geboren am 08.01.1960 in Wien
Der am 08.01.1960 in Wien geborene Musiker besuchte, bedingt durch das große musikalische Interesse seiner Eltern, schon in frühen Jugendjahren regelmäßig Blueskonzerte. Bereits damals wurde in Verbindung mit der Ö3-Sendung „Living Blues“, von der unser junger Joachim keine einzige versäumte, und durch die große Plattensammlung seines Vaters, der Grundstein für seine heutige Liebe zu dieser Musikrichtung gelegt. Schon mit 13 Jahren musste das begonnene klassische Klavierstudium dem Boogie Woogie weichen, als er damals immer öfter das Wiener „Jazzland“ besuchte und dort schwarze Bluesmusiker wie Champion Jack Dupree, Roosevelt Sykes, Little Brother Montgomery, Memphis Slim u.v.a. live spielen hörte. Dort lernte er auch die europäischen Boogie-Woogie-Pianisten Vince Weber, Axel Zwingenberger, Martin Pyrker und den inzwischen verstorbenen George Möller persönlich kennen, die seine musikalische Entwicklung damals stark beeinflussten.
Ein sehr wichtiges Datum in Joachim’s Leben war der 27.11.1977. An diesem Tag ging in Zürich ein Boogie Woogie- und Ragtime-Contest über die Bühne. Die Jury, die sich aus namhaften Schweizer Musikern und Jazzkritikern zusammensetzte, erkor Joachim Palden aus 200 Teilnehmern zum besten Blues-Pianisten dieses Wettbewerbes. Der als LP erschienene Live-Mitschnitt der besten fünf Pianisten war damit auch sein Plattendebut.
Da Joachim aber auch das Spielen in einer Band liebt, gründete er ca. zur selben Zeit mit dem Gitarristen Erik Trauner die MOJO BLUES BAND, mit der er im Laufe der folgenden Jahre 3 LP’s aufnahm. Aus dem Zusammenspiel in der Gruppe profitierte Joachim eigentlich sehr viel. Vor allem die gemeinsamen Auftritte mit Johnny Shines, J.B. Hutto, Joe Carter, Eddy Clearwater und Sunnyland Slim gaben ihm ungemein wertvolle Impulse.
Viele seiner Konzerte waren noch während seiner Schulzeit. Also gab er kurzerhand die Schule kurz vor der Matura auf, um sich voll und ganz der Musik zu widmen und diese professionell auszuüben.
Im Sommer 1981 lernte er in Turin die italienische Sängerin Etta Scollo kennen, die im Vorprogramm eines Konzertes der Mojo Blues Band auftrat. Bald darauf zog Etta nach Wien und es begann eine sehr intensive Zusammenarbeit. Schon nach wenigen Monaten entstand die erste LP, „Be Baba Leba Boogie“, die gleichzeitig Etta’s Plattendebut war. Die Platte wurde ein echter Erfolg und die Single-Auskoppelung des Titelsongs war lange unter den besten 10 der Ö3-Hitparade.
Für die zweite LP, die in der 6-jährigen Zusammenarbeit mit Etta Scollo entstand, konnte als Stargast der inzwischen leider verstorbene Jazz-Saxophonist Eddie „Lockjaw“ Davis gewonnen werden, der vor allem durch seine langjährige Tätigkeit als Solist der Count Basie Bigband berühmt war.
1984 kam es nach 7-jährigem Mitwirken zur Trennung von der Mojo Blues Band. In den folgenden Jahren gab es unzählige Konzerte mit Etta Scollo, die Teilnahme an dem Tourneepaket „Stars Of Boogie Woogie“, gemeinsame Auftritte mit Axel Zwingenberger, Vince Weber, Oskar Klein, u.v.a.m., Auftritte bei Festivals im In- und Ausland, regelmäßige Gastspiele in Israel und fast allen Ländern Europas. 1987 trennen sich Etta Scollo und Joachim Palden, da sie sich nunmehr ausschließlich ihrer Pop-Karriere widmen will. Es kommt zur Gründung des „JOACHIM PALDEN TRIO’s“ in der Besetzung Klavier, Saxophon und dem Schlagzeuger Helmut Mejda, der Joachim hervorragend begleitet und inzwischen nicht mehr wegzudenken wäre.
Seither wird dieses Trio aber auch oft durch Gäste verstärkt, wie z.B. Oskar Klein (u.a. Tournee für Jeunesse Musical), Abi Wallenstein und Henry Heggen aus Hamburg/USA, Vince Weber (an zwei Flügeln) und seit 1989 wieder Dana Gillespie, die ebenfalls Mitglied der Mojo Blues Band war und diese gleichzeitig mit Joachim verließ.
Im Herbst 1990 ist Joachim zum zweiten Mal in Chicago, um als Pianist bei zwei LP- Produktionen mitzuwirken.
Durch die vermehrten Konzerte mit Dana wird der Wunsch der Fans nach einer gemeinsamen Platte immer stärker. So erscheint 1990 „Boogie Woogie Nights“ (Dana’s erste Live-CD überhaupt), die auch in den USA und in Japan auf den Markt kommt.
Der Erfolg gibt den beiden recht, so dass 1992 ihr zweites gemeinsames Album „Big Boy“ erschien, das in England produziert wurde. Im selben Jahr gab es eine triumphale Tournee durch Indien. Joachim Palden zählt mittlerweile trotz seiner jungen Jahre bereits zu den arrivierten Boogie-Pianisten und ist in der ganzen Welt sowohl als Studiomusiker, als auch als Live-Act sehr gefragt. Wir wünschen uns von ihm noch recht, recht viele mitreißende Konzerte, in denen man seine Freude an dieser Musik förmlich spüren kann, und dass er uns noch etliche seiner hervorragenden Musik-Konserven für zu Hause produziert. In diesem Sinne: Mach‘ weiter so, Joachim!
Robert Wiaderni
nach Gesprächen mit Joachim Palden
Ende 1993
Einstieg in die Hitparade |
höchste Platzierung |
Titel |
Wochen in der Hitparade |
13.06.1982 |
8 |
Be Baba Leba Boogie (Ö3) |
8 |
erstellt aus „Österreichisches Hit-Lexikon“, Verlag Graz, von Wolfgang Wittmann