geboren am 26.10.1901 in Wien
gestorben am 04.07.1971 in Strasshof an der Nordbahn/N.Ö.
beerdigt in einem Ehrengrab auf dem Waldfriedhof in Strasshof
Medaille anlässlich des Jubiläums „900 Jahre Hernals“
Eine Laudatio wollte ich zum 70. Geburtstag des Wienerliederkomponisten, der auch als langjähriger Pianist gleichzeitig Interpret war, schreiben, leider wurde ein Nachruf daraus.
Dabei waren wir alle in “unserer Runde” deren Gründer und ”Präsident” der Sirowy war, überzeugt, dass er ein Mann von bester Kondition sei. ”Unsere Runde”, damit meine ich eine private Zusammenkunft von Damen und Herren, die ganz besonders mit dem Wienerlied verbunden sind. Ich darf sie ihnen dem Alphabet nach aufzählen und sie werden sie sicherlich kennen: die Komponisten Erik Jaksch ( ”Millionenhochzeit”), Hans Lang (von ”Wozu ist die Straße da” über ”I riach an Wein” bis zum ”Mariandl” u.v.a.), Herbert Seiter (”Alle Wasser der Erde fließen”), Hans Weiner-Dillmann (‘Es ist net s’ erste Mal”, ”Das Johann Strauß Haus”), die Damen Fritzi Riedlmayer und Steffi Kuhnert, nach den Komponisten Otto Riedlmayer und Josef Kuhnert, der eine schrieb den ”Herzbuam”, der andere ”Bleib‘n ma no a wengerl sitzen”, sowie die Textautoren Josef Petrak („Ich trag im Herzen drinn”, ”Wie Böhmen noch bei Österreich war”), sowie Hans Werner („Denk dir die Welt wär ein Blumenstrauß“, „Es steht ein alter Nußbaum“) mit all ihren lieben Ehefrauen, auch ein musikbegeistertes Paar aus Straßhof, Komm. Rat Schneider, sowie meine Wenigkeit mit Gesponsin sind unter dem Ausdruck ”unsere Runde” zu verstehen. Fallweise kommen Gäste, und als wir am 17.März 1971 die ”goldene Hochzeit” vom Josef Sirowy und seiner Frau Maria feierten, war alles noch bestens. Plötzlich musste er um Ostern herum ins Spital zu einer Durchuntersuchung. Zu Herbert Seiters 50igsten, den wir Anfang Juni nachträglich ”hochleben” ließen, war der ”Joschi” wieder ”der Alte”, wie immer.
In meinem Urlaub musste ich mit Trauer vom plötzlichen Ableben Sirowys in der Zeitung lesen.
Am 26.0kt.1901 wurde Josef Sirowy in Hernals geboren, er besuchte im gleichen Bezirk, mit einem gewissen Emmerich Arleth, der mein Vater war, die Volks- und Bürgerschule. Aus dieser Schulkameradschaft entwickelte sich Jahre später eine echte Freundschaft und Herzensgemeinschaft in Bezug auf das Wienerlied.
Nach dem Schulabschluss absolvierte Sirowy die Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst mit Auszeichnung. Kam als Kapellmeister längere Zeit nach Reichenberg. In den 30iger Jahren war er ständiger musikalischer Begleiter Richard Taubers.
Mit 18 Jahren schrieb er sein erstes Wienerlied “So ein Schwips aus Übermut”. Ein erster Erfolg war ihm mit dem Lied “Die alte Geigen” beschieden, aber auch auf dem modernen Sektor war er nicht müssig,
“Du bist wie alle andern”, “Vielleicht lieber Freund”, “Der Prater- Boogie” heissen diese Titel.
“Ich möcht gern dein Herzklopfen hör’n” ist so populär geworden, dass es jeder von uns mitsingt, wenn dieses Lied vom Sirowy gespielt wird.
Aber auch seine elegante Wiener Note “Kennst du Wien”, das unser Kammersänger-Freund Karl Terkal so gerne bringt oder der herrliche Hymnus an unsere Wiener Frauen “Rosen aus Wien”, seine “Melodie in B”, die den Untertitel trägt “Die Welt hat Platz für Alle” und deren Text ebenfalls von einem bekannten “Joschi” stammt, nämlich von Josef Petrak. Wie schön wär‘s, wenn diese Melodie, die der Sirowy schuf und der Petrak textete, richtig verstanden würde – für uns Alle hat diese Welt in Frieden Platz!
Wie recht hat der Joschi Sirowy mit seinem Lied “Wien ist ein Buch mit 1000 Melodien”, man muss sie nur aufspüren!
Dass “im Leben nicht alles so geht” hat er nicht nur im Musikalischen feststellen müssen, dass “die letzte Liebschaft der Wiener mit dem Wein hat” zu der Erkenntnis kommen wir früh genug.
Besonders gerne sang mein Vater das besinnliche “Wann‘s amal soweit is”.
Am 4. Juli 1971 war es ”soweit” beim Josef Sirowy. Den 70iger konnten wir leider nicht mehr mit ihm gemeinsam begehen, aber vergessen werden wir ihn nie können, denn seine Lieder klingen als Nachlass fort und fort.
Text von Emmerich Arleth
Titel |
Text |
Musik |
Am Himmel droben da fehlt a Sternerl |
Josef Sirowy |
|
Bozena (Heut’ muss ich dich küssen) |
Josef Sirowy |
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Da fallt dem Wiener gleich ein Stein vom Herzen |
Josef Sirowy |
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Der Prater-Boogie |
Josef Sirowy |
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Der Stadtpark von Wien läßt dich grüßen |
Josef Sirowy |
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Die alte Geigen |
Josef Sirowy |
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Die letzte Liebschaft kann der Wiener nur mit dem Wein haben |
Josef Hochmuth / Hans Werner |
Josef Sirowy |
Die Liab is a Katz |
Josef Sirowy |
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Du bist wie alle andern habe ich entdeckt |
Hoffmann / Leopold Schönauer |
Josef Sirowy |
Hätt`st mir ka Busserl geb’n |
Hans Haller |
Josef Sirowy |
Hernals, du bist für mi all’s |
Josef Sirowy |
|
Herr Hofrat meine Verehrung … |
Karin Bognar |
Josef Sirowy |
Herzklopfenlandler |
Hans Werner |
Josef Sirowy |
I denk im Schlaf an Dich |
Josef Sirowy |
|
I möchte gern dein Herz klopfen hörn |
Hans Werner |
Josef Sirowy |
I sitz so gern beim Glaserl Wein |
Josef Sirowy |
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Ich bin verliebt in eine Wienerin |
Conny Constantin |
Josef Sirowy |
Ich träume so gern von Alt-Wien |
Josef Sirowy |
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Im Leben geht nicht alles so |
Carl Denk |
Josef Sirowy |
Is’ schon wieder ana deppert word’n |
Alfred Steinberg-Frank / Josef Sirowy |
Josef Sirowy |
Kennst du Wien |
Josef Sirowy |
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Liebe, Liebe, drei mal Liebe |
Josef Sirowy |
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Mein Wien, bescheidene Königin |
Kurt Werner / Erich Lederer |
Josef Sirowy |
Melodie in B |
Josef Sirowy |
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Memory |
Josef Sirowy |
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Österreichischer Fussballermarsch |
Josef Sirowy |
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Prater-Boogie |
Josef Hochmuth / Hans Werner |
Josef Sirowy |
Rosen aus Wien |
Josef Sirowy |
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Roserl geht die Uhr net vor |
Josef Sirowy |
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Ruck ma z’samm |
Kurt Svab |
Josef Sirowy |
So ein Schwips aus Übermut |
Josef Sirowy |
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Souvenir aus Wien |
Josef Sirowy |
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Unter 1000 Sternen |
Kurt Svab / Hans Werner |
Josef Sirowy |
Vielleicht lieber Freund |
Josef Sirowy |
|
Wann’s amol so weit is |
Josef Sirowy |
|
War ich denn nicht lieb zu dir? |
Josef Sirowy |
|
Wien ist ein Buch mit tausend Melodien |
Hans Werner |
Josef Sirowy |