Mein Mädchen ist ein Postillion

AbbildungKinoprogrammAutorTechnikDarstellerMusik
Neues Film-Programm
Nr. 1032, Oktober 1958
Drehbuch: Maria Osten-Sacken und Walter Forster
Regie: Rudolf Schündler
Herstellungsleitung: Dr. Albert Stenzel / Maria Osten-Sacken
Musik: Willy Mattes
Kamera: Werner Lenz, Erich Küchler
Bauten: Max Mellig
ein LIDO-Farbfilm im Verleih-Constantin-Film
Außenaufnahmen im Schwarzwald
Lenz, Rudolf – Prinz Georg von Baden-Werrach
Görner, Christine – Barbara Carlebach, Postillionin
Philipp, Gunther – Dr. Richard Hebele, Hofdichter
Kessler, Ellen – Lilli, Tänzerin – Zwillingsschwester von Cilli
Kessler, Alice – Cilli, Tänzerin – Zwillingsschwester von Lilli
Gross, Walter – Kuno Loder, Schnapsfabrikant, ihr Onkel
Reichert, Willy – Jacob, Kammerdiener des Prinzen
Kusche, Benno – Minister v. Siesenstein
Schultze-Westrum, Edith – Mutter Carlebach
Schultes, Willy – Bastian, ein Postillion
Arent, Eddi – Ivo Kater, ein Photograph
Wilbert, Ruth – Anita Sanden, Schauspielerin
Fleischer, Arwed – Andreas Spieß, Postbeamter
Es spielt:
das Orchester Erwin Lehn
das Rodger-Duo
Filminhalt
Prinz Georg, Lieblingsneffe des Großherzogs von Baden-Werrach, ist im Land geachtet und als Mäzen bekannt. Um das enttäuschende Erlebnis mit seiner letzten Entdeckung zu vergessen – eine intrigante Schauspielerin wollte ihn zur Heirat zwingen -, reist der Prinz inkognito nach Burg Werrach. Der Hofdichter Dr. Richard Hebele begleitet ihn. Als sie in Ottenthal Rast machen, kommt Georg mit dem Posthalter ins Gespräch, der ihm berichtet, daß das Ministerium die Postkutsche abschaffen will. Sie soll durch einen Autobus ersetzt werden. Während der Unterhaltung trifft Barbara Carlebach, der einzige weibliche Postillion des Schwarzwaldes, ein. Ihr Gesuch, die Postkutsche weiterhin im Dienst zu belassen, ist abgelehnt worden.
Prinz Georg ist von der Sorge dieser Menschen beeindruckt, aber auch von der Anmut des jungen Mädchens. Um sein Ingoknito zu wahren, gibt er sich als Leibjäger des Prinzen aus und bietet sich an, dem Prinzen Barbaras Wunsch zu übermitteln. Während Dr. Hebele allein zur Burg weiterfährt, begleitet Prinz Georg Barbara in deren Heimatort, wo er auch ihre Familie kennenlernt, die nun auf den „Herrn Leibjäger“ ihre ganze Hoffnung setzt.
Auf der Burg macht Hebele die Bekanntschaft der bildhübschen Zwillingsschwestern Lilli und Cilli, die es sich in den Kopf gesetzt haben, Hoftänzerinnen zu werden. Hebele verspricht seine allerdings nicht ganz selbstlose Unterstützung.
Am nächsten Tag stellt Hebele fest, daß sich der Prinz verliebt hat. Diesmal scheint es ernst zu sein. Und auch Barbara geht es nicht anders. Jeden Tag wartet sie auf den Besuch Georgs, den sie noch immer für den Leibjäger hält. Um weiter unerkannt zu bleiben, bittet Georg den Hofdichter, mit ihm die Rollen zu tauschen und als Prinz für eine Kundgebung der Posthalter zu danken, die Barbara inszeniert hat. So kommt es, daß das Volk auch auf dem Fest des „Theresientages“ Hebele Ovationen entgegenbringt, was nicht nur Prinz Georg selbst ein wenig verwirrt, sondern auch Lilli und Cilli, müssen sie doch annehmen, daß Hebele der Prinz ist, der sich ihnen bisher nicht zu erkennen gegeben hat.
Nur ein Fotograf erkennt, daß sich ein Falscher als Prinz feiern läßt. Er macht eine Aufnahme, verschwindet und kommt mit zwei Gendarmen wieder, die Hebele als Hochstapler verhaften.
Inzwischen überstürzen sich auch die Ereignisse um das Liebespaar Barbara und Georg. Barbara erkennt endlich, wer Georg in Wirklichkeit ist, und tief verletzt, weil sie glaubt, er habe mit ihr gespielt, läuft sie fort. Doch Georg eilt ihr nach und kann sie überzeugen, daß er sie wirklich liebt und zur Frau nehmen will. Da stirbt der Großherzog plötzlich und Georg übernimmt die Regierung. So trennen sich die Liebesleute, weil Georg die Pflicht über die Liebe stellen muß. Als Großherzog aber überbringt er Barbara die Urkunde, die für alle Zeiten der Familie Carlebach das Recht überträgt, die Postkutsche im Dienst zu belassen, damit die Erinnerung an längst verklungene Zeiten erhalten bleibt.