BildDatenAuszeichnungposthume Ehrungen
Komponist

geboren am 02.05.1843 in Wien
gestorben am 14.11.1922 in Wien
beerdigt auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab (Gruppe 32 C, Nummer 1)

1920 Bürger der Stadt Wien
Ziehrergasse im 23. Wiener Gemeindebezirk (seit 1955 zusammen mit der Brucknergasse umbenannt in Charausgasse)
1923: Ziehrergasse im 17. Wiener Gemeindebezirk
1933: Ziehrerplatz im 3. Wiener Gemeindebezirk
1944: der Willi Forst-Film „Wiener Mädeln“ ist seinem Andenken gewidmet
1947: die österreichische Post brachte aus Anlass des 25. Todestages eine Sonderpostmarke heraus
1960: Ziehrerdenkmal im 2. Wiener Gemeindebezirk
1967: Erinnerungsplakette der C.-M.-Ziehrer-Stiftung am ehemaligen Wohnhaus Conrad-von-Hötzendorf-Platz 8 (früher: Bahnhofplatz 8), Baden bei Wien
1972: die österreichische Post brachte aus Anlass des 50. Todestages eine Sonderpostmarke heraus
1972: legte die Münze Österreich, ebenfalls gedenkjahrbezogen, ein 25-Schilling-Geldstück auf
BiographiePresse

Carl Michael Ziehrer erlernte von seinem Vater das Handwerk des Hutmachers. Er spielte auch Klavier und verfasste bereits mit 19 Jahren eigene kleine Kompositionen. Der Verleger von Johann Strauss (Sohn), Carl Haslinger, der sich zu dieser Zeit mit seinem Walzer-Komponisten zu überwerfen begann, vermutete in ihm Talent und protegierte den jungen Carl Michael Ziehrer, indem er ihm Lehrmeister für Dirigenten- und Komponistentätigkeit zur Verfügung stellte. Ziehrers wichtigster Lehrer war der Wiener Musiker und Komponist Johann Emanuel Hasel, der auch mit Ziehrers Kapelle das Programm des ersten Konzerts einstudierte und seinem Schüler zahlreiche Eigenkompositionen zur Verfügung stellte, die Ziehrer bei seinem Debüt am 21. November 1863 im Dianabad Saal in Wien-Leopoldstadt unter seinem Namen zur Aufführung brachte. Hasels Hilfestellung wurde von Ziehrer zeit seines Lebens konsequent verschwiegen. Im Jahr 1903 gelang es Ziehrer mithilfe eines Privatdetektivs, eine inkriminierende Partitur aus dem Besitz von Hasels Witwe an sich zu bringen, um das peinliche Bekanntwerden von Hasels wahrem Anteil an Ziehrers Frühwerk zu verhindern.

1865 wurde Ziehrer in die Blumensäle der Wiener Gartenbaugesellschaft engagiert, wo er als Ballregent fungierte und einige Neukompositionen zur Uraufführung brachte. Im November 1867 ernannte man Ziehrer zum Kapellmeister des Arbeiter-Bildungswerks.

Nach Differenzen mit seinen Förderern und Gönnern in Wien zog Ziehrer nach Berlin, übernahm die Kapelle der Reichshallen und agierte als Variété-Dirigent. Dabei arbeitete er mit Marianne Edelmann aus Linz zusammen, die er am 1. September 1888 heiratete.

Im Jahre 1885 erhielt Ziehrer den Posten als Kapellmeister des berühmten k.u.k. Infanterie-Regiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4, nachdem der im selben Jahr ernannte Heinrich Strobl (1839–1885) unerwartet verstorben war. Damit erlangte er auch in Wien Anerkennung, wo sich die Strauss-Ära dem Ende zuneigte. Carl Michael Ziehrer gab Konzerte in ganz Europa und auch 1893 in Chicago im Rahmen der Weltausstellung.

Als Höhepunkt in seiner Laufbahn kann man Ziehrers Ernennung zum vierten und letzten k.u.k. Hofballmusikdirektor (nach Johann Strauss (Vater), Johann Strauss (Sohn) und Eduard Strauß) im Jahre 1907 bezeichnen. Carl Michael Ziehrer verlor während des Ersten Weltkrieges sein Vermögen und starb verarmt 1922. Sein Leichnam wurde am 17. November 1922 vom Trauerhaus, Erdbergstraße 1, Wien-Erdberg, zur Einsegnung in die Rochuskirche gebracht und danach auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab (Gruppe 32 C, Nummer 1) zur letzten Ruhe bestattet.

Ziehrer war Freimaurer. Er wurde 1892 in die Loge „Treue“ in Pressburg (heute: Bratislava) aufgenommen.

aus Wikipedia

Der liebe Augustin / Wienerlied aktuell
Der liebe Augustin >>> 1993, Heft 4, Seite 9
Der liebe Augustin >>> 1998, Heft 22, Seite 7