Toni EICHBERGER
Komponist, Textautor
geboren am 13.07.1914 in Wien
gestorben am 26.06.1996
Eichberger wurde am 13. Juli 1914 in Wien-Ottakring geboren. Sein Vater, von Beruf Kupferdrucker, fiel 1917 im 1. Weltkrieg an der Isonzofront. So wuchs Eichberger im Hause seiner Großeltern mütterlicherseits auf, denen seine Mutter den Haushalt führte.
Schon frühzeitig kam er mit dem Wienerlied-Gut in Berührung. Seine Mutter sang sehr gerne, und in der Nachbarwohnung wohnte ein Bruder seiner Mutter, der ein gesuchter Pianist war und unter anderen Lokalgrößen, beispielsweise noch Guschlbauer, den „alten Draherer” , im Varieté Neufellner am Klavier begleitet hat.
Der Onkel, der nicht nur Unterhaltungsmusik, sondern auch ernste Musik spielte, übte täglich seine vier bis fünf Stunden, und da bereitete es dem vierjährigen Knirps das größte Vergnügen, unter dem Flügel des Onkels zu sitzen und den Tönen zu lauschen, die da auf ihn einstürmten. Dann war er nur schwer zu bewegen, wieder an die „Oberwelt“ zu kommen. Besonders entzückt war er, wenn sich – was nicht selten vorkam – auch noch Sänger, Sängerinnen oder Humoristen zum Korrepetieren einfanden.
So war es nur selbstverständlich, dass Eichberger schon in der Taferlklasse von seinem gestrengen Onkel in die Anfangsgründe des Klavierspieles und des Notenlesens eingeweiht wurde. Bald war er vom Instrument nicht mehr wegzubringen, und so musste sich der Onkel wohl oder übel dazu entschließen, seinem musikbegeisterten Neffen ein Lernklavier anzuschaffen. Damit war beiden Teilen geholfen. Wenn sonst aber Kinder zum Üben meist angehalten werden müssen, so musste der Taferlklassler oft mit Brachialgewalt daran gehindert werden, wenn es hieß, ins Bett zu gehen, oder wenn es galt, die Nerven der Nachbarn zu schonen und ihre Langmut nicht herauszufordern.
Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule kam Eichberger in die Bundeslehrerbildungsanstalt in Wien III, wo Professor Richard Wickenhauser, der Nachfolger Wagner-Schönkirchs, sein Lehrer in den Gegenständen Klavier, Orgel sowie Musik- und Harmonielehre wurde.
In dieses Jahr fällt der Tod seiner Großeltern, die knapp hintereinander starben. Da seine Mutter mit der kärglichen Kriegswitwenrente das Auslangen nicht finden konnte, musste sie etwas dazuverdienen, was damals gar nicht so leicht war. Da musste auch Eichberger mit seinen 15 Jahren durch Klavierspielen etwas zum Lebensunterhalt beitragen. Zuerst waren es nur fallweise Vertretungen seines Onkels, aber bald erwählte ihn das damals vielbeschäftigte „Jodler-Duo Wild und Anderl” zu seinem ständigen Begleiter.
Als. Eichberger nach der Matura nicht gleich angestellt wurde, absolvierte er beim Infanterie-Regiment „Alt-Starhemberg“ (Nr.2) das Einjährigen-Freiwilligen-Jahr und widmete sich danach einige Zeit ganz der Musik.
Nach seiner Anstellung als Volksschullehrer war er nebenberuflich als Musiker tätig, bis ihn die Musik ganz in ihren Bann zog und er seine Lehrtätigkeit für etwa 10 Jahre unterbrach.
Mit folgenden Kolleginnen und Kollegen hatte er musikalischen Kontakt gefunden: Fred Wellmann, Hans Matausehek, Hans Pösinger, Berti Spira, Franz Niernsee, Hans Mühllechner, Karl Kubala, Adi Hothmaier, Karl Hruschka, Alois Janisch, Franz Schuh, Rudi Hermann, Mitzi Starecek, Gisi Werner, Hansl Schmid, Fritzi Trepxa, Franz Schier, Alois Büchbauer und Delia Carsten.
