Ich heiße Niki

1952 – Das Programm von heute Nr. 87

Drehbuch: Erna Fentsch

Regie: Rudolf Jugert
Musik: Werner Eisbrenner
Kamera: Franz Koch
Bauten: Franz Bi / Botho Höfer

Paul Hörbiger – Hieronymus Spitz, Oberregierungsrat
Aglaja Schmid – Winnie
Hardy Krüger – Paul
Erika von Thellmann – Jette
Lina Carstens – Frau Altmann
Heini Goebel – Stangl
Hans Leibelt – Doktor Wilhelmi
Bruno Hübner – Regierungsdirektor
Hedwig Wangel – Guste
Carsta Löck – junge Magd
Claus Hollmann – Niki

Herr Hieronymus Spitz, Finanzbeamter und eingefleischter Junggeselle, fährt in der Bahn. Ihm gegenüber sitzt eine junge Frau mit einem Kleinkind am Schoß; sieht zu, wie Spitz die Wurst an seinen Hund verfüttert und selbst die trockene Semmel ißt. Sein unwirsches Wesen kann sie nicht überzeugen, daß er kein herzensguter Mensch sei. So kommt sie zu einem verzweifelten Plan. Winnie fährt nach Hamburg zu Paul, um ihn zu heiraten, und dann sollen beide nach Übersee, wo ihnen eine neue Zukunft winkt. Sie wagt es nicht, Paul zu sagen, daß sie ein Kind hat. Das Kind eines Mannes, der sie verließ. Erfährt das Paul, ist alles vorbei. Der Zug fährt in Winnies Umsteigstation ein. Sie bittet den Herrn, nur einen Augenblick das Kind zu halten, steigt aus und verschwindet spurlos. Hieronymus hat ein Kind gekriegt und sein Zug fährt weiter. Er reißt an der Notbremse. Das kostet nur Strafe, aber das Kind nimmt ihm niemand ab. Auch nicht in München. Weder das Fundbüro noch die Bahnhofsmission. Mit Niki — das ist nach einer schriftlichen Angabe seiner Rabenmutter des Babys Name — gelangt er endlich in seine Wohnung. Was wird Fräulein Jette, seine Haushälterin, denken? Daraus macht diese kein Hehl. Jedoch gelingt es Niki im Handumdrehen, nicht nur Fräulein Jette, sondert auch Hieronymus für sich zu gewinnen. Bald hat er ein Heim, in dem er schrecklich verwöhnt wird. Winnie hat Paul geheiratet. Schon sind sie am Dampfer. Doch hält sie es nicht länger aus und läuft über das Fall-reep, das eben hochgezogen werden soll, ans Land zurück. Sie kann Niki nicht zurücklassen, sie muß ihn wieder finden. Von Reue gepeitscht und von Sehnsucht nach ihrem Kinde gepeinigt, stürzt sie sich in dieses fast aussichtslose Unterfangen. Paul kehrt wieder zurück und findet sie körperlich und seelisch völlig zusammengebrochen in einem Spital. Er söhnt sich mit Winnie aus und es gelingt ihm, die Spur Nikis zu finden. Aber es ist sehr schwer, fast nicht möglich, Hieronymus und Fräulein Jette das Kind wieder abzugewinnen. Schließlich siegt aber doch in den beiden der klare Blick ihres reifen Alters: Niki gehört zu seiner Mutter und zu jungen Eltern.