Julius HERRMANN

Julius HERRMANN

Kapellmeister, Komponist
geboren am 13.12.1889 in Wiener Neustadt/Niederösterreich
gestorben am 14.02.1977 in Wien
beerdigt in einem Grab im Ehrenhain (Gr. 40, Nr. 50) des Wiener Zentralfriedhofes

1969    Hut vom lieben Augustin in Bronze von der „Robert-Posch-Vereinigung
– Silbernes Verdienstzeichen der Ersten Republik
– Silbernes Ehrenkreuz der Zweiten Republik
– Silbernes Ehrenzeichen von Wien
– Goldenes Ehrenzeichen Niederösterreich
– Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
– Berufstitel Professor
– zahlreiche ausländische Auszeichnungen

Julius Herrmann war einer der populärsten, vor allem einer der aktivsten „Deutschmeister-Kapellmeister“ der Zwischen- und Nachkriegszeit. Ich seh‘ ihn immer noch auf der Bühne, wenn wir vorbei tanzten und er uns sein „Servus“ zurief.

Oder – einer der ersten Abende im Wiener Konzerthaus, im Jahr 1947, alles was „Rang und Namen“ hatte in der wienerisch-österreichischen Unterhaltung, vom Ernst Arnold über Maly Nagl, ihre hübsche Tochter Thea von Gülcher (sie sangen im Duett Wiener-Lieder) bis hin zu Wondra und Zwickl, dem Fritz Wolferl und dem „Tambour-Wolferl“, der sein Vater war, ein grandioses Programm und dann …

… die rückwärtigen Türen des Saales wurden geöffnet, der „Tambour-Wolferl“ trommelte ein und die Deutschmeisterkapelle mit dem Julius an der Spitze marschierten herein.

Die Leute „riss es von den Sitzen“, als der Deutschmeistermarsch erklang.

Julius Herrmann war am Wiener Konservatorium ausgebildet worden, hatte ausgezeichnete Professoren als Lehrer und war bereits mit 21 Jahren bei den „Deutschmeistern“ unter Wilhelm Wacek gelandet, die er dann 56 Jahre leiten sollte. „Als blecherner Furtwängler“ wurde er bezeichnet und berühmt, bis in die USA, dort wurde er zum „Ehrenbürger“ einiger Städte, was Englisch so viel heißt wie „Honorary Citizen“ of Helena, Montana, Texas, Certificate of Merit (Chicago), Proclamation of Miami City and Florida, aber auch bei uns in Drosendorf gibt es eine „Julius Herrmann-Straße“ und erst seine Auszeichnungen, da „wimmelt“ es nur so von Goldenen und Silbernen Ehrenzeichen von Wien, für die erste und zweite Republik-Verdienste, auch NÖ. war dabei, das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, das Ehrenkreuz in Gold, am blauweissen Bande von Bayern, usw. usw.

Wie oft wir gemeinsam bei Veranstaltungen waren, ist wohl nicht mehr festzuhalten, festzustellen.

Vor allem möchte ich eines Mannes und Freundes gedenken, der als Programmgestalter und Conférencier ungeheuer fleißig war: Hanns Strouhal.

„Servus“ möchte ich zurufen können und erwähnen,  dass Julius Herrmann auch komponierte. Der in Wiener Neustadt geborene schrieb: „Hofball in Wien“, „Fideles Wien“ ,“Von der Hofburg nach Schönbrunn“, „Deutschmeisterparade“, „Alter Trommler“, „Servus Amerika Marsch“, „Wiener Zuckerbäcker Marsch“ u.v.a.

Text von Emmerich Arleth

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