Maria Theresia

AbbildungKinoprogrammAutorTechnikDarsteller
1951 – Das Programm von heute Nr. 56
Paul H. Rameau
Regie: E. E. Reinert
Musik: Alois Melichar
Kamera: Friedl Behn-Grund
Bauten: Werner Schlichting
Schnitt: Henry Brünsch
Ton: Otto Untersalmberger
Aufnahmeleitung: I. W. Beyer
Kostüme: Gerdago
Maskenbildner: Ohlschmidt, Gruber, Kuhnert
Regieassistent: Alfred Salm
Paula Wessely – Maria Theresia
Fred Liewehr – Franz Stephan, ihr Gemahl

Die kaiserlichen Kinder:
Kurti Baumgartner – Maximilian
Loni Friedel – Maria Antonia
Ingeborg Richter – Maria Carolina
Susanne Kissner – Maria Amalia
Hannerl Matz – Maria Elisabeth
Peter Klein – Ferdinand
Karl Haberfellner – Leopold

Otto Tressler – Graf Aliano
Marianne Schönauer – Marie Valerie, seine Tochter
Rosa Albach-Retty – Gräfin Fuchs
Erik Frey – Fürst Trautperg
Rudolf Fernau – Staatskanzler Fürst Kaunitz
Cees Laseur – van Swieten, Leibarzt
Rolf Wanka – Graf Khevenhüller, Oberstkämmerer
Attila Hörbiger – Graf Harrach, Hofkriegsratpräsident
Paul Pranger – Graf Haugwitz, Finanzkammerpräsident
Emmerich Reimers – Graf Colloredo, Vizekanzler
Julius Karsten – Graf Chotek, Hofkammerpräsident
Robert Valberg – Graf Wittenheim, Oberstallmeister
Franz Herterich – Päpstlicher Nuntius
Maria Eis – Fürstin Golinsky
Harry Hardt – Fürst Wildenstein
Nina Sandt – Gräfin Susi Bernburg
Milan Kamare – Graf Lichtenau
Adrian Hoven – Leutnant Cordona
Leopold Rudolf – Graf Losy, Generalbaudirektor
Karl Ehmann – Graf Künigl, Erzieher
u.v.a.

FilminhaltPresse

Spätsommer 1763. In ihrem Arbeitszimmer im Schloß Schönbrunn hält Maria Theresia gerade eine Beratung mit ihrem Hofbaurat ab, als ein Ereignis eintritt, das ihr tief zu denken gibt: sie findet in ihrer Aktenmappe eine irrtümlich dort abgelegte Quittung über einen Betrag von 30000 Gulden, den der Kaiser ausgegeben hat. Sie fragt ihn danach, doch ehe er noch eine Antwort geben kann, wird sie von einem Kammerherrn geholt. Marschall Daun hat aus Schlesien geschrieben: Es steht nicht gut an der Front. Die Kaiserin faßt einen schnellen Entschluß: Sie wird den Krieg beenden. Sogleich ruft sie einen nächtlichen Staatsrat ein — und vor der Versammlung ihrer Räte spricht sie das denkwürdige historische Wort: „Lieber ein mittelmäßiger Friede, als der ruhmreichste Krieg I“ Als sie nach dieser Sitzung in ihre Gemächer kommt, ist der Kaiser fort. Er ist nach Laxenburg gefahren. Am anderen Morgen erfährt sie, daß sich dort ihre jüngste Hofdame, Fürstin Trautperg, soeben um 30000 Gulden ein Haus gekauft habe …

Unmittelbar darauf findet sie bei ihrem jüngsten Sohn ein Medaillon, das der Kaiser verloren hat und das das Bildnis der Fürstin Trautperg enthält. In tiefer Erschütterung zieht sie sich in die ehemals erzherzoglichen Gemächer zurück, in denen sie mit Franz Stephan wohnte und glücklich war, bevor sie den Thron bestieg. Und dort, allein mit ihrem Schmerz, erinnert sie sich, wie alles gekommen ist. Sieben Jahre gehen ihre Gedanken zurück. Bis in das Jahr 1756, als, auf einem Maskenball in Schönbrunn, zum erstenmal die Trautperg, damals noch Gräfin Aliano, am Hofe erschien. Die blutjunge, schöne Maria Valeria wurde ihre jüngste Hofdame und bezauberte jeden durch ihren Liebreiz. Auch den Kaiser …

Maria Theresia glaubte alles aufs beste geordnet zu haben, als sie Maria Valeria mit dem um viele Jahre älteren Fürsten Trautperg, der bei ihr um ihre Hand anhielt, verheiratete. Und dann kam die Katastrophe: Auf einer Hirschenjagd, zu der Fürst Trautperg die Kaiserin und den Hof geladen hatte, verunglückte er tödlich — und am gleichen Tage brach der Krieg gegen Preußen aus. Zum erstenmal in diesen tragischen Stunden wurde sich die Kaiserin damals eines Schuldgefühles der Fürstin gegenüber bewußt, die sie mit einem ungeliebten Mann verheiratet hatte. „Sie kann, wenn Sie will“, sagte sie gütig zu der Fürstin, „jederzeit wieder in den Hofdienst zurückkehren …“ Sieben Kriegsjahre vergingen. Die Fürstin blieb dem Hofe fern – und dann kam sie wieder, als Hofdame der Kaiserin, schöner und faszinierender denn je. Und Franz liebte sie noch immer, er kaufte ihr ein Haus, er trug ein Medaillon mit ihrem Bild bei sich …

Und während die einsame Frau in den stillen Gemächern die Bilanz ihres Lebens zieht, wird sie in der Burg gesucht: Staatskanzler Kaunitz ist mit der Friedensbotschaft des Königs von Preußen gekommen. Der Kaiser findet sie, und in einer befreienden Aussprache der beiden Gatten, die zu einem leidenschaftlichen Ausbruch der Kaiserin führt, die als Frau der Krone fast ihr persönliches Glück opfern mußte, finden sich die beiden Menschen für immer. Mit großem Friedenstedeum in der Peterskirche, dem Kaiser und Kaiserin, wiedervereint, beiwohnen, klingt der Film in gewaltigen Akkorden aus.