seit 1945 auch österreichischer Staatsbürger
geboren am 18.08.1905 in Aachen
gestorben am 28.06.1981 in Salzburg
beerdigt auf dem Münchner Ostfriedhof (Grab Nr. 55-19-2)
1941 Schwedischer Gustav-Wasa-Orden für große Verdienste um die Kunst
1950 Professoren-Titel in Buenos Aires
1970 Schwabinger Kunstpreis für Musik
1971 Professoren-Titel in Wien
1972 Medaille „München leuchtet – Den Freunden Münchens“
1975 Paul-Lincke-Ring
1980 Bayrischer Verdienstorden
1995 Goldene Stimmgabel
Peter-Kreuder-Straße im Münchner Stadtteil Obermenzing
Peter-Kreuder-Weg am Ufer des Leopoldkroner Weihers in Salzburg
Seine Majestät Kaiser Franz Josef I. hatte seinen Geburtstag am 18.8., Peter Kreuder ebenso – allerdings waren es Jahrzehnte Unterschied, zwischen 1830 und 1905, zwischen den kaiserlichen Gemächern und einer Theatergarderobe in Aachen, wo Peter Kreuder geboren wurde.
Wir dürfen ihn als “unseren” bezeichnen, denn er ist als Österreicher, als österreichischer Staatsbürger nach 1945 bei uns geblieben.
Bei Ferruccio Busoni erhielt er seine exzellente Ausbildung, dieser Ausbildung entsprechend tendierte er anfangs zur ernsten Musik, kam zum Theater, an welchem er bald heimisch wurde. Schauspielmusik erhielt Bedeutung, das literarische Kabarett erlebte in der Zwischenkriegszeit eine Blüte. Die Wenigsten wissen, dass Peter Kreuder einen Text Fritz Grünbaums vertont hat “Der kleine Wolf aus Olmütz” hieß der.
Von der ersten Stunde des Tonfilms hatte der in Kreuder den Komponisten gefunden. In “Mazurka” ertönte “Ich spür in mir”, in “Allotria” das heitere “Blinde Kuh”, ganz zu schweigen von dem wunderbaren “Burgtheater”-Film, in dem Peter Kreuder mit einem Wienerlied “Sag’ beim Abschied leise Servus” sich in unsere Herzen komponierte. Ich erinnere mich an Greta Kellers Auftritt im Varieté Ronacher, so anno 1936/37, sie sang Peter Kreuders “Wenn die Sonne hinter den Dächern versinkt”, was mich daran so faszinierte war das erste “Playback”.
Greta Keller kam über die Bühne, an die Rampe, bewegte ihre Lippen, erst später bemerkte man, dass eine Platte über Lautsprecher lief und sie nicht gesungen hatte.
Meine erste persönliche Begegnung mit Kreuder-Musik und “Playback.”
Ungefähr vier Jahre später saß ich im ausverkauften Konzerthaussaal Wiens und erlebte Peter Kreuder am Flügel mit seiner Combo live.
“Schön war die Zeit”, “Einmal vom Herzen verliebt sein”, “Ich liebe dich”, “Ich wollt ich wär’ ein Huhn” sang Paul Kemp, Gustav Gründgens “Die Nacht ist nicht allein zum schlafen da” aus dem Film “Tanz auf dem Vulkan” … “Ich habe nie gewusst, dass man sich so verlieben kann”, Johannes Heesters “Ich werde jede Nacht von ihnen träumen”, Rudi Godden (wer kennt noch seinen Namen ?) “Ich brauche keine Millionen” aus “Hallo Janine” oder “Kora Terry” mit Marikka Rökk “Für eine Nacht voller Seligkeit”, Hans Albers “Good by Johnny” brillierte in dem “Wasser für Canitoga”-Film. In der Liste fehlt noch Zarah Leander, ja sogar Josephine Baker.
Und da sind wir schon beim Bühnenerfolg “Madame Scandaleuse”, “Madame Sans Gene”, “Lady aus Paris” denen Kreuder Perlen von seinen Melodien schenkte.
Bei der 50ig-Jahrfeier des Wiener Boheme-Verlages war ich eingeladen, Peter Kreuder war Ehrengast. Das letzte persönliche Zusammentreffen war dann am 15. August 1980 in den Räumen des Salzburger Casinos, anlässlich seines kommenden 75igers, erhielt er vom “Juwelier der Könige” Haasmann, einen stilisierten Violinschlüssel als Anstecknadel zum Geburtstagsgeschenk.
“Nur eine Stunde, die dank’ich dir” … zur Wiederkehr des 80. Geburtstages konnte ich ihm eine halbe Stunde als Reminiszenz für ein ganzes Leben Musik widmen.
Text von Emmerich Arleth