bürgerlicher Name: Wilhelm Anton Frohs
geboren am 07.04.1903 in Wien
gestorben am 11.08.1980 in Wien
beerdigt in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Neustifter Friedhof (Gruppe L, Reihe 10, Nummer 24)
1963 Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold
1968 Bundesfilmpreis (Filmband in Gold) für sein Lebenswerk
1969 Hut vom lieben Augustin in Bronze von der “Robert-Posch-Vereinigung“
Nach dem Ableben Willi Forsts, im August des Jahres 1980, meinte Hans Jaray, einer unserer bedeutendsten Schauspieler, Schriftsteller und selbst Regisseur: “Er (Willi Forst) war ein großer Österreicher.”
Der, als Wilhelm Anton Forst geborene, hatte schon als Kind keinen anderen Wunsch als Schauspieler zu werden. Während seiner Schulzeit spielte er in der Wiener Vorstadt winzigste Rollen und nannte sich vorsichtshalber FORST.
Ging ohne irgendeine Ausbildung ans Stadttheater nach Teschen/Böhmen. “Ich galt als völlig unbegabt, hoffnungslos und war verzweifelt.” So Willi Forst über sich selbst, 1919.
Über Sascha Kolowrat, den “Filmgrafen”, erhielt Forst den ersten Filmvertrag 1922. Damals war er noch in Brünn und Mährisch-Schönberg, als Sänger und Operettenregisseur, als der “elegante Herr” tätig.
1925 findet Willi Forst Arbeit in Berlin und prägt den Satz: “In Paris kann man leben, aber nicht arbeiten. In den USA kann man arbeiten, aber nicht leben, in Wien kann man weder arbeiten noch leben, beides zusammen kann man derzeit nur in Berlin.”
1926 ist er wieder in Wien und jetzt endlich fällt er auf. Sascha Kolowrat bietet ihm einen Vertrag im dramatischen Fach. “Cafe Electric” ist der erste Film, mit Marlene Dietrich, er dreht noch weitere Filme, die vergessen sind. Jedoch mit Fritz Kortner in London “Atlantic ” und singt während die “’Titanic“ untergeht ein Wienerlied, damit ist sein Weg gemacht. Diese Szene wurde der Höhepunkt des Films.
Wieder war er in Berlin 1930 bei Max Reinhardt, es sollte jedoch sein letzter Bühnenauftritt sein, denn seine Filmarbeit nahm ihm jede freie Minute.
Willi Forst hatte zur “rechten Zeit, die richtige Gelegenheit erfasst”, er drehte “Zwei Herzen im 3/4 Takt”, “Ein Tango für dich”, “Das Lied ist aus”, “Die lustigen Weiber von Wien”, “Peter Voß, der Millionendieb”, “Der Herr auf Bestellung”, “Prinz von Arkadien” und nach dem Benatzky Stück “Meine Schwester und Ich” kam “Ihre Durchlaucht, die Verkäuferin” auf die Leinwand.
Forst nannte die Zeit zwischen 1933 und 1938, die große Blüte des österreichischen Films.
“Leise flehen meine Lieder” war schon Regiearbeit Willi Forsts. Hans Jaray war der Schubert, Martha Eggerth , Luise Ullrich, Raoul Aslan und Hans Moser, die grandiose Besetzung.
1934 bastelten Walter Reisch und Willi Forst monatelang am Drehbuch zu “Maskerade” – Paula Wessely und Adolf Wohlbrück in einem wienerischen Film “par excellance”, Drehzeit unwahrscheinliche 28 Tage!
“So endete eine Liebe” wieder mit der Wessely.
“Mazurka”, “Königswalzer”, (daraus “Wie ein Wunder kam die Liebe über Nacht” sang Willi Forst) weiter “Allotria” und “Burgtheater” mit Werner Krauß, Hortense Raky, Hans Moser, u.v.a.
Willi Forst war auch der “Belami”, mit einer Besetzung, die wirklich “traumhaft” zu nennen war.
Nach einer Doppelrolle in “Ich bin Sebastian Ott” gelingt es ihm die Hauptrolle in “Jud Süß” abzulehnen und seinen “Wien-Zyklus” an die großen österreichischen Komponisten zu beginnen.
In einer Zeit, da Österreich nicht existierte, hatte er den Mut österreichisches Kulturgut nicht untergehen zu lassen.
Text von Emmerich Arleth
1920 Der Wegweiser
1922 Sodom und Gomorrha
1922 Oh, du lieber Augustin
1922 Der verwechselte Filmstar
1923 Lieb’ mich und die Welt ist mein
1924 Strandgut
1927 Die elf Teufel
1927 Café Elektric
1927 Die drei Niemandskinder
1928 Amor auf Ski
1928 Ein besserer Herr
1928 Ein Tag Film
1928 Unfug der Liebe
1928 Die blaue Maus
1928 Liebfraumilch
1929 Der Sträfling aus Stambul
1929 Die lustigen Vagabunden
1929 Fräulein Fähnrich
1929 Atlantik (erster Tonfilm)
1929 Die Frau, die jeder liebt, bist du!
1929 Die weißen Rosen von Ravensberg
1929 Gefahren der Brautzeit
1929 Katharina Knie
1930 Das Lied ist aus
1930 Der Herr auf Bestellung
1930 Ein Burschenlied aus Heidelberg
1930 Ein Tango für Dich
1930 Petit officier… Adieu!
1930 Zwei Herzen im Dreivierteltakt
1931 Der Raub der Mona Lisa
1931 Die lustigen Weiber von Wien
1932 Der Prinz von Arkadien
1932 Ein blonder Traum
1932 So ein Mädel vergisst man nicht
1932 Peter Voß, der Millionendieb
1933 Brennendes Geheimnis
1933 Ihre Durchlaucht, die Verkäuferin
1934 Ich kenn’ dich nicht und liebe dich
1935 Königswalzer
1938 Es leuchten die Sterne
1939 Bel Ami (auch Regie)
1940 Operette (auch Regie)
1944 Wiener Mädeln (Uraufführung 1949, auch Regie)
1952 Es geschehen noch Wunder (auch Regie)
1954 Weg in die Vergangenheit
1954 Bei Dir war es immer so schön
1933 Leise flehen meine Lieder
1934 The Unfinished Symphony
1934 Maskerade
1935 Mazurka
1936 Burgtheater
1936 Allotria
1937 Serenade
1939 Ich bin Sebastian Ott
1939 Bel Ami (auch Darsteller)
1940 Operette (auch Darsteller)
1942 Wiener Blut
1943 Frauen sind keine Engel
1945 Wiener Mädeln (Uraufführung 1949)
1947 Der Hofrat Geiger (nur Produktion)
1951 Die Sünderin
1951 Es geschehen noch Wunder (auch Darsteller)
1952 Im weißen Rößl
1954 Dieses Lied bleibt bei dir
1956 Kaiserjäger
1957 Die unentschuldigte Stunde
1957 Wien, du Stadt meiner Träume