Pick, und hatte sich als Textautor und Komponist einen gewissen Namen gemacht.
“Der Wasserer” war bereits von ihm bekannt, weiters “Das waß ‘ nur a Weana, a weanarisches Bluat, was a weanarischer Walzer an Weana all’s tuat”, unschlagbar bis heute, jedoch ist sein “Fiakerlied”.
Die Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft benötigte 1885 dringend finanzielle Unterstützung. Von der Fürstin Paulin (der Wiener Mund nannte sie “die schöne Schiache”), Pauline Metternich also, kam die Idee, Alexander Girardi sollte in die Rotunde, mit einem “echten Zeugel” einfahren und das „Liedel “aus der Tauf’ heben.
Nun hat die G`schicht zwei Versionen, der Xandl soll, nach Anhören des Liedes gemeint haben:
- a) “so an Schmarren sing i nie im Leben”
- b) “so was Schönes is zum Niederknien”
Gesungen hat er’s, der Girardi und es wurde ein Bombenerfolg. Später sang er noch ein Couplet vom Pick-Gustl, “Rum-vi-di-bum, vi-d-bum, bum, in Wien geht’s halt um, trara.”
Erst einer späteren Zeit, von 1938 bis 1945, blieb es vorbehalten, dass “Fiakerlied”auf den Index zu setzen.
Gustav Pick und sein “Fiakerlied” hatten keinen Ariernachweis !
Text von Emmerich Arleth