Hugo WIENER
Komponist, Librettist, Chanson-, Kabarett-, Drehbuch- und Bühnen-Autor sowie Pianist
geboren am 16.02.1904 in Wien
gestorben am 14.05.1993 in Wien
beerdigt in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 33 G, Nummer 3
Auszeichnungen, Ehrungen
– Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich
– Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse
– Ehrenmedaille der Stadt Wien in Silber
– Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold
– Kulturpreis des Landes Niederösterreich
– Professor Titel durch den Bundespräsidenten
– Ybbser Spaßvogel 1989
posthume Ehrung:
1997 Benennung Hugo-Wiener-Weg im 22. Bezirk Wien-Donaustadt
Hugo Wiener studierte Musik und war kurze Zeit als Theaterkapellmeister im Ronacher und Apollo, die damals noch Operettenbühnen waren, und im Opernhaus Bratislava tätig.
Er fragt sich heute selbst, wie er dazu kam zu komponieren und Texte zu schreiben, was er folgendermaßen beantwortet: „Mit 16 Jahren war ich als Statist im Raimundtheater und verliebte mich in eine um viele Jahre ältere Chordame. Heute weiß ich, daß man diese Liebe nur platonisch nennen würde, aber damals schrieb und widmete ich ihr mein erstes Lied. Wie der Titel dieses Liedes hieß, weiß ich heute nicht mehr. Sie zeigte jedenfalls dieses Lied dem Kapellmeister und der sagte: „Der Bub ist talentiert!“. Er engagierte mich als Korrepetitor mit sehr vielen Proben und leider ohne Gage.
Bei dieser Tätigkeit lernte Hugo Wiener den Schauspieler Fritz Imhoff kennen, schrieb für ihn einige Couplets und begründete damit eine 40jährige ungetrübte Freundschaft. In der Folge schrieb er auch für Armin Berg, Fritz Rotter, Christl Giampetro, Gisela Werbezirk, Franz Engel und viele andere.
Im Jahre 1928 wurde er als Pianist in die „Femina“, dem damals führenden und exklusiven Revuetheater engagiert und sah dort manche Sketche, die seinem Geschmack nicht entsprachen. Er schrieb daher einen eigenen Sketch, hatte damit Erfolg und wurde als Hausautor verpflichtet. In den folgenden zehn Jahren schrieb er allein für die „Femina“ insgesamt 65 Revuen.
Dr. Fritz Löhner-Beda holte ihn nach dieser Erfolgsserie zur Operette und beide schrieben gemeinsam die Bücher zu den Operetten „Der gütige Antonius“ sowie „Auf der grünen Wiese“ und „Gruß und Kuß aus der Wachau“, die mit der Musik von Jara Benesch richtige Kassenschlager wurden.
Cissy Craner wurde nach 1945 seine Partnerin, und zwar nicht nur auf der Bühne, sondern auch fürs Leben, und sie kreierte bei vielen öffentlichen Veranstaltungen und im Kabarett viele Lieder und Chansons ihres Mannes, darunter „Der Nowak läßt mich nicht verkommen“. Als Künstlerduo machten sie viele Schallplattenaufnahmen und unternahmen Tourneen nach Deutschland, in die Schweiz, nach Israel und nach Südamerika.
Anschließend erfolgten für Hugo Wiener Auftragsarbeiten für Professor Robert Stolz zu Neubearbeitungen der Operetten „Frühjahrsparade“, „Das Glücksrezept“ und „Hochzeit am Bodensee“. Auch für das Fernsehen bearbeitete er viele Operetten. schrieb Schwänke und Lustspiele und natürlich auch Filme. Ein Film, der ihm besonders ans Herz wuchs, ist, wie er selbst angibt, „Ober zahlen“ mit Hans Moser.
Schließlich wurde er Hausautor im Kabarett „Simpl“ im Teamwork mit Karl Farkas und diese Zusammenarbeit dauerte sechzehn Jahre lang. Nach dem Tode von Karl Farkas war er noch drei Jahre lang als Hausautor tätig, bis der „Simpl“ von einer neuen Direktion übernommen wurde.
Hugo Wiener, ein Allroundkünstler, schrieb nicht nur Bücher und Libretti zu Filmen, Operetten, Revuen und Lustspielen, sondern auch Texte zu wienerischen Couplets und Wienerliedern, wovon „Bleibn ma no a wengerl sitzen“ nach der Musik von Josef Kunerth besonders erwähnenswert ist.
Für seine künstlerische Tätigkeit wurde Hugo Wiener mit dem „Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich“ sowie der „Ehrenmedaille der Stadt Wien in Silber“ ausgezeichnet und zum Professor ernannt.
Hugo Wiener und Cissy Craner treten noch immer gerne bei öffentlichen Veranstaltungen auf und haben sich in der Interpretation der kabarettistisch-wienerischen Note einen Ehrenplatz errungen.
aus „Interpreten der Wienerliedes“
von Hans Hauenstein
Dankenswerterweise von Herrn Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:
Titel | Text | Musik |
Aber der Novak läßt mich nicht verkommen | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Auf der Panozza-Lacken! | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Ay, Senor | Karl Farkas / Hugo Wiener | |
Bleib’n ma no a wengerl sitzen! | Hugo Wiener / Josef Kunerth | |
Das Gebet (k)einer Jungfrau | Hugo Wiener | Thekla Badarzewska |
Der Novak will nichts mehr von mir wissen | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Der soziale Tourismus | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Die ach so grausame Geschichte vom kleinen Albert | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Die Diätätvolle | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Die Fichte | Oskar Kanitz / Ida Sinek / Hugo Wiener | |
Eine verzwickte Verwandtschaft | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Geh Vaterl kränk di net | Hugo Wiener | |
Herr Kern sieht fern | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Ich hab so Sehnsucht nach Wiener Neudorf | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Ich kann den Novotny nicht leiden! | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Ich muss aus dem Milieu heraus | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Ich schaue m ir nur deutsche Filme an | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Ich wünsch‘ mir zum Geburtstag einen Vorderzahn | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Lauter Blöde! | Karl Farkas / Hugo Wiener | Trojan Welisch |
Opernbesuch | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Sehn’s das ist Wien | Hugo Wiener | |
Sterne über Budapest | Karl Farkas / Hugo Wiener | |
Warum kann ich nicht die Marilyn Monroe sein | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Wie man eine Torte macht | Hugo Wiener | Hugo Wiener |
Wiener Bonbonniere | Hugo Wiener | |
Wir sind besetzt | Hugo Wiener | Hugo Wiener |