Rudi Kreuzberger
Bob Martin (bürgerlicher Name Leo Heppe)
Rudi Resch
gegründet 1958
bis Ende der 60er Jahre
HitparadenPresse
Der bekannte Leiter des Wiener Tanz Orchester WTO, Erwin Halletz, war nicht bloß ein blendender Musiker, Sänger, Komponist, Arrangeur und Kapellmeister, er hatte auch das richtige G’spür für gute Leute seiner Branche. Eine seiner hervorragenden Ideen setzte er mit Gerhard Mendelson insofern in die Tat um, als dass er Jörg Maria Berg, Rudi Kreuzberger, Bob Martin und Rudi Resch zu einen Gesangsquartett zusammenschweisste. Sehr wohl hatte Halletz diese vier Sänger ausgewählt. Die mit Berg zusammengebrachten drei Sänger kamen alle aus der Welt der Oper. Doch nicht das war ausschlaggebend, sondern die Stimmlagen, Stimmzusammensetzungen, also das Zusammenpassen vom Bass zum Bariton und zu den Tenören.
1958 traten sie erstmals gemeinsam auf und bereits ihre erste Platte war ein Riesenerfolg. Sowohl die “Andrea” als auch “Die Glocke von Notre Dame” sind stimmlich derart, sodass sie selbst heute noch beim Hören ein nicht erklärbares wonneartiges Glücksgefühl erzeugen. Gerade die “Andrea” ist die Nummer, und war sie auch im Aufnahmejahr. Ca zehn Wochen lang an erster Stelle der Hitparade. Übrigends: Das Solo in diesem Lied singt Bob Martin.
Auch der Film hatte sie entdeckt. In dem Film “Einmal eine große Dame sein” waren sie als Sänger zu sehen. Es folgten noch 3 Filme als Montecarlos. In derselben Besetzung, aber als DIE BLAUEN JUNGS zu hören, kamen noch 5 weitere Filme dazu.
Als sie eines Tages in der BRD ein Engagement antraten, kamen sie zwangsweise im Bahnhof Salzburg mit der Passkontrolle in Berührung. An und für sich ja kein Problem. Kein Problem, wenn der Reisende seinen Pass mit sich führt. Bob Martin aber hatte ihn zu Hause. So palaverte er mit Zöllnern am Bahnsteig. Schon setzte sich der Zug in Bewegung, da springt Bob plötzlich gekonnt auf den fahrenden Zug auf und entschwand derart den Augen des Gesetzes.
In Deutschland an der Bahnstation Weingarten angekommen glaubten sie, eine falsche Route erwischt zu haben. Eine kleine Station, so ein allen bekannter Ein-Mann-Betrieb. Sie fragten nach dem Ortskern, maschierten den Anweisungen zufolge munter darauf los. (Hinweis für junge Leser, für sogenannte “Nachgeborene”: Damals gabs keine Flugreise, keine 1.Klasse-Fahrt, kein Taxi oder ein fetter Schlitten erwartete die Sänger. Abgesehen von einigen Ausnahmen verbrachten damals die Künstler die Tage nicht anders als wie andere Berufstätige). Also nach einem Fußmarsch kamen sie am Ende des langgestreckten Ortes zu einem Zelt das Ausmaße hatte, wie sie dies in ihrem bisherigen Leben noch nie gesehen hatten. Schätzungsweise zweitausend Besucher füllten dieses Monstrum aus Planen. Also ein für die Wiener völlig neues Arbeitsklima. Doch bis heute ist den vier Männern dieser Auftritt in Erinnerung geblieben. Die Stimmung war derart, sodass es ihnen leid tat, als das Ende da war. Das Publikum kannte fast alle Refrains ihrer Lieder und es sang auch lautstark mit. Der Chef dieser Veranstaltung meinte dann, dass er bereits jahrelang solche Festivitäten organisiere, doch einen solchen Erfolg hatte noch keines seiner bisherigen Feste.