geboren am 12.12.1902 in Wien
gestorben am 02.09.1967 in Wien
beerdigt in Wien auf dem Friedhof Oberlaa (Gruppe 14, Reihe 1, Nummer 69)
Kapellmeister und Komponist Karl Eisele ist ein echtes Wienerkind, das in Wien am 12. Dezember 1902 im sechsten Bezirk in der Esterhaszygasse das Licht der Welt erblickte. Sein Vater betrieb gleich in der Nähe des früheren Apollotheater ein Friseurgeschäft.
Der kleine Karl hätte sich damals nicht gedacht, dass er einmal in späteren Jahren in diesem Theater auch auftreten wird. Seine musikalische Begabung durfte Karl Eisele von seinem Großonkel mitbekommen haben, der Organist und Lehrer war. Schon mit fünf Jahren begann er mit Klavier und Orgelspiel und war mit 12 Jahren ein ausgezeichneter Organist. Er absolvierte die Musikakademie und studierte bei Hans Krenn und Prof. Camillo Born, Theorie, sowie Waldhorn und Cello bei Prof. Wipprich. Nach Absolvierung seiner Studien kam er zum Stummfilmorchester in das große Buschkino im Prater zu Kapellmeister Zeillinger. 1926 reiste er mit Prof. Alwin mit dem „Rosenkavalier“ nach Paris, Madrid und Warschau und dirigierte auch selbst das Orchester.
1929 wurde das Apollotheater als Tonfilmtheater eröffnet und da finden wir Karl Eisele als einen Meister des Orgelspiels an der wunderbaren „Christie-Orgel“, die von englischen Technikern eingebaut wurde. Karl Eisele war wirklich ein Meister auf dieser modernen Orgel und wurde vom Publikum immer mit großem Applaus begrüßt, wenn er sich an die Christie-Orgel setzte. Als 1930 die Premiere des Tonfilms „Du bist das süßeste Mädel der Welt“ mit dem damaligen Star Lilian Harvey stattfand, da hörte Eisele eine bekannte Stimme hinter ihm singen; er erkannte sofort die Stimme der Harvey, die er gleich um ein Autogramm bat. Sie schrieb auf das Bild „von dem angeblich süßesten Mädel der Welt“ herzlich gewidmet. Zu vielen Kulturfilmen komponiert er die Musik. Es waren über 150 österreichische Kulturfilme wie „Buntes Wien“, „Alpen Garten Gottes“, „Norwegen“ u.v.a. Auch zum ersten Zarah-Leander-Film machte Eisele die Musik; es war der Film „Stille Größe“. 1933 bis 1938 finden wir Eisele bei der Selenophon und Wochenschau. Aber auch das kleine Orchester des Rundfunks dirigierte Karl Eisele. Sein Hobby war besonders das komponieren. Viele ausgezeichnete Kompositionen sind entstanden, die oft vom Rundfunk gesendet werden. Da Karl Eisele ein echter Wiener ist, so schrieb er auch echt wienerisch. Sein „Festlicher Empfang in Schönbrunn“ wurde von Kapellmeister Max Schönherr aufgenommen und seine Wienerlieder werden immer wieder gerne gehört.
Text von Emmerich Arleth
Am Vogelberg |
Canzonetta der Liebe |
Das Dorf |
Das Tupferl |
Der fidele Geiger |
Festlicher Empfang |
Gut gelaunt |
I kann mi nur mehr wundern |
Ich kann mich nur wundern |
In einer blauen Mondnacht am Glacis |
Kleine Bauernmusik |
Lappland |
Mir geh’n erst ham, wann’s uns g’freut |
Roulette |
Unter der lachenden Sonne |
Was Frauen träumen |