Text und Musik zu manchem Wienerlied waren inzwischen entstanden, was aber Eichbeger streng geheim hielt. Freilich hat er im Engagement gelegentlich eigene Kompositionen eingeflochten. Bei solch einer Gelegenheit fragte Rudi Hermann eines Abends: „Sag, was hast du da g’rad g‘spielt? Das kenn i‘ ja gar net! Geh, spiel’s noch amal.” Schmunzelnd wiederholte Eichberger und Hermann wollte unbedingt wissen, wie dieses Lied heiße. Als Eichberger verlegen herumstotterte, vermutete Hermann das Richtige und veranlasste Eichberger, das Lied sauber niederzuschreiben und ihm zu überlassen. Nach kurzer Zeit kam Hermann ins Geschäft und sagte in seiner manchmal etwas wortkargen Art: „Dein Lied ist verlegt. Morgen kannst den Vertrag unterschreiben!“ Es handelte sich um das Lied „Schrammelquartett”, mit dem Eichberger einen kleinen Dank an die Brüder Schrammel abstatten wollte, deren Musik es ihm besonders angetan hat.
Als nach dem Ende des 2. Weltkrieges die „Dachziegelaktion” für den Wiener Stephansdom anlief, hat Eichberger für diese Gelegenheit das Lied „Was der Steffel klagt” verfasst und vertont, das Kammersänger Georg Oeggl bei einer großen Akademie im Wiener-Augarten-Palais kreierte und das auch im Rundfunk zur Aufführung gelangte.
Fast alle Kompositionen Eichbergers, die verlegt wurden, sind durch zweite Personen untergebracht worden. Er selbst kommt meistens nur bis zur Türe eines Verlegers, um dann im entscheidenden Moment wieder umzukehren, weil – wie er meint – man sich nicht ”aufdrängen” soll.
Heute ist Eichberger hauptsächlich im Schulverwaltungsdienst tätig, er hat aber daneben noch einen verkürzten Lehrverpflichtungsauftrag.
Mit folgenden Textautoren und Komponisten (in alphabetischer Reihenfolge) hat Eichberger zusammengearbeitet: Ernest Ermad, Sepp Fellner, Josef Fiedler, Fritz Gabler, Franz Ichmann, Fritz Killer, Fritz Kleinander, Bruno Lanske, Hans Partsch, Karl Schneider, Hans Schober und andere.
Einige Engagements:
„Roterdstüberl”, Wien-Fuchsenloch
Weinhaus Striezl, Wien, Alt-Ottakring
Weinhaus Toni Fischer, Wien, Alt-Ottakring
Winzerhaus, Wien I, Rotentürmstraße
Cafe „Burghof”, Wien VII, Burggasse
Cafe „Wienerhof”. Wien VII, Zieglergasse
Weinhaus Hübl, Wien-Nußdorf
Weinhaus Franz Schier, Wien-Nußdorf
Hotel „Schwarzer Adler”, Klagenfurt
Dankenswerterweise von Prof. Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt:
Titel
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Text
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Musik
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Aber Ernst!
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Der Herr Inspektor
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Toni Eichberger
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Die Tatsache
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Die Weaner Musi is‘ die beste Medizin
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Du bist mein großes Glück
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Echte Freuden
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Ein Fußgängertraum
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Heut‘ geht der Petrus heimlich paschen
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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I hab a lange Leitung
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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I’ hab’ mei’ Gleichgewicht verlor’n
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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I sing soviel gern
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Ich bin zwar keine Wienerin
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Ich möcht dir, Wien
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Toni Eichberger
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Im Eckerl a Platzerl beim Wein
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Toni Eichberger
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Kinder, heut gehen ma gar net mehr ham
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Liebe kleine Melodie
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Mei‘ Automobil bin i selber
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Toni Eichberger
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Mei Muatterl war a Vorstadtkind
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Mit dir fing erst mein Leben an
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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Mutters Augengläser
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Toni Eichberger
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Nimm a Schluckerl aus an Glaserl
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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s‘ Weinbad
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Toni Eichberger
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Schrammelquartett
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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So lang i singen kann
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Toni Eichberger
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Toni Eichberger
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So lang wird in Wien noch geküsst
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F. Kleinander
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Toni Eichberger
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Wann i fort müaßt von mein Wean
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Toni Eichberger
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Wenn ein Lied von Liebe singt
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Hans Schober
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Toni Eichberger
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Wenn in Prag am Petrin
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Fritz Gabler
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Toni Eichberger
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