CHICO

CHICO

Gesang, Musiker (Gitarre)

bürgerlicher Name: Chico Ramler

geboren am 01.02.1951 in Traismauer, N.Ö.

Mama Berger war eine gute Sängerin. Möglicherweise war dies ausschlaggebend, dass ihre Söhne heute nicht mehr aus der Austro-Pop- Szene wegzudenken sind. So natürlich auch CHICO, der älteste der Berger-Brüder. Am 01.02.1951 hat er in Traismauer das sogenannte Licht der Welt erblickt. Mit 14 schwärmt er hauptsächlich für Rhythm & Blues und Rock, wobei es ihm vor allem die Gruppe Cream angetan hatte. Aber auch die Pretty Things, die Beatles, die Rolling Stones, Jimi Hendrix und John Lee Hooker zählen zu seinen Favorites. Man kann also getrost sagen, dass ihn die Musik der 60er-Jahre geprägt hat.

Die Faszination war jedenfalls so groß, dass er 1965 kurzerhand seinen neuen Blazer gegen eine Gitarre eintauschte. Durch ständiges Nachspielen und Üben gelangte er bald zu einer beachtlichen Fertigkeit. Immerhin gibt er auch seine Künste an seine Brüder Mario und Silvio weiter.

Es dauert nicht lange und Chico Ramler beginnt seine Lehrjahre in einer Band. Bis ca. 1974 spielt er als Bassist beider Gruppe IVIRON, um in der Folge lose Sessions mit Freunden zu spielen. Diese St. Pöltner Clique schließt sich bald zu einer Band zusammen und nennt sich fortan FAR OUT. Hier übernimmt er auch schon den Part des Sängers. Anfangs waren Reggae, Rhythm & Blues und Rock vorherrschend. Doch schon bald ließ Chico mehr und mehr eigene Kompositionen einfließen und beeinflusste so den Stil der Gruppe.

1987/88 trennte er sich und begann seine eigenen Wege zu gehen. Mit dem Material, das er bislang komponiert und erarbeitet hatte, möchte er eine eigene Langrille produzieren. Diese Aktion wird sodann zu einem Familien- und Freundesprojekt. Seine Brüder und Freunde begleiten ihn musikalisch und sein Bruder Mario arrangiert. Mario Berger ist aus der österreichischen Musikszene ja längst nicht mehr wegzudenken. Spielt er doch bei Rainhard FENDRICH, MO, Phil EDWARDS, ESPRESSO, BILGERI und viele mehr. Er war es auch, der die musikalische Produktion übernahm, sowie die Gitarre am Album spielte. Neben Mario Berger wirkten noch folgende Größen der Szene an der Herstellung mit: Woody SCHABATA (VIENNA ART ORCHESTRA) am Vibraphon, Othmar KLEIN (VSOP) am Saxophon und die Mannen von ESPRESSO als Chöre etc. Und Manfred Deix gestaltetete das Cover. Durch die Kooperation mit dem wiederbelebten österreichischen Label REVOLUTION RECORD SYNDICATE – welches bereits Mike MAJZENs letzte Platte auf den Markt gebracht hat – bot sich Chico die Möglichkeit unbeeinflusst vom Label eine sehr persönliche, emotionelle Platte aufzunehmen. Im Summerton-Studio wird ihm stets freie Hand bei seiner Produktion gelassen (gemixt wird bei Fred JAKESCH in dessen Studio in Wien) und so entsteht mit “ The Meanin‘ Of A Man“ eine Platte, die eigentlich ausschließlich positive Kritik erntet. Und – für einen Newcomer eher ungewöhnlich – die Platte wird auch im Rundfunk gespielt.

CHICO zitiert in seinen Songs ein breites musikalisches Spektrum wie R&B, Rock, Reggae, Latin und Jazz. Der Umgang mit diesen Stilrichtungen, sowie die sehr persönliche Form der Interpretation, ergeben diese Mischung aus Wärme und Emotionalität, die gerade in den 90er-Jahren wieder neu entdeckt wird.

„CHICO, eine Mischung aus LENNY KRAVITS und DIRE STRAITS, wie wir finden, nur hat der gute Mann einen österreichischen Pass.“
(Brigitte CERNY, Ö3 – DREI MAL DREI, 15.01.1992)

„Eine österreichische Produktion mit internationalem Flair.“
(Sabine KNOLL, Ö2 – Sieben nach Sechs, 17.01.1992)

„Wahrscheinlicher Aufsteiger des Jahres: CHICO, dessen neues Album schlichtweg als sensationell zu bezeichnen ist.“
(Edwin PROCHASKA, St. Pöltner Stadtzeitung, 13.01.1992)

Trotz all dieser Vorschusslorbeeren wird leider kein kommerzieller Erfolg daraus. Für Chico ist das aber gar nicht so maßgebend. Wer ihn einmal bei einem seiner seltenen Auftritte live erleben durfte, der hat mit Sicherheit direkt mitbekommen, welche Freude er an der Musik hat. Eigentlich kein Wunder, dass er Jung und Alt gleichermaßen begeistern kann.

Mittlerweile arbeitet Chico schon intensiv an seiner neuen Produktion, die im Herbst erscheinen wird. So wie ich ihn kennengelernt habe, legt er wieder sein ganzes Gefühl in seine Musik und ich bin mir eigentlich ganz sicher, dass wir von ihm noch sehr viel schöne Musik zu hören bekommen werden.

erstellt von Robert Wiaderni
nach einem Gespräch mit Chico
Mitte 1994

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