geboren am 15.02.1866 in Wien
gestorben am 19.04.1931 in Wien
beerdigt auf dem Wiener Zentralfriedhof, alter jüdischer Teil, Tor 1 (Gruppe 52, Reihe 45, Nummer 78)
Dieser Adolf Hirsch, der sich den Künstlernamen Adolfi zugelegt hatte, war, wie es seine Frau in einem Brief vom 4. 11.1945 formulierte, ein „Universalgenie“. Ihm mangelte es nie an originellen Einfällen, er war Bruckner-Schüler gewesen, Pianist, Opernkapellmeister, Begründer der Österr. Artistenorganisation im vorigen Jahrhundert. Mit Begründer der AKM-1897 und stammte aus einer traditionellen Schauspieler-Familie. Seine Beiden Schwestern waren im Wien, der k.u.k. Monarchie und auch in Berlin bekannte Sängerinnen.
Für Hirsch-Adolfi bedeutete eine monatelange Krankheit, mit der Gefahr drohender Erblindung, die Erkenntnis: ich kann keine Partituren mehr lesen.
Eine völlige Umstellung seines Lebens musste erfolgen.
„Jetzt werd‘ ich ein Wurstel!“ Waren seine eigenen Worte, wenn er gefragt wurde was er machen werde.
Er erwarb das Lokal „zum dummen Kerl“ Ecke Mariahilferstrasse- Kaserngasse (heute Otto Bauergasse) und trat dort höchstpersönlich auf, stets das Publikum fragend: „Was soll i denn spielen?“ Die Antworten waren die verschiedensten:
„Spülen’s ihna den Mund aus“ oder „Sollten’s net mit ihnera Frau spielen“ oder „spielen’s ihna mit an Pupperl“ usw. Seine Antwort war dann „Jetzt weiß ich net, bin i der dumme Kerl“ und weiter „oder san’s sie es, ihre Zurufe san ja noch dümmer, wie meine Fragen“.
Adolf Hirsch-Adolfi war aber auch Komponist vieler Lieder: „Wienerwald, Wienerwald zaub’rischer Klang“, „Wie sich der Weaner in Himmel vorstellt“, „Wann’die Geigen hamlich streicheln“ ,“Praterleben“ u.v.a.
Text von Emmerich Arleth