bürgerlicher Name: Ludwig Kamlander
geboren am 17.03.1927 in Salzburg
gestorben im März 2015 in Mönichkirchen
Ludwig Kamlander, späterer Künstlername Lutz Landers, war der Sohn eines Gefängnisdirektors und Neffe des Kammersängers Georg Hann. Er erhielt als Kind eine Unterweisung im Geigenspiel und jobbte kurz nach seiner Entlassung aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft 1945 u. a. als Schuhputzer und Kesselheizer, um sich sein Studium der Chemie zu finanzieren. In den 1950er Jahren machte Ludwig Kamlander kurzzeitig Karriere als Sänger in Bars und Kabaretts und ließ sich in Wien und London im Operngesang fortbilden. Mit seiner Version von „Begin the Beguine“ hatte er 1951/52 seinen ersten lokalen Hit. Seit Dezember 1953 konzentrierte er sich bis Ende des Jahrzehnts ganz auf seine Karriere als Profisänger. Als Lutz Landers landete er Rundfunk- und Schallplattenerfolge mit Liedern wie „Unter fremden Sternen“, „Es fährt ein Schiff durch den Golf von Biscaya“ oder „Fahr mich in die Welt“. Einer seiner Orchesterbegleiter wurde der nahezu gleichaltrige Johannes Fehring.
In dem Franz-Antel-Film “Rosen aus dem Süden” konnte man Landers (an der Seite von Peter Alexander) singen hören, anschließend sah man ihn auch als Mitwirkender in zwei Kinofilmen der Jahre 1956 und 1957. Ein Kontakt in die Vereinigten Staaten führte zu keinem internationalen Karriereschub. Später wechselte Landers den Beruf, nahm seinen Geburtsnamen wieder an und begann nach seinem abgeschlossenen Studium als Chemiker zu arbeiten. Er übernahm Leitungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung und arbeitete in Berlin als Chemiker in der Verwertung von Sekundärrohstoffen. Nach seiner Rückkehr nach Wien beschäftigte sich Kamlander mit der Erzeugung von Medikamenten und dem Großhandel. Kamlander zog schließlich von Wien in den am Südrand Niederösterreichs gelegenen, winzigen Kurort Mönichkirchen, wo er die kommenden Jahrzehnte lebte. Dort starb Ludwig Kamlander wenige Tage vor der Vollendung seines 88. Geburtstages.
aus Wikipedia
Der bekannte Rundfunk- und Schallplattensänger Lutz Landers ist Filmschauspieler geworden. In dem großen Operettenfilm der Wessely Film-Gesellschaft „Wo die Lerche singt” spielt und singt Landers die Hauptrolle. Die Lerche ist Renate Holm. Vor seiner überraschenden und vielleicht die Zukunft bestimmenden Filmarbeit hielt sich Lutz Landers einige Zeit in den Vereinigten Staaten auf. Lesen Sie die Antworten auf die Fragen, die wir dem sympathischen und erfolgreichen jungen Künstler stellten:
Gesamteindruck über die USA:
Überwältigend. Nach wie vor ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber sie kochen auch drüben nur mit Wasser.
New York:
Ein Narrenhaus. Wird von den Amerikanern selbst so bezeichnet. Aber es ist nicht das typische Amerika. Das kann man im Mittelwesten finden, in Kansas City z. B. Dort ist es bürgerlich wie bei uns.
Sind drüben europäische Schallplattenstars bekannt und wie sieht es überhaupt mit der Schallplatten-industrie aus?
Es gibt Hunderte von Firmen. Jeder kann sich ein Studio mieten, das auf jeden Fall modernst ausgestattet ist und mit 3 bis 4 Geigern eine Aufnahme machen, die dann klingt, als würden 25 spielen. Ein Musiker verdient drüben bei einer Aufnahme von 2 Stunden 44 Dollar. Auf Schallplatten hört man drüben Caterina Valente, Liane Augustin, das Orchester Edelhagen und im deutschen Viertel Rudi Hofstetter und meine Wenigkeit.
Waren Sie drüben im Kino?
Sehr oft sogar. Da gibt es Riesenhäuser mit 6000 komfortablen Klubfauteuil. Die Einrichtung unserer Premierenkinos ist dagegen armselig. Man kommt und geht, wann man will. Das Programm rollt pausenlos ab. Bühnenschau mit artistischen Spitzennummern und 60 Girls, mit Eisballett und berühmten Orchestern. Dann zwei Filme und das ganze wieder von vorn.
Das Nachtleben in New York:
Es wird unerhört viel geboten. Aber es ist auch da nicht alles Gold … Im Lido in Paris kann man mehr sehen.
Sie sind drüben öffentlich aufgetreten. Wie durften Sie das bei den strengen Bestimmungen?
Ich hatte einen Vertrag mit der MCA (Musik Corporation of America) und die hat allein genügend Macht, um ihre Wünsche durchzusetzen. Ihr Verwaltungsgebäude sieht wie ein Ministerium aus und ihr Direktor, Mr. Jules Stine, bezieht das höchste Gehalt in den USA.
Wo sind Sie aufgetreten und was haben Sie gesungen?
Ich bin im Fernsehen und im Radio aufgetreten. In meinem Repertoire waren vertreten: September-Song, River of no return, Wonderful, Sieben weiße Nelken.
Über das Theater in New York:
Es gibt einige außergewöhnliche Leistungen. Zumeist trägt ein guter Schauspieler das Stück. Im Wiener Theater in der Josefstadt ist es ein ganzes Ensemble.
Gibt es ein Musikleben wie in Europa?
Das Musikleben ist sehr intensiv, aber es spielt im Leben des Durchschnittbürgers keine so große Rolle wie in Europa.
Über die Schlagerproduktion:
Der Verbrauch ist derart groß, daß die Produktion kaum nachkommt. Aber jeder Schlager wird in wenigen Woche totgespielt.
Tanz- und Jazzmusik:
Weder Edelhagen in Deutschland, noch Fehring in Osterreich brauchen einen Vergleich scheuen.
Die amerikanischen Frauen und Mädchen:
Sehen alle sehr nett und gepflegt aus. Aber auch sehr einander ähnlich punkto Aufmachung und Kleidung.
Würden Sie wieder hinüberfahren?
Jederzeit sehr gerne. Aber leben möchte ich nur in Europa.
1956: Wo die Lerche singt (Rolle)
1957: Skandal in Ischl (Rolle)