geboren am 5.05.1909 in Wien
gestorben am 21.07.1964 in Wien
beerdigt in einem ehrenhalber gewidmeten Grab in Wien auf dem Friedhof Grinzing
Gedenktafel an dem Haus Daringergasse 18a (Helmut Qualtinger Hof) im 19. Wiener Gemeindebezirk
Sepp Fellner war ein studierter „Welthandler“ zu dem man Herr Diplomkaufmann sagen konnte. Auf den Titel hat er jedoch nicht besonders viel Wert gelegt, lieber mit Musik „gehandelt“ und was da alles von ihm ”gehandelt“ wurde war – Eins A !
Ich habe ihn noch persönlich gekannt und wenn ich mir heute sein Bild anschau‘, so erinnert er mich irgendwie an Franz Schubert. Mit der Nickelbrille, den etwas längeren Koteletten, auch die g’wisse runde Figur hat er gehabt, ähnlich dem Schubert, wie wir ihn von den Bildern her kennen.
So war Fellner ein „unvollendeter Schubert“, jedoch auf dem Sektor „Wiener Musik“ ein ganz vollendeter Fellner.
Seine „Musikversessenheit“ ist sicherlich ein Erbstück, eine Erbanlage gewesen. Einmal von den Eltern her und davor soll es einen Ur-Ur-Urahnen gegeben haben, so ist’s überliefert, der bereits am französischen Hof als Musikus, Kompositeur und Hackbrettspieler Verdienste errungen hatte.
Die daraus folgenden musikalischen Ambitionen Sepp Fellners wurden von den Seinen, von Vater und Mutter daher unterstützt. Fellner hat neben den Pflichtschulen auch eine Musikschule und die Akademie besucht. Er war ein brillanter Klavier- und Harmonikaspieler, begann bereits während seiner „Lernjahre“ zu komponieren.
Im Jahre 1941 sang mein Vater, damals am „Ronacher“, mit den weltberühmten Fratelli Serenos engagiert, Fellners „A bisserl Grinzing, a bisserl Sievering, a bisserl Neuwaldegg“, hob es dort „aus der Taufe“. Brachte auch als einer der Ersten die „Kellergassentanz“ auf die Bühne.
Sepp Fellner war ein „abwechslungsreicher Vielseitiger“, als Alleinunterhalter sehr gesucht und so wurde auch die Ähnlichkeit der Stimmen, besonders durchs Mikrophon, zwischen dem Sepp und meinem „alten Herrn“ oft und oft festgestellt.
„Ich hab‘ eine leitende Stellung, bei di Roß hüaho, bei di Roß“ war ein auf ihn selber zugeschnittenes Lied.
„Du lieber Hallodri“ ein entzückendes Liebeslied aus Wien, „das Nußdorfer Sternderl“ kam sogar in den USA zu Leinwandehren, „A Smile in Vienna“ sang dort Johnny Dorelli.
Eine der schönsten Liebeserklärungen an Wien lautet „Mein Herz ist verliebt in die Wiener Musik“ „Wir haben die Strauß-Buam und ihren Vater, wir haben den Steffel und den Prater“, dann „Was kann denn i dafür, daß i a Weaner bin“ und vor allem der Wunschtraum, der nie erfüllt werden kann – „Zwanzig, dreissig Jahrl’n jünger sollt ma sein“.
Am Bahnhof verabschiedete er seine Frau, als der Zug die Halle verließ, verließ ihn sein Herz, es war im Juli 1964.
Dem „Schubert aus Grinzing“ wurde eine Tafel an seinem Wohnhaus in der Daringergasse und eine Gedenktafel am 6.5.1984 in der Himmelstrasse 29 gewidmet.
Sepp FELLNER 15.10.1934
Mit seinem Sohn, gleichen Namens, Dkfm. Dr. Sepp Fellner, verbindet mich noch immer ein „Gleichklang der Seelen“, ist er doch nach wie vor „verbandelt“ mit der Musik aus Wien: „Praterg’schichten“, „Beim Windlicht in Grinzing“, „Wien grüsst Kärnten“, „Dornbacher Schrammelmarsch“, „Lieber Dr. Lueger schau runter“, „Im Burgtheater die alte Garderobier“, „Mir san Vorstadtspatzen“, er hat es sicher nicht ganz leicht gehabt, wie halt alle Söhne mit bekannten Väternamen, hat sich aber durchsetzen können.
Text von Emmerich Arleth
A bissl Grinzing, a bissl Sievring |
A Ladung Sievringer Wein |
A Madl, a Radl, a Rasierapparat |
Alpenrose |
Bauerngstanzln |
Beim Heurigen gibt’s kann Schenierer |
Bin i’s oder bin i’s net |
Das Grinzinger Steueramt |
Das Grinzinger Parlament |
Das wär’ ein Museum für mi |
Daß i a echter Weaner bin |
Der arme Fakir von Haidarabad |
Der lange Lois aus Langenlois |
Der Tierarzt |
Die Skipartie meiner Frau |
Draußen in Breitensee |
Du bist meine Primadonna |
Du lieber Hallodri |
Du und ich |
Ein Marienbild |
Ein Sträußerl Almenrausch |
Ewiges Wien |
Frühling |
Herr Jelinek |
Herzerl mit Zippverschluß |
Hochzeit ist in Neulerchenfeld |
Hör mich an, Lintscherl |
I brauch ka Brom |
I hab an braten Buckel |
I hab kann Smoking |
I kann vom Schmäh net leb’n |
Ich bin ein Fuchs, ein schlauer |
Ich bin mit Nußdorf und mit Heiligenstadt verwandt |
Ich hab den Wandertrieb |
Ich hab eine leitende Stellung |
Ich hab in Grinzing meine Universität |
In jedem echten Wiener steckt ein lieber Augustin |
In Kritzendorf |
In Sumsenbach ist Fußballmatch |
Kellergassen-Tanz |
Mei Alte hat was Neues |
Mei Bua |
Mei Sternwart is Grinzing |
Mein Oberösterreich |
München – Wien |
Nackerbatzl-Marsch |
Nußdorfer Sternderl |
O laß mich dein Don Johann sein |
Rumba aus Grinzing |
Salzburgerisch |
Sankt Florian |
Schauts laßts uns doch die alten Häuserln |
Sei net z’wider |
So küßt nur ein Mann in Sevilla |
Unterm “Goldenen Dachl” |
Warte nicht zu lang |
Was kann denn i dafür, daß i a Weaner bin |
Wenn der Mond über Wien scheint |
Wenn mein Weiberl Manderl macht |
Wer Wien einmal gsehn hat |
Wir hab’n die Straussbuam |
Wo die drei Tannen stehn |
Zahnarztgstanzln |
Zuadraht is |