geboren am 08.03.1896 in Sedlitz/Böhmen oder Mähren, heute CZ
gestorben am 04.01.1980 Wien
beerdigt in Wien auf dem Stammersdorfer Zentralfriedhof (Abteilung 2, Gruppe 2, Nummer 51)
Den ”spätberufenen“ Komponisten Adolf Franz Herzog lernte ich durch einen anderen Komponisten, nämlich Emmerich „Emschi“ Zillner kennen.
So trafen wir uns gegen Ende 1965 im damaligen Kaffee „Grillparzer“ bei der Nußdorferstrasse und es konnte, anlässlich des 70. Geburtstages, die noch von meinem Vater geplante Radiosendung, am 27. Jänner 1966 ausgestrahlt werden.
„Wenn man einmal über die 50ig hinaus ist, sollte man keine lauten Feiern halten“, sagte mir Adolf Franz Herzog damals.
Wir feiern still und leise, wir zählen uns zu einer Familie, zu der Familie derer, die Wiener Musik gernhaben, hieß es seinerzeit und übrigens der Name Herzog, bzw. der Titel Herzog stammt von dem, der vor dem Heere herzog und Adolf Franz war auch einer derjenigen gewesen, der vor dem Heere der vielen herzog, die Wiener Melodien lieben.
Er war in ein äußerst musisches Elternhaus geboren. Die Mutter war eine begabte und gute Zitherspielerin.
Der Bub konnte mit 8 Jahren Violine und mit 13 Klavier spielen lernen.
„Das Klavier befriedigte mein Ohr mehr und hat mir ein größeres Vergnügen bereitet als die Violine“ sagte mir Adolf Franz seinerzeit, „trotzdem spielte ich in einem Streichquartett und hatte große Freude mit meinem ersten Part in einem Klavierquintett“.
1915 wurde er in die Festung Pola eingezogen und kam, nach einer Prüfung, in ein Militärorchester. Dort waren ein Rosé Schüler Konzertmeister, der erste Fagottist kam vom Johann Strauß-Theater, der erste Klarinettist von der Prager Oper und so ging es quer durch die Lande der Monarchie, ein erstklassiges Ensemble.
Adolf Franz Herzog lernte innerhalb dreier Wochen Kontrabass und einige Wochen danach auch Posaune.
Am Fusse des Vesuvs, in der Kirche von Nola, spielte er Orgel, das war schon in italienischer Kriegsgefangenschaft. Der Chor, den er dort auf die „Beine stellte“, hatte zwar keine Noten, so sangen die Männer Volkslieder ohne Noten, als Belohnung gab es Beifall und Kaffee.
Immer wieder hilft Musik die Wunden zu schließen, die sich die Menschen selbst zufügen.
Nach seiner Rückkehr fand er stets für die Musik Zeit, obwohl ihm sein Hauptberuf sehr anspannend beschäftigte. Besonders liebte er die Orgel und das Komponieren, er begann Harmonie- und Kompositionslehre intensiv zu studieren.
„Erst 1955 habe ich so richtig zu komponieren angefangen“, plauderte Adolf Franz Herzog und für ein „Steckenpferd“ hat er allerhand zusammen „geritten“, d.h. es ist allerlei zusammen gekommen.
„Alles das ist mir ans Herz gewachsen, besonders das wienerische“ – als er verstarb stand auf seiner Parte: „seine Melodien werden weiterklingen“
„Ungestilltes Sehnen“, „Fidele Vorstadt“, „Blumenkorso der Liebe“, „A Busserl im Wienerwald“, „I bin net jung, i bin net alt“, „Greterl Polka“, „Dort vor dem alten Schloss“, „Alt willst net werden“, „Sonniges Wien“, „Ja unser Wienerlied“ sind einige Titel, welche Adolf Franz Herzog vertonte, die „weiterklingen“ sollten.
Text von Emmerich Arleth
Titel |
Text |
Musik |
A Busserl im Wienerwald |
Adolf Franz Herzog |
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Alt willst net werden |
Adolf Franz Herzog |
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Ballettwalzer |
Adolf Franz Herzog |
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Bienenflug |
Adolf Franz Herzog |
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Der billigste Trost |
Adolf Franz Herzog |
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Dort vor dem alten Schloß |
Adolf Franz Herzog |
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Ein Blumenkorso der Liebe |
Adolf Franz Herzog |
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Fidele Vorstadt |
Adolf Franz Herzog |
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Frühlings-Suite |
Adolf Franz Herzog |
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Greterl-Polka |
Adolf Franz Herzog |
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I bin net jung, i bin net alt |
Adolf Franz Herzog |
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Im Wienerwald |
Adolf Franz Herzog |
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In dem kleinen Garterl am Rand von Wien |
Adolf Franz Herzog |
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Ja unser Wienerlied |
Adolf Franz Herzog |
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Mauretanischer Marsch |
Adolf Franz Herzog |
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Serenade für Trompete und Orchester |
Adolf Franz Herzog |
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Sonniges Wien |
Adolf Franz Herzog |
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Ungestilltes Sehnen |
Adolf Franz Herzog |
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Wer denkt ans Schlafengehen |
Adolf Franz Herzog |
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Zu was brauch i denn a Paris |
Wolfgang Bösch |
Adolf Franz Herzog |