Von der „Kelle bis zur Kehle“ mit dieser Schlagzeile stellte 1959 die damals große Illustrierte „Funk und Film“ Wolf Aurich und seine erste Schallplatte „Ohne deine Liebe“ (Philips) ihrem lesenden Publikum vor, kam er doch vom Baugewerbe. Über seinen Onkel Julius und mir fand er 1958 zu seinem eigentlichen Entdecker – meinem Vater Georg Luksch. Dieser war zur Zeit ein sehr erfolgreicher Schlagerkomponist und Kapellmeister, nicht nur wegen seines überaus beliebten Tanzorchesters. Sofort erkannte er das Ausnahmetalent des jungen Sängers. Er schuf für ihn einige maßgeschneiderte Songs und ebnete ihm den damals äußerst schwierigen Weg zu seinem ersten Schallplattenvertrag. Erfolgreich gestaltete sich Aurichs Karriere und bereits 1960 wurde er Profi (Berufsmusiker). In den „Bellaria-Stuben“ den heutigen „Wiener Bauernstuben“, eröffnete man eine neue Tanzbar und suchte für diese ein modernes Trio. Willy Brügel, bekannter Manager zu dieser Zeit, sorgte für die Musik. Bald wurde die „C’est si bon“-Bar eröffnet und es musizierten „Die Sonny Boys“, Herbert Sedlacek (Akkordeon), Karl Charamsa, der spätere Mitbegründer der „3 Kolibris“, mit seiner Gitarre und Wolf Aurich am Bass oder Schlagzeug und natürlich Gesang. Zu fortgeschrittener Stunde gesellten sich noch die Sängerin Cora Verena und „Sweet- Trompeter“ Nr. 1 Bobby Kern dazu. Schon bald wurden die „Sonny Boys“ nach Deutschland engagiert. Aurichs Weg sollte aber ein anderer sein, als allabendlich stundenlang Schlager zum Tanz zu singen und spielen. Er erhielt Gesangs-und Schauspielunterricht und nach seiner Ausbildung wagte er den ersten Schritt auf den dornigen Weg zur Operette und von da an wurde sie immer mehr zu seinem Leben. Schon 1965 bis 1969 als Buffo am Stadttheater Baden bei Wien, 1969 am Landestheater Detmold (Deutschland). 1973 bis 1981 Spielleiter an den Städtischen Bühnen Regensburg (Deutschland). 1981 bis 2005 Regisseur, Sänger, Schauspieler am Landestheater St. Pölten, bis man dort unerklärlicherweise den Betrieb des Musiktheaters einstellte. Klagenfurt, Bad Ischl, Trier, Röttingen bei Würzburg erfreute er mit seinen Gastspielen. Wolf Aurich wurde nicht nur in Deutschland zum vielgefeierten „Botschafter der österreichischen Operette“, sondern auch bei uns, und hier ganz besonders in St. Pölten. Dafür wurde er mit dem „Silbernen Ehrenzeichen für besondere Verdienste um das Land Niederösterreich“ ausgezeichnet. Eine besondere Herzensangelegenheit war und ist ihm seit eh und je das Wienerlied, dem er, genau wie der Operette, stets die Treue hielt. Nun feiert er am 18. März dieses Jahres seinen 70. Geburtstag und kann voll Stolz auf „Ein bzw. sein langes Leben für die Bühne“ zurückblicken.

Ich möchte mich bei Deiner riesigen Gratulantenschar anschließen und wünsche Dir alles Liebe, Erfolg und vor allem Gesundheit von ganzem Herzen!

In alter Freundschaft  Dein Rudi Luksch
Artikel aus der Wienerlied-Zeitung „Das Wienerlied aktuell“ 1. Quartal 2011