Star Club Wien

 

Hannes PatekFranz KaschaTermine
1961 wechselte Hannes Patek in den Albert-Sever-Saal in Ottakring, um dort den Star Club Wien zu gründen, der damals der größte und erfolgreichste Jugendclub Österreichs wurde. Aufgrund seines Erfolges und seines schon guten Namens gelang es Hannes große Künstler in den Star Club zu lotsen. So gaben Udo Jürgens, Gus Backus, Ted Herold, Mike Roger, Renate Kern und Peter Rubin Gastspiele, die besten Bands Europas spielten regelmäßig auf und Stars wie Gina Lollobrigida, Caterina Valente, Toni Sailer, Martin Lauer und Jane Mansfield gaben sich ein Stelldichein. 1968 verabschiedete sich Hannes von seinem treuen Wiener Publikum.

Seit 1987 lagen die Geschicke des Wiener Star–Club‘s in den Händen von Franz Kascha. Er nahm sich sehr viel vor, denn obwohl der Club zu diesem Zeitpunkt ziemlich out war, trat er dennoch indirekt die Nachfolge des legendären Hannes Patek an, der in den 60er und 70er Jahren den “Sever-Saal”, wie er im Volksmund hieß, zu ungeahnten Höhen führte.

Am 7. März 1952 in Wien geboren, erlernte Franz den Beruf eines Schriftsetzers. Von seinen 3 Brüdern, die sich der Leichtathletik verschrieben haben, scheint er sein Durchsetzungsvermögen zu haben. Was ihm aber ganz offensichtlich schon in die Wiege gelegt wurde, ist sein Organisationstalent. Schon mit 15 Jahren gründet er einen Jugendclub. Zur Eröffnung erscheint der Bezirksvorsteher mit allem, was sich so an Regionalprominenz aufbieten lässt. Und genau eine halbe Stunde bevor unser Clubgründer seine Eröffnungsrede halten sollte, stellte er erschrocken fest, dass er sein Konzept zu Hause vergessen hatte. Da wollte er schon flüchten. Doch sein damaliger Mentor nahm ihn beiseite und sie notierten in Stichworten die Rede. Dann schob er ihn zum Pult und Franz brillierte ohne unnötige Ausschweifungen. Seither gibt es nur mehr Stichworte zu einer Rede.

Bei der Clubführung bewährte sich Franz Kascha so sehr, dass er in der Folge zum gefragten Veranstaltungsleiter wurde. Dies beweisen seine unzähligen Erfolge auf diesem Gebiet. Ob er nun von 1976 bis 1986 den “Ottakringer Kirtag” veranstaltete oder von 1983 bis heute das “Donauinselfest” managt, 2 Jahre den “Währinger Kirtag” leitete, die Feier zum 300-jährigen Bestehen der Wiener Feuerwehr aufzog, das “Lenau-Gassen-Fest” schupfte oder zum Insel-Rock-Fest das erste Großzelt mit Holzfußboden nach Wien brachte, überall war er mit dem Erfolg verheiratet.

Dabei begann sein Debüt im Star – Club alles andere als ermutigend. Zur ersten Veranstaltung erschienen gezählte 27 Gäste. Daran kann man am besten ersehen, in welchem Zustand er den Club übernommen hatte. Hier half neben allen seinen Talenten und Vorzügen nur der Wille zum Erfolg, gepaart mit ehrlicher und geradliniger Hartnäckigkeit. Die ersten Veranstaltungen sahen Künstler wie die Euro-Five, Hannes Beyer und die Rockets und die Hubbubs im Wiener Star – Club, für dessen Namensgebung eine Genehmigung des Originals, des Hamburger Star- Clubs, vorliegt. Nach und nach wurden die Stargäste internationaler. Der Durchbruch gelang Franz Kascha im April 1989 mit Percy Sledge. Als Vorgruppe agierte damals Andy ‘Lee’ Lang. Seither gehört der Terminkalender des Star-Club‘s zu den wichtigsten Requisiten eines jeden Rock- und Popmusik-Fans.

Als Höhepunkte unter den vielzähligen Veranstaltungen darf man wohl unter anderem die Auftritte des Pasadena Roof Orchestra’s in den Jahren 1991 und 1992 werten. Daher darf man auch den 5. und 6. November 1993 nicht versäumen, wenn sie wieder im Club auftreten. Rückblickend muss man aber mindestens ebenso als Highlights die Auftritte von Andy ‘Lee’ Lang mit seiner Las-Vegas-Show, Bill Haley’s Original Comets (treten am 12. Juni wieder auf), von der King Pleasure Jive und von Wanda Jackson betonen. Durch traurige Umstände besonders hervorzuheben wäre noch der letzte öffentliche Auftritt von Bruce Low, der kurz darauf leider für immer von uns gegangen ist.