wvlw – Historie

Das Wiener Volksliedwerk, eine Institution zur Dokumentation und Erforschung von Wienermusik, zur Pflege und Vermittlung von Wiener Volksmusik, österreichischer und internationaler Volksmusik und Volkstanz, kann seit ihrer Entstehung auf eine über 100jährige Geschichte zurückblicken.

Damals, im Jahr 1904 hat das Ministerium für Cultus und Unterricht mit der Sammlung und Verwaltung von Volksliedern in den österreichischen Kronländern der Habsburgermonarchie begonnen. Damalige bekannte Mitbegründer waren der Minister Wilhelm Ritter von Hartel, der Gymnasiumprofessor und Reichstagsabgeordnete Josef Pommer, der mährische Komponist Leos Janácek, der Prager Germanist Adolf Hauffen und der slowenische Liedforscher Karl Strekelj. In dieser Zeit wurde der Grundstein für das österreichische Volksliedunternehmen (OVU) geschaffen.

Es wurden ehrenamtliche regionale Arbeitsausschüsse gebildet, die Material für eine wissenschaftliche Ausgabe mit dem Titel „Das Volkslied in Österreich“ in den Archiven sammeln und dokumentieren sollten. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und den Zerfall der Habsburgermonarchie kam diese geplante Ausgabe nicht mehr zustande. Die Arbeitsausschüsse der Bundesländer mit der Zentrale in Wien blieben aber weiter während der Ersten Republik tätig,

Im Jahr 1938 wurde als Nachfolgeeinrichtung des Österreichischen Volksliedunternehmen (OVU) das „Ostmärkische Volksliedunternehmen“ gegründet. In dieser Zeit gab es eine Zusammenarbeit mit der Abteilung Volksmusik des Staatlichen Instituts für Deutsche Musikforschung in Berlin.

Nach Kriegsende, ab dem Jahr 1946 wurden das OVU auf den Namen „Österreichisches Volksliedwerk“ umbenannt, im Jahr 1974 dann die jeweiligen Landesvolksliedwerke ausgegliedert. 1993 zog das Österreichische Volksliedwerk an die neue Adresse, in den Liebhartstaler Bockkeller, 1160 Wien, Gallitzinstraße 1. Das Niederösterreichische Archiv wurde vom Wiener Archiv getrennt, und übersiedelte noch 1993 nach St. Pölten.

Seit dieser Zeit gibt es für das Wiener Volksliedwerk (wvlw) ein eigenes Archiv, über 100 Jahre gewachsene Sammlung von Wienerlied und Wiener Musik, der Vergangenheit und Gegenwart, Liedblätter, Flugblattsammlungen, Handschriften, gedruckte Lieder in Notenbüchern, Instrumentalstücke, Schlager, Filmmusik, Kabarett, Nachlässe, Bild-, Ton-, Videodokumente, Monographien, Zeitschriften und weitere fachbezogene Urkunden.

Das Wiener Volksliedwerk übt an seiner neuen Adresse neben Forschungsarbeit auch eine rege Veranstaltungstätigkeit aus, wie z.B. aktuell „Wean hean“.

Die Kernaufgaben sieht das Wiener Volksliedwerk neben dem Sammeln von Musikalien und Forschen weiterhin auch in der Unterstützung von Studenten, Musikern und auch Laienpublikum, die Zurverfügungstellung von Einzelliedern in Kopie und Übersichten zu Themensammlungen, Beratung bei Forschungsgesprächen, und auch die Archivierung und wissenschaftliche Dokumentation.

Rosita S. Romano
im Juli 2021

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