Angelika

AbbildungKinoprogrammAutorTechnikDarsteller
Das Programm von heute Nr. 545
Drehbuch: Kurt E. Walter nach einem Originalstoff von Günter Rossoll
Spielfilmleitung: Jürgen von Alten
Musik: Herbert Windt
Kamera: Eduard Hösch
Bauten: Lutz, Roy und Jüptner
Aufnahmeleitung: Karl Sander und Erich Röhl
Schnitt: Willy Zeunert
Tonmeister: Martin Müller
Regie-Assistent: Hermann Kugelstadt
Olga Tschechowa – Angelika
Albrecht Schoenhals – Dr. Westphal
Friedrich Kayßler – Geheimrat v. Deubertz
Otto Graf – Prof. Fritz v. Deubertz
Marina v. Ditmar – Anneliese
Jaspar v. Oertzen – Wolfgang Dreßler
Albert Florath – Dreßler sen.
Otto Stoeckel – Immerzeel sen.
Franz Schafheitlin – Immerzeel jun.
Maly Delschaft – Vera, Angelikas Freundin
Ernst Dumcke – Generalstaatsanwalt
Hubert v. Meyerinck – Kabarett-Direktor
Walter Bechmann – Karl

In weiteren Rollen:
Erich Ziegel
Horst Birr
Hans Watschatko
Klaus Pohl
Schröder-Schrom
Otto Tollen
Ilse Abel

Filminhalt

Angelika ist die schöne und vielumworbene Gattin des Professors Fritz v. Deubertz. Der etwa achtunddreißigjährige Fritz v. Deubertz hat als Künstler einen schweren Weg gehabt. Nun hat er sich endlich durchgerungen und die Kunstausstellung hat sein neuestes Bild mit der „Goldenen Medaille“ ausgezeichnet. Angelika war früher, vor ihrer Ehe, eine gefeierte Opernsängerin. Ihrem Mann zuliebe hat sie diesen Beruf aufgegeben und lebt nun allein ihrer glücklichen Ehe, aus der eine jetzt siebzehnjährige Tochter hervorgegangen ist. Sie besucht diese Tochter Anneliese, die in Heidelberg in einem Pensionat weilt. Anneliese hat dort mit ihren siebzehn Jahren schon einen Verehrer gefunden: den Privatdozenten Dr. jur. Westphal.

In Angelikas Abwesenheit hat Professor Fritz v. Deubertz eine ernste Unterhaltung mit seinem Vater, dem alten Geheimrat v. Deubertz. Fritz hat Schulden. Der neue ungewohnte Ruhm ist ihm zu Kopf gestiegen. Er hat mehr Ausgaben gemacht, als er eigentlich verantworten konnte. Nun verlangt der Kunsthändler Immerzeel, der ihm das Geld vorgestreckt hat, die fünfundzwanzigtausend Mark zurück. Der junge Immerzeel ist unerbittlich in der Eintreibung der Summe. Aber der Geheimrat kann seinem Sohn das Geld nicht geben.

Angelika; die mit ihrer Tochter Anneliese in Heidelberg schöne Stunden verlebt, wird in jähes Entsetzen gerissen durch ein Telegramm, das ihr den Tod ihres Mannes meldet. Reitunfall. Angelika fährt mit Anneliese sofort nach Berlin zurück. Einige Tage darauf wird ihr der Besuch des jungen Immerzeel gemeldet. Er wünscht sie allein zu sprechen. Einige Minnten später kracht ein Schuß. Der mit dem Diener herbeigeeilte Geheimrat findet Immerzeel erschossen auf. Neben ihm steht Angelika, die Pistole noch in der Hand.

Gerichtsverfahren. Angelika wird wegen Totschlags zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Über das Motiv der Tat hat Angelika beharrlich geschwiegen. – Vom Tage der Verurteilung an ist Angelika für das Haus von Deubertz gestorben. – Anneliese lernt unterdessen einen. netten jungen Menschen ihres Alters kennen und lieben: Wolfgang. Dreßler, den Sohn eines bekannten Bankiers. Auch Wolfgang Dreßler darf natürlich nichts von der Tat und der Verurteilung Angelikas erfahren. Auch für ihn muß Annelieses Mutter tot sein. – Für Dr. Westphal hat Angelika eine entscheidende Wendung in sein Leben getragen. Als er sie zuerst erblickte, in Heidelberg, spürte er sofort, daß er hier die Erfüllung dessen vor sich sah, was er in Anneliese im Keime vorgefunden hatte. Als Angelika vom Gericht verurteilt wurde, fühlte er hinter ein Geheimnis. Dieses Geheimnis zu enträtseln, wird ihm nun die wichtigste Aufgabe. Er gibt seine Lehrtätigkeit in Heidelberg auf und läßt sich in Berlin als Rechtsanwalt nieder, um den Fall Angelika in nächster Nähe weiter zu verfolgen.

Als Angelika entlassen wird, sucht sie sofort das Haus ihres Schwiegervaters auf, um mit Anneliese zu sprechen. Aber der alte Geheimrat weist ihr mit schroffen Worten die Tür. Schwer enttäuscht beschließt Angelika, ihren alten Beruf wieder aufzunehmen. Der Intendant der Oper muß ihr absagen. Er habe zu viele Protestbriefe auf diese Ankündigung hin erhalten, – eine Zuchthäuslerin auf der Opernbühne! – Und dann das Schlimmste: Geheintrat von Deuhertz verlangt von ihr in einem knapp gehaltenen Brief, daß sie für immer aus Annelieses Leben scheiden miisse. Angelika verzichtet tatsächlich. – Aber Dr. Westphal ruht nicht. Er findet sie in einem Prager Kabarett, wo sie unter einem fremden Namen singt. Es geling ihm, Angelika zu überreden, mit ihm nach Berlin zurückzukommen. Wahre Ruhe werde sie nur finden, wenn alles von Grund auf bereinigt werden würde. Angelika berichtet ihm schließlich die Vorgeschichte der Mordtat. Sie habe Immerzeel erschossen, um damit den Ruf ihres Mannes zu schützen. Immerzeel habe nämlich ihren Mann in der Hand gehabt, wegen einer Fälschung, die ihr Mann begangen habe, zunächst nur in der guten Absicht, dem alten Immerzeel einen Befähigungsnachweis zu bringen, dann aber unter dem Druck seiner Schulden bewußt und tatsächlich. Immerzeel habe ihr nach dem Tode ihres Mannes gedroht, die Sache der Öffentlichkeit preiszugeben und so sei es zu der Tat gekommen.

Dr. Westphal schafft. in fieberhafter Eile die Beweismittel zusammen, um den Prozeß wieder aufnehmen zu können, der Angelikas Unschuld beweisen soll. Es gelingt ihm sogar, das. gefälschte Bild herbeizuschaffen. Freudestrahlend bringt er das Bild zu Angelika. Als er am nächsten Tag wieder bei Angelika erscheint, ist das Bild verschwunden. Voller Entsetzen fragt er Angelika danach. Angelika muß ihm gestehen, daß inzwischen der alte Geheimrat bei ihr gewesen ist, und sie um Verzeihung gebeten habe. Völlig verändert sei er gewesen und habe sie wieder in den Schoß der Familie aufgenommen. Als Dr. Westphal sofort zu Deubertz fährt, verkohlt gerade das letzte Stückchen des Bildes im Kamin. Das wichtigste Beweisstück für den Prozeß ist dahin. Aber der Geheimrat beruhigt Dr. Westphal, er werde mit seinem Zeugnis Rede und Antwort stehen und für Angelika eintreten.