Pseudonyme:
als Formation:
Orchester Konstantin Truxa
Orchester Teddy Bär
Lehmanns Gesangssolisten Ltg.: Alfons Lehmann
Bauernkapelle Sepp Kracher
als Komponist und/oder Arrangeur:
Alberto Begonha
Erwin Hanetz
Manfred Katz
Josef Langenegger
Ted Lazarus
Alfons Lehmann
Tonio Rodrigo
René Roulette
Peter Schöll
Walter Spiller
Walter Sylvester
Konstantin Truxa
Aldo Tuena
geboren am 12.07.1923 in Wien
gestorben am 27.10.2008 in Wien
beerdigt am Grinzinger Friedhof in Wien Gr. 32 / Reihe 5 / Nr. 27
Hedy Slunecko-KaderkaBiographie von
Emmerich ArlethBiographie in der
SchalldoseDiscographieNotenblätterWerkeFilmmusikSendung
Der Schöpfer der “Sauerkrautpolka” ist tot. Der Wiener Komponist und Arrangeur Erwin Halletz starb am Montag, dem 27.Oktober 2008, in Wien im Alter von 85 Jahren.
Er wurde am 12. Juli 1923 in Wien geboren. Schon im sechsten Lebensjahr bekam er Violinunterricht, mit zwölf stand er bereits auf der Bühne. Als Big-Band-Arrangeur, Saxofonist und Sänger machte er sich ab dem Jahr 1946 einen Namen. Schlager, Filmmusik, Orchester waren sein Metier “Kleiner Bär mit großen Ohren”, “Sauerkrautpolka”, “Weil ich so sexy bin” und “Uncle Satchmo’s Lullaby” zählen zu den berühmtesten Schlagern des Komponisten und Arrangeurs. Horst Winter, Gus Backus, Trude Herr und auch Louis Armstrong zählten zu den Interpreten seiner Hits.
Neben Schlagermusik komponierte Halletz auch zahlreiche Filmmusiken. 41 Jahre lang leitete er das Monte Carlo Light Symphony Orchestra in Monaco. Seit 2002 lebte er wieder ausschließlich in Wien.
Für Franz Antels “Ein tolles Früchtchen” schrieb er 1953 seine erste Filmmusik. Die Zusammenarbeit mit Stars wie Peter Alexander, Udo Jürgens, Zarah Leander und Johannes Heesters prägte sein Schaffen.
Eine kleine Anekdote am Rande:
Ich erlernte beim Hermann Schneider Musikverlag das Verlagswesen, alles rund um den Offsetdruck, kleine Grafikarbeiten und unter anderem den heute nicht mehr aktuellen Beruf einer Notenautografin (nicht zu verwechseln mit dem Notenstich und auch nicht mit einem Auto, denn in diese Abteilung hat mich einmal ein Portier vom Finanzamt geschickt). Meine Arbeit wurde mühselig auf Transparentpapier hergestellt. Kurz beschrieben: auf einer Seite wurden mit einer Reißfeder die Notenlinien gezogen, das Blatt umgedreht und mit Druckerfarbe jedes einzelne Notensymbol und der Text gestempelt, dann mit Bronzestaub fixiert und zum trocknen aufgelegt. Eines Tages kam Erwin Halletz nicht ungehalten aber etwas aufgebracht, doch auch lachend zu uns, schwang eine Seite der Autografie in der Hand und fragte: “Welcher Doddel hat das gemacht, ich habe beim Korrigieren gedacht ich werd’ narrisch!” Was war geschehen? Ich erkannte meine Arbeit und wollte mich klammheimlich verdrücken. Kurz gesagt, Halletz saß am Klavier, spielte das Lied durch und bei der zweiten Seite kam er nicht zurecht, die Singstimme klang fürchterlich und nichts passte. Bis er endlich den Fehler, an den ein normal denkender Musiker niemals denkt, fand. Ich habe statt fünf sechs Notenlinien gezogen.Ui je! Lange “litt” ich unter boshaften Bemerkungen meiner Kollegen und auch Musiker. Ich verstehe bis heute nicht, wie so ein kleiner “harmloser” Lapsus so schnell die Runde machen konnte!
Hedy Slunecko-Kaderka
Wer von uns – damals – jungen Leuten hat denn nicht im Wiener Volksgarten, so um 1951/52 mit Erwin Halletz und seinem WTO (Wiener Tanzorchester), zu seinem „Kleinen Bären mit den großen Ohren“ getanzt ?
Es war die Zeit, als wir gerne gut angezogen, „Wange an Wange“ zu erstklassiger Musik, es war „live Musik“ zu gutem Jazz, auch im „Tabarin“ in der Annagasse getanzt haben. Wohin sind die Jahre ?
Mit sechs Jahren machte Erwin Halletz seine ersten „Violinstreiche“, war mit 14 Jahren an der Musikakademie, wurde nach dem Krieg bekannt mit dem Horst Winter Tanzorchester als erster Geiger und Arrangeur.
1950 übernimmt Halletz von Horst Winter das Orchester, nennt es nun WTO = Wiener Tanzorchester und spielt auf ausgedehnten Tourneen selbst Violine, Saxophon und Klarinette, als Leiter seiner ausgezeichneten Solisten. Seinen ersten Filmmusikauftrag erhält er 1954.
Seither sind es über 100 Filme geworden, darunter „Die grosse Kür“, oder „Jedes Herz sehnt sich nach Liebe“ mit dem – damals – bekanntesten Schlager „Sieben Mal in der Woche“, aber er kann auch wienerisches komponieren, z.B. „Servus Wien“ oder den „Akazie-Bam“, „Es muss nicht grade Mai sein“, „Wenn du Sehnsucht hast“, „Donaumelodie“, „Ich bin so stürmisch wie der Samum in der Wüste“, „Abends, wenn die Sterne wandern“, „Sprich dich leise mit mir aus“, „Ein Hauch von Lavendel“, „Das Leben beginnt mit 40ig“, „Man ist so jung wie man sich fühlt“, „Sag nur drei Worte“.
Unser letztes Zusammensein war der 80iger Horst Winters, ich hoffe es geht dem Erwin Halletz in seinem Domizil Monte Carlo gut, ich wünsche es ihm.
Text von Emmerich Arleth
1963 trat Carmela Corren mit dem Lied „Vielleicht geschieht ein Wunder“ (Autoren: Erwin Halletz und Peter Wehle) in London, Großbritannien, beim Eurovision Song Contest an und belegte mit 16 Punkten den 7. Platz unter 16 Teilnehmern.
Titel |
Text |
Musik |
Abends, wenn die Sterne wandern |
Erwin Halletz |
|
Akazie-Bam |
Kurt Nachmann |
Erwin Halletz |
Andrea |
Hans Bradtke |
Erwin Halletz |
Carolina Melodie |
Relin |
Erwin Halletz |
Das Leben beginnt mit 40ig |
Erwin Halletz |
|
Donaumelodie |
Kurt Nachmann |
Erwin Halletz |
Ein Hauch von Lavendel |
Erwin Halletz |
|
Ein kleiner Bär mit großen Ohren |
Horst Winter |
Erwin Halletz |
Eine kleine Melodie |
||
Es muß nicht gerade Mai sein |
Pottfay |
Erwin Halletz |
Ich bin so stürmisch wie der Samum in der Wüste |
Erwin Halletz |
|
Igen |
H. Werner |
Erwin Halletz |
Man ist so jung wie man sich fühlt |
Lind-Spiller |
Erwin Halletz |
Mein Herz ist in Musik verliebt |
Erwin Halletz |
|
Mein Schiff heißt Heimweh |
Hans Bradtke |
Erwin Halletz |
Mein Talisman |
Erwin Halletz |
Erwin Halletz |
Sag nur drei Worte |
Erwin Halletz |
|
Servus Wien |
Theodor Ottawa |
Erwin Halletz |
Siebenmal in der Woche |
Hans Bradtke |
Erwin Halletz |
Sprich dich leise mit mir aus |
Erwin Halletz |
|
Texas Baby |
Hans Bradtke |
Erwin Halletz |
Wenn du Sehnsucht hast |
F. Reiser |
Erwin Halletz |
1954: Das Bekenntnis der Ina Kahr
1955: Der letzte Akt
1955: Seine Tochter ist der Peter
1956: Durch die Wälder, durch die Auen
1956: Liane, das Mädchen aus dem Urwald
1956: Der Fremdenführer von Lissabon
1957: Siebenmal in der Woche
1957: Der kühne Schwimmer
1957: Anders als du und ich
1957: Liane, die weiße Sklavin
1958: Liebe kann wie Gift sein
1958: Kleine Leute mal ganz groß
1958: Der Stern von Santa Clara
1959: Alle lieben Peter
1959: La Paloma
1959: Peter Voss – der Held des Tages
1959: Alle lieben Peter
1960: Kein Engel ist so rein
1960: Bomben auf Monte Carlo
1961: Isola Bella
1961: Unsere tollen Tanten
1962: Drei Liebesbriefe aus Tirol
1963: Unsere tollen Nichten
1963: Die fünfte Kolonne (Fernsehserie)
1964: Unsere tollen Tanten in der Südsee
1964: Heiß weht der Wind
1964: Der letzte Ritt nach Santa Cruz
1964: Fanny Hill
1964: Die große Kür
1965: Der Schatz der Azteken
1965: Das Liebeskarussell
1965: Die Pyramide des Sonnengottes
1966: In Frankfurt sind die Nächte heiß
1966: Maigret und sein größter Fall
1967: Das Rasthaus der grausamen Puppen
1967: Heubodengeflüster
1967: Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn
1968: Der Arzt von St. Pauli
1969: Das Go-Go-Girl vom Blow-Up
1969: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
1970: Das Stundenhotel von St. Pauli
1970: Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern
1971: Mädchen beim Frauenarzt
1971: Die tollen Tanten schlagen zu
1971: Zwanzig Mädchen und die Pauker: Heute steht die Penne kopf
1971: Die Kompanie der Knallköppe
1986: Johann Strauß – Der König ohne Krone (Arrangement)