Louie AUSTEN

Louie AUSTEN

Musiker (Akkordeon, Gitarre, Klavier), Sänger

bürgerlicher Name: Alois Luef

geboren am 19.09.1946 in Wien

Jugend

Uns gegenüber sitzt Louie Austen, ungewohnt ohne seinem Trilby Fedora Hut, in bequemer Freizeitkleidung, ganz seiner Pferderanch angepasst. Wir nehmen auf den Hockern mit Pferdesattel Platz und Louie serviert Kaffee.

Seine Geschichte beginnt mit seiner Geburt am 19.09.1946 in Wien als Alois Luef. Dass er musikalisch talentiert war, erkannten seine Eltern schon bald und er durfte das Akkordeonspiel erlernen. Doch seine Begeisterung galt dem Gesang.

Gerhard Bronner

1963, im Alter von 17 Jahren, wandte er sich mit einem Brief an Gerhard Bronner. Darin fragte Louie nach, wie er seinen Wunsch Sänger zu werden, verwirklichen könne. Zu seiner Überraschung antwortete Gerhard Bronner tatsächlich und lud ihn zum Vorsingen in seine „Fledermaus-Bar“ ein. Louie war aber so nervös, dass ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Stimme weggeblieben ist. Gerhard Bronner wurde aber keineswegs ungeduldig und meinte: „Auf Grund Ihres Vortrages ist mir keine Beurteilung möglich“. Und dies war für Louie die Motivation weiterzumachen. Hätte er ein vernichtendes Urteil erhalten, wären seine Gesangsträume wohl beendet gewesen. So aber riet Herr Bronner zu einem Gesangsstudium am Wiener Musikkonservatorium.

Musikkonservatorium

Gerhard Bronners Rat folgend, bewarb sich Louie beim Konservatorium der Stadt Wien im Fach Gesang und Schauspiel und bereitete sich für eine Aufnahmsprüfung vor. Neben ihm waren zur Aufnahmsprüfung mehrere klassisch sehr talentierte und erfahrene junge Männer, mit großem Brustumfang und Stimmvolumen. Sein von ihm ausgewählter Vortrag, das Lied „Krambambuli“ kam bei den Juroren nicht wirklich gut an. Das Konservatorium war für ihn in weite Ferne gerückt.
Daraufhin wagte sich Louie beim Horak-Konservatorium in Wien zu einer Aufnahmeprüfung anzumelden. Dort traf er auf Frau Prohaska-Kurz, eine einfühlsame und verständnisvolle Professorin.
Im Anschluss an dieses Studium belegte er am Konservatorium der Stadt Wien die Operetten/Musical-Klasse.

Volksoper

Gleichsam als Praktikum stand er als Schauspieler im Theater in der Josefstadt auf der Bühne und war als Eleve an der Wiener Volksoper tätig.
Und hier erlebte Louie für ihn Entscheidendes. In der Kantine der Volksoper trafen sich die fix engagierten und teilweise namhaften Künstler in den Pausen ihrer Auftritte. Dabei fielen Worte wie „Wann ist dieser Blödsinn endlich aus“ oder „Hauptsache wir treffen uns am Tennisplatz“. Für Louie war dies ein Sakrileg. Seine Idole und Vorbilder zerrten die schöne Musik und das Schauspiel in den Dreck. Seine Vorstellung des Idealberufes wurde zerstört.
Daraufhin distanzierte er sich und nahm Abschied vom Theater.

Auf dem Weg zu American Standards und Jazz

1974 ging sein Weg über einen jeweiligen Aufenthalt in Südafrika und Australien nach New York und Las Vegas. Hier fand er sich musikalisch mit der Interpretation von Rat-Pack-Songs wieder. Er trat mit der „Harlem Blues & Jazz Band“ regelmäßig auf, bis er 1980 wieder nach Wien zurückkehrte. Hier wurde er vom Vienna Hilton Hotel als Barsänger engagiert. Bald schon wechselte er ins Hotel Marriott.

Auf zur Elektronischen Musik

1999 traf Louie die Produzenten Mario Neugebauer und Patrick Pulsinger von Cheap Records. Diese baten ihn einen Techno-Titel zu besingen. Nicht gerade überzeugt schlug Louie vor, dass man ihm die Musik mitgäbe und er sich dazu etwas überlegen würde.
Das fertige Produkt überzeugte die beiden Produzenten und es entstand das Debutalbum „Consequences“ auf Cheap Records.
Für Louie überraschend wurde die CD zu einem großen Erfolg. Dies veranlasste ihn sich von seinem Job als Barsänger zu trennen und künftig sein Leben mit den Einkünften aus der Elektronischen Musik zu finanzieren.

Mit seinen nunmehr 60 Jahren und der guten Entwicklung seiner Karriere startete Louie sein eigenes Label „LA Music“ (Louie Austen Music).

2008 entstand die neue CD „Around The World.“ Mit dieser im Gepäck tourte er durch Europa, begleitet von der Band „Senor Coconut.“

Karl Hodina

Gegen Ende unseres Gesprächs verrät uns der Künstler, dass er seine Liebe zu den Texten des vor kurzem verstorbenen Karl Hodina entdeckt hat. Insbesondere die nicht oder kaum bekannten Texte haben es ihm angetan. Er überlegt, diese in naher Zukunft zu interpretieren und damit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Viele kennen Louie Austen als International bekannten Sänger, Entertainer, Musiker und Schauspieler. Louie, wir wünschen Dir das Allerbeste und noch viele erfolgreiche Jahre in Deiner Karriere.

Rosita S. Romano
Robert Wiaderni
Jänner / Feber 2022

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