geboren am 29.10.1939 in Wien
gestorben am 22.11.2021 in Wien
Ehrenmedaille der Stadt Wien
Die Goldene Rose der Hermann-Schneider-Musikverlage (Warner-Chappel)
die Robert-Stolz-Medaille von der Robert-Posch-Vereinigung
die „Krone der Volksmusik“ in Deutschland
2019 Hermann-Leopoldi-Preis
2019 Hut vom lieben Augustin in Bronze von der Robert-Posch-Vereinigung
Am 29. Oktober 1939 kam Horst Chmela als sechstes Kind seiner Mutter – Marie Chmela – in Wien 16., Ottakring, zur Welt.
Der zweite Weltkrieg hatte begonnen und eine harte Zeit kam auf die Menschen zu. Klein Horst und sein um 9 Jahre ältere Bruder Kurt wuchsen mit der Mutter in einer Zimmer-Küche-Wohnung auf. Wasser und WC waren auf der Stiege. Nach seinem 3. Geburtstag starb sein Vater. Es war eine schwere Zeit für Mutter und Kinder (2. Weltkrieg – 1945).
Als die Bomben auf Wien fielen wurde die Familie ins Waldviertel, N.Ö., evakuiert. Dort arbeitete die Mutter für Essen und Herberge und Klein-Horsti wurde zum Hiata-Buam. 1946 ging er auch fischen – nicht immer den Regeln entsprechend. Eine gefundene Handgranate (ein Kriegsrelikt) flog in den Fischteich und die 3-4 toten Fische wurden nach Hause gebracht.
Nach Ende des Krieges ging der kleine Horst in Wien zu Schule. Nachmittags war er in den Wiener Ruinen auf die Suche nach Buntmetall. Mit dem Verkauf musste er die Mutter unterstützen.
Schon in der Volksschule war sein musikalisches Talent erkennbar. Er wurde im Schulchor zum ersten Solo-Sänger ernannt. Aber Horst nahm diese Verpflichtung nicht sehr ernst, denn es zog ihn meistens nach Dornbach, wo er in der Knabenmannschaft des Wiener Sportklub lieber Fußball spielte.
Es folgte eine Schuhmacher-Lehre. 1957 Abschluss der Gesellenprüfung – 1960 war er nach bravourös bestandener Meisterprüfung, Österreichs jüngster Schuhmacher-Meister. Seine kreative Ader bewies er damals schon mit den Entwürfen eigener Schuhmodelle.
Ab 1958 sang er R&R und Amischlager und die Musik ließ ihn nicht mehr los. Sein Bruder Kurti schenkte ihm eine Gitarre. Es wurden Songs von Fats Domino, Elvis Presley, Jerry Lee Lewis etc. nachgespielt. So war Horst einer der ersten Rock’n Roller Österreichs, der bereits 1958 seine ersten Auftritte in legendären Wiener Jugendclubs wie „Akropolis“ oder „Schwarzen Panther“ hatte.
Nach Beendigung seines Wehrdienstes gründete er 1959 mit den „Blue Gamblers“ seine erste Band mit respektablen Anfangserfolgen. Und 1960 entsteht die legendäre „Sunset Combo“. Es folgte ein Vertrag mit Elite Special und 1964 die erste Single – „Symphony d’ Amore“, sowie ein Titel auf Polydor: „Mädchen die weinen“ waren gleich erfolgreiche Eigenkompositionen (Hit Parade 2. Platz)
1965 dann sein großes privates Highlight: Er heiratet seine Frau Ingeborg, mit der er 2 erwachsene Kinder hat und bis heute glücklich zusammenlebt.
1969 löste sich die Gruppe auf Grund verschiedener Meinungen zum Thema Wehrdienst auf. Also machte Horst allein weiter und konzentrierte sich mehr und mehr auf eigene Texte und Kompositionen. Und so entstand 1970 sein wohl größter Erfolg. Das mittlerweile bereits zum Volkslied gewordene „Einer hat immer das Bummerl“. Bis heute gibt es mehr als 200 Cover-Versionen davon.
1974 schenkte ihm seine Frau Ingeborg einen Sohn – Horst Junior, dem 1977 Tochter Daniela folgte und das Familienglück vollständig machte.
Aber Horst ließ seinen musikalischen Ideen weiterhin freien Lauf. Und so entstanden 1987 und 1990 seine nächsten Superhits : „Der depperte Bua“ und „Her mit meine Hennen, der ‚Gockala‘ is da“. Diese wurden und werden in allen deutschsprachigen Ländern – von Wien über Österreich, die Schweiz und Deutschland in allen diversen Dialekten von tausenden Musikanten zu Freude der Fans gesungen. Ein neuer Musikstil war geboren – „Der Schlager der Volksmusik“.
Neben dieser Superhits produziert Horst Chmela bis heute immer wieder sehr erfolgreiche Lieder („Alle meine Busserln“, „I wia narrisch“, „Mama, geh’ bitte schau oba“, „Mama bring a Bier“, „Die Gassenkinder“ u.v.a.).
Dadurch entstand eine sehr große Fangemeinde, der er auch seine 3 Platin- und 5 Goldenen-Schallplatten zu verdanken hat. Und das eigentlich ganz ohne öffentlichen Rundfunk, deren verantwortliche Mitarbeiter ihn offensichtlich nicht richtig einordnen konnten oder wollten. So wurde er in den letzten 30 Jahren kaum im ORF gespielt.
Eine harte, wahre Lebensgeschichte von einem großen Künstler – Horst Chmela
Robert Wiaderni
nach Gesprächen mit Horst Chmela
im August 2018
Am 22.11.2021 ist Horst Chmela von uns gegangen. Horst, Du hast so viele Lieder in unser Herz und Seele geschrieben. Deine Musik wird immer bei uns sein und Du wirst unvergessen bleiben.
Ruhe in Frieden.