Der Arzt von Stalingrad

AbbildungKinoprogrammAutorTechnikDarsteller
Neues Film-Programm
Nr. 773, März 1958
Buch: Werner P. Zibaso, nach dem gleichnamigen Roman von Heinz G. Konsalik
Regie: Geza von Radvanyi
Musik: Siegfried Franz
Kamera: Georg Krause
Bauten: Willy Schatz, Robert Stratil
Produktionsleitung: Werner Fischer
Herstellungsleitung: Walter Traut
Kameraführung: André von Piotrowski
Schnittmeister: René Le Henaff
Tonmeister: Helmut Ränsch
Regieassistent: Rudolf Zehetgruber
Aufnahmeleitung: Gustl Lauterbacher, Dieter Weber
Kostümberatung: Claudia Herberg
Stand- und Star-Photos: Karl Bayer
ein Divina-Film im Verleih der Gloria
Weltvertrieb: Gloria / Transocean
Hasse, O. E. – Stabsarzt Dr. Fritz Böhler
Bartok, Eva – Kapitän Alexandra Kasalinsskaja
Messemer, Hannes – Oberleutnant Pjotr Markow
Adorf, Mario – Sanitäter Pelz
Reyer, Walther – Oberarzt Dr. Sellnow
Tschechowa, Vera – Leutnant Janina Salja
Bösiger, Paul – Fähnrich Peter Schultheiß
Inkijinoff, Valery – Oberstleutnant Worotilow, Lagerkommandant
Steckel, Leonard – Major Dr. Kresin, Distriktsarzt
Lowitz, Siegfried – Grosse
Filminhalt
Überragend ist die Persönlichkeit des kriegsgefangenen Stabsarztes Dr. Fritz Böhler im Lager 5110/47 bei Stalingrad. In den zermürbenden Jahren hinter Stacheldraht, abgeschlossen und ausgeschlossen vom neu beginnenden Leben in der Heimat nach dem Kriege, muß er nicht nur Arzt sein und mit primitivsten Mitteln versuchen, seinen mitgefangenen Kameraden zu helfen, ihr körperliches Elend zu lindern, sondern auch auszugleichen zwischen den manchmal unerträglichen seelischen und geistigen Spannungen, die sich täglich zwischen den Gefangenen und ihren Bewachern ergeben.
Durch sein furchtloses Eingreifen rettet er den Fähnrich Schultheiß vom Tode, weil er trotz strengsten Verbotes operiert. Seine höhere Einsicht und sein unerschrockenes Dazwischentreten bewahrt die wegen einer Brotkürzung revoltierenden Kameraden vor dem Schlimmsten, hohes ärztliches Können und seine Menschlichkeit retten das Söhnchen des russischen Lagerkommandanten vor qualvollem Sterben. Verzweifelt kämpft er um seinen Oberarzt Dr. Sellnow, der sich in ein gefährliches Abenteuer mit der russischen Lagerärztin Alexandra Kasalinsskaja einläßt. Selbst dem haßerfüllten, grausamen Lageradjutanten Oberleutnant Pjotr Markow nötigt er zumindest Achtung ab.
In dieser Welt, die scheinbar keine menschlichen Regungen kennt, mischen sich die unterschiedlichsten Charaktere: der Verräter Grosse, den die Selbstjustiz der Plennis richtet -, der Distriktsarzt Major Kresin, der in Böhler den großen Kollegen sieht -, die zarte, sanfte Erscheinung des weiblichen Leutnants Salja, die einen kranken Deutschen mit behutsamer Liebe pflegt -, die zwischen Haß und Liebe hin und her getriebene Kasalinsskaja, die aus ihrem Gefühl für Sellnow heraus dem Krankenrevier Erleichterungen verschafft, und endlich die ungezählten Gefangenen, die trotz der Einförmigkeit der langen Jahre des Leidens ihre bestimmte Prägung bewahrt haben.
Dr. Böhler aber, selbst menschlichen Anfechtungen unterworfen, verzichtet aus dem Wissen um Leidenschaften, Sehnsüchte, Qualen heraus, mit dem ersten Transport in die Heimat zurückzukehren.