geboren am 21.05.1899;
gestorben am 15.01.1977
das Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien
Bei dem Textautor und Redakteur der Rundfunkprogrammdirektion des österreichischen Rundfunks Willi Fuchs war ich im Jahr 1969 zu Besuch in seinem netten Heim in der Schulgasse im 18. Wiener Bezirk gewesen.
Er hat mir – seinerzeit – den nicht ganz leichten Lehensweg geschildert: der Vater war Inhaber einer Musiknotendruckerei. „Leider verlor ich beide Eltern als ich 10 Jahre alt war. Weisst, hat er mir gesagt, „ein bisserl was habe ich ja geerbt, aber das wenige war nach dem ersten Weltkrieg nichts mehr wert.“
Nach der Untermittelschule arbeitets Willi Fuchs als Kontorist, dann als Buchhalter. Dann begann er zu schreiben, einige Zeitungen nahmen seine kleinen Artikel, andere haben sie zurück geschickt.
Die „Österreichische Rundschau“, die „Wiener humoristischen Blätter“, „Der Götz“, „Die Muskete“ sind ihm grad so eingefallen, die haben es gedruckt.
Das Manuskript zu einer alten RAVAG-Sendung“Heiter klingt die Woche aus“stammte schon von Willi Fuchs.
„Und je dreckiger es mir ging, umso heiterer schrieb ich“, räsonierte Willi mit mir weiter. Die nachfolgenden 38iger bis 45iger Jahre waren ja nicht grad lustig zu nennen.
1946 kam Willi Fuchs aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause und es war wieder einmal ein Beginn am totalen Ende. Denn alles was er besessen hatte, war durch Bomben verloren. „Melodie der Liebe“ hat die Ronacher Revue geheißen, für welche Willi Fuchs das Libretto verfasste.
Arbeit fand er vorerst in der Musikabteilung, dann als Redakteur in der Programmdirektion des österreichischen Rundfunks. Eine für ihn herrliche Tätigkeit bis zu seiner Pensionierung 1965.
„So an die 300 Manuskripte habe ich geschrieben, für alles, Wissenschaft, Literatur, Unterhaltung und Operette !“
Das Musicalette „So macht man Karriere“ schrieb er mit dem Textautor Peter Herz, die Musik stammte von Nico Dostal – 1962 war die Uraufführung in Nürnberg.
Eine musikalische Komödie „Antonia“ verfassten Hugo Wiener und Willi Fuchs gemeinsam, für die Musik zeichnete kein Geringerer als Charles Emmerich Kalman. Sie wurde am 30.3.1970 im österreichischen Rundfunk uraufgeführt.
Mit Gustav Zelibor entstand eine Punkoperette „Amelie“ und wieder schrieb Willi für Zeitungen.
„Radio Österreich“, in den „Wiener Monatsheften“, der „Wiener Wochenausgabe“ und nach seiner Pensionierung auch Wiener-Lieder „Ich bleib‘ in mein Urlaub in Wien“, „Vergiß nicht dein Wien“, „Die beste Medizin ist doch die Liebe“ sang noch Hermann Leopoldi zu seiner Musik, „Ein echter Wiener ist bald eine Rarität“ u.v.a.
Das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, das „Silberne“ des Landes Wien waren Ausdruck der Anerkennung seiner Leistungen.
Es war für mich Freude ihn persönlich gekannt zu haben.
Nach kurzem Leiden ist er im Jänner 1977 in Wien für immer entschlafen.
Text von Emmerich Arleth
Titel |
Text |
Musik |
A bisserl a Lieb und a bisserl an Wein |
Willi Fuchs |
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Amelie |
Willi Fuchs |
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Die beste Medizin ist doch die Liebe |
Willi Fuchs |
Willi Fuchs |
Die Endstation |
Willi Fuchs |
Odo Nowosad-Nissen |
Die Lieb’ ist meine Spezialität |
Willi Fuchs |
Willi Fuchs |
Du bist das süsseste Mädel der Welt |
Willi Fuchs & Peter Herz |
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Ein echter Wiener ist a Rarität |
Willi Fuchs |
Ludwig Schmidseder |
Fröhlich wandern |
Willi Fuchs |
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I kenn a kleines Garterl |
Willi Fuchs |
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Ich bleib’ in mein Urlaub in Wien |
Willi Fuchs |
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Komm san ma wieder guat |
Willi Fuchs |
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Notre Amour |
Willi Fuchs & Hugo Wiener |
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Vergiß nicht dein Wien |
Willi Fuchs |
Adalbert Müller |
Wenn der Adam schon ein Wiener |
Willi Fuchs